Informationen über die Nebbiolo-Rebe im Rebsortenlexikon

Nebbiolo - rote Rebsorte

Nebbiolo in Kürze

Edle italienische Sorte

  • Farbe: Rotwein
  • Heimat: Italien
  • Region: Piemont

Synonyme für Nebbiolo Barbesino, Chiavennasca, Lampia, Marchesano, Nibio, Pugnet, Prunent, Spanna, Vercelli Berühmte Weine aus Nebbiolo

Die rote Rebsorte Nebbiolo stammt aus Italien und ist die Rotwein-Rebe des Piemont. Es gibt annähernd 100 Synonyme, unter denen diese Rebe bekannt ist, was vor allem ein Hinweis auf ihr hohes Alter ist.
Es gibt einige Spielarten der Rebe, von denen sich einige bei DNA-Untersuchungen als genetisch identisch erwiesen haben. Dies sind Nebbiolo Bolla, Nebiolo Lampia und Nebbiolo Michet. Es gibt außerdem die Spielart Nebbiolo rosé, die sich genetisch deutlich unterscheidet und ein direkter Nachkomme der Ursprungssorte ist. Die Nebbiolo Bianco (= Arneis) ist nicht verwandt oder gar identisch, sondern eine eigenständige Rebsorte, die mit dem Nebbiolo außer dem Namen keine Gemeinsamkeiten aufweist.

Das hohe Alter dieser Rotweinrebe wurde bereits angedeutet. Ob die von Plinius dem Älteren erwähnte Spanna tatsächlich ein Vorfahre der heutigen Rebe ist, kann natürlich nicht mehr belegt werden. Einige Experten sehen dies aber als nicht unwahrscheinlich an. Ab dem 13. Jahrhundert gibt es dann zunehmend Belege über die Nebbioll-Rebe, sodass sie spätestens ab dieser Zeit bekannt war. In verschiedenen Dokumenten wurden die Weine aus dieser Traube als „köstlich“ und „exzellent“ bezeichnet. In der Gemeindesatzung von La Morra, einer Gemeinde im Piemont, wird das Stehlen von Nebbiolo-Trauben aus dem Gemeindegarten mit einer hohen Geldstrafe belegt, im Wiederholungsfall wird sogar der Verlust der rechten Hand angedroht.
Im 19. Jahrhundert kreierte der aus Frankreich stammende Önologe Louis Oudart den bis heute so beliebten trockenen Stil der beiden Rotweine Barbaresco und Barolo. Zuvor war Nebbiolo in der Regel süß ausgebaut worden. Mit diesem neuen Stil wurde das großartige Potenzial der Rebe nicht nur erkannt, sondern endlich ausgeschöpft.

Die spät reifende Rebe stellt hohe Ansprüche an den Standort. Nebbiolo gedeiht eigentlich nur auf kalkhaltigem Mergel in steilen Süd- oder Südwestlagen. Je weiter sich die Lage von diesen Idealbedingungen entfernt, desto weniger gut fällt das Ergebnis aus. Wirklich hochwertige Weine verlangen nach genau dieser Kombination. Dies ist wohl einer der entscheidenden Gründe, wenn nicht gar der Einzige, warum sich die Sorte außerhalb Italiens nicht durchsetzen konnte. Etwa 75% der weltweiten Rebfläche befinden sich im Piemont, in der Lombardei, im Aostatal und auf Sardinien gibt es weitere Bestände.
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Mehr Infos über Nebbiolo

 

Nebbiolo – der Wein

Nebbiolos gehören zu den am langsam reifenden Weinen der Welt. Junge Weine, die nach zwei bis drei Jahren ausgeschenkt werden, sind meist kratzig, sauer und quellen schier über vor Tannin – kein wirklicher Genuss. Auch nach fünf bis sechs Jahren sieht es meist nicht viel besser aus. Dies gilt vor allem für die beiden Vorzeigeweine aus dieser roten Rebsorte: Barolo und Barbaresco. Doch wer das Glück hat, solche edlen Tropfen nach 20 oder gar 30 Jahren der Flaschenreife zu probieren, der wird schier begeistert sein: umwerfend schöne Aromen von Brombeeren, Rosen, Schlehen und Teer in unglaublicher Dichte und Ausgewogenheit.

Doch es gibt weit mehr als diese beiden weltberühmten Weine. Die Nebbiolo-Rebe ist die Rotwein-Rebe im Piemont und versteht es zu beeindrucken. Viele noch sehr traditionell produzierte Weine überzeugen durch ihre außergewöhnliche Qualität.
Es gibt in Italien neben Barolo und Barbaresco drei weitere DOCG-Weine, die aus Nebbiolo gekeltert werden: Gattinara, Ghemmes und Roero. Dazu gibt es mehr als 30 DOCs, in denen die rote Rebsorte enthalten ist. Im Stil unterscheiden sich die Tropfen dieser weniger bekannten Nebbiolo-Appellationen natürlich ganz deutlich voneinander, doch einige Gemeinsamkeiten haben sie doch: betörende Fruchtaromen, Tabaknoten und eine Würze von Unterholz, dazu das rassige Tannin. Diese Weine, ob nun aus der DOC Boca, Carema, Langhe oder Valli Ossolane – sie alle sind einen Versuch wert. Und wer einmal den Versuch gewagt hat, wird schnell zum wahren Liebhaber.

Nebbiolos aus anderen Weinbauländern der Welt konnten bisher nicht überzeugen. Es gibt Anpflanzungen in diversen Ländern, wie zum Beispiel Argentinien, Kalifornien und Südafrika. Doch reinsortiger Nebbiolo aus diesen Ländern konnte das Qualitätsniveau der italienischen Vorbilder bisher nicht erreichen.

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