Die Torbato-Rebe im Rebsortenlexikon von ps-wein.de

Torbato - weiße Rebsorte

Torbato in Kürze

Rebe mit ungeklärter Herkunft

  • Farbe: Weißwein
  • Heimat: Spanien
  • Region: Sardinien

Synonyme für Torbato Canina, Malvoisie du Roussillon, Razola, Tourbat, Uva Katalana

Die weiße Rebsorte Torbato stammt mit großer Wahrscheinlichkeit aus Spanien, vielleicht auch aus Frankreich oder von der Insel Sardinien. Aber der Reihe nach. Die gängige Theorie geht von einer Herkunft aus Spanien aus. Von dort gelangte die Weißweinrebe dann nach Frankreich, wo sie bis heute kultiviert wird. Außerdem soll die Torbato im Mittelalter, als die Spanier Sardinen besetzt hatten, auf die Mittelmeerinsel gelangt sein. Einige Weinexperten zweifeln diese Theorie an und gehen davon aus, dass die Torbato in Sardinien heimisch sei und von dort nach Frankreich gebracht worden sein könnte. In Spanien wird die Torbato heute nicht mehr angebaut, im Gegensatz zu Frankreich und Sardinen. Daher könnte man meinen, dass die Argumente für Spanien als Heimat schwächer daherkommen. Wären da nicht die DNA-Untersuchungen, die besagen, dass die Torbato aus einer natürlichen Kreuzung der Sorten Hében x unbekannter Partner hervorgegangen ist. Die Hében ist in Spanien beheimatet. Allerdings gelangte sie vermutlich mit den Arabern nach Andalusien. Sie könnten die Sorte natürlich auf Sardinien kennengelernt haben.
Nach jetzigem Wissensstand lässt sich die Herkunft der Torbato daher nicht zweifelsfrei klären. Für jede der Hypothesen gibt es gute Argumente.

Gegenwärtig wird die Torbato auf Sardinien in der Provinz Sassari angebaut. Dort sind rund 30 Hektar mit der weißen Rebsorte bestockt. Im DOC-Bereich Alghero ist sie für den Bianco neben den Sorten Chardonnay, Sauvignon Blanc und Vermentino zugelassen. Außerdem darf sie für Spumante verwendet werden.
In Frankreich blickt die weiße Rebsorte auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Früher war sie im Weinbaubereich Languedoc-Roussillon recht stark verbreitet, erlebte dann aber einen rapiden Niedergang, sodass sie zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Frankreich nahezu komplett ausgestorben war. 1973 gab es dann eine Initiative, um die Rebsorte wiederzubeleben und im Jahr 1973 wurden Setzlinge aus Italien eingeführt. Dann wurde die Torbato in den beiden Appellationen Banyuls und Côtes du Roussillon zugelassen, wodurch sie einen Aufschwung erlebte. Gegenwärtig sind in Frankreich Weinberge mit einer Fläche von rund 50 Hektar mit der Rebsorte Torbato bestockt.

Bei der Torbato handelt es sich um eine wuchskräftige, mittelspät reifende Rebe, die anfällig für Echten Mehltau ist.
Weißweine, die aus Torbato gekeltert werden, sind goldgelb in der Farbe, sie sind säurebetont und körperreich. Ihre Aromatik erinnert deutlich an Äpfel und Birnen, typisch ist außerdem eine Bitternote im Abgang.
In der Regel wird der Weißwein aus dieser Sorte für Cuvées genutzt. Es gibt aber auch einige reinsortige Exemplare. Außerdem wird Torbato für aufgespritete Weine und Vin Doux Naturel wie zum Beispiel Banyuls verwendet.

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