Traminer-Rebe - Wissenswertes über die Traminer-Traube im Rebsortenlexikon

Traminer - weiße Rebsorte

Traminer in Kürze

Uralte Rebsorte

  • Farbe: Weißwein
  • Heimat: Deutschland / Frankreich
  • Region: Pfalz / Elass

Synonyme für Traminer Edeltraube, Formentin, Fromenteau, Heida, Klevner, Malvoisie, Naturé, Sauvagnin

Die weiße Rebsorte Traminer stammt höchstwahrscheinlich aus Deutschland oder Frankreich, eventuell kommt auch Mähren im heutigen Tschechien als Heimat infrage. Die Weißweinrebe ist sehr alt und neigt zu Mutationen, sodass es eine riesige Traminer-Familie gibt. Die zahlreichen Traminer-Spielarten unterscheiden sich im Aussehen und Aroma, ebenso in Bezug auf den Ertrag und die Krankheitsanfälligkeit, aber ihr DNA-Profil ist nahezu identisch. Inzwischen sind Weinexperten daher dazu übergegangen die verschiedenen Traminer-Spielarten als eine Rebsorte zu betrachten. In vielen älteren Rebsortenlexika und Publikationen zum Thema Wein sind sie allerdings noch als eigenständige Sorten gelistet.

Es gibt drei Haupt-Spielarten der Traminer-Rebe:

  • Gewürztraminer
    Gewürztraminer auch als Savagnin Rose Aromatique bezeichnet ist die mit Abstand häufigste Spielart der Traminer-Rebe. Sie ergibt intensiv duftende, sehr aromatische Weißweine. Sie wird international angebaut, besondere Bedeutung hat sie in der Steiermark.
  • Savagnin Blanc
    Die Savagnin Blanc, die im deutschen Sprachraum in der Regel nur als Traminer bezeichnet wird, ist recht weit verbreitet. Besondere Bedeutung hat sie im französischen Weinbaugebiet Jura.
  • Savagnin Rose
    Die Savagnin Rose oder auch Klevener de Heilgenstein genannte Spielart hat rotbräunliche Beeren und wird hauptsächlich im Elsass angebaut.

In vielen Weinbauländern der Welt wird Traminer als eine Rebsorte ausgewiesen und taucht dementsprechend auch nur einmal in der Rebsortenstatistik auf. Lediglich in Australien, Frankreich, Rumänien und der Schweiz werden die drei genannten Spielarten separat gelistet.

Die Traminer zählt neben der Heunisch zu den bedeutendsten Leitsorten der Welt. Diese beiden Rebsorten sind die Basis für einen großen Teil der europäischen Reben. Durch DNA-Untersuchungen hat sich im Laufe der Jahre herausgestellt, dass sowohl Heunisch als auch Traminer an der Entstehung unzähliger Sorten beteiligt waren. Neben zahlreichen natürlichen Kreuzungen, an denen die Traminer-Rebe beteiligt war, wurde sie auch gezielt zu Neuzüchtungen herangezogen.
Einige der bekanntesten Reben, bei denen eine Verwandtschaftsbeziehung zu Traminer nachgewiesen werden konnte, sind: Alfrocheiro, Chenin Blanc, Elbling, Grüner Veltliner, Petit Manseng, Petit Meslier, Pinot Noir, Sauvignon Blanc, Silvaner, Verdelho und Viosinho.

Die Geschichte des Traminers ist lang und verworren. Lange Zeit wurde angenommen, die weiße Rebsorte stamme aus Südtirol aus der Gegend um den Ort Tramin. Diese Stadt in den Alpen wurde als Namensgeber für die Rebe angesehen. Diese These wird von verschiedenen Weinexperten heute als Legende eingestuft, da die Ampelographie dagegenspricht. So gibt es zum Beispiel keinerlei Belege für die tatsächliche Existenz der Sorte südlich der Alpen vor Beginn des 19. Jahrhunderts. Für Verwirrung dürfte hier gesorgt haben, dass es bereits im Mittelalter Traminerweine gab, die sogenannten Vini de Tramine. Allerdings dürfte sich diese Bezeichnung eher auf ihre Herkunft aus der Stadt Tramin bei Bozen beziehen als auf die verwendete Rebsorte.
Es ist eher davon auszugehen, dass die Traminer aus dem Elsass oder der Pfalz stammt. Wahrscheinlicher ist eine Herkunft im Elsass. Von dort aus gelangte die Weißweinrebe über die Vogesen ins Rheintal und von dort in die Pfalz, so jedenfalls die heute gängige Annahme. Allerdings fehlt auch hier bisher ein unumstößlicher Beleg. Erschwert wird dies dadurch, dass die Sorte unter so vielen verschiedenen Synonymen bekannt ist, die zum Teil aber auch für andere Rebsorten verwendet werden.
Eine andere Theorie besagt, dass die Sorte ihren Ursprung in Mähren haben könnte. Von dort sei sie dann über die Donau nach Westen gelangt. Diese These wird in erster Linie dadurch gestützt, dass es in Niederösterreich und dem Burgenland sowie im Westen Ungarns mit den Sorten Grüner Veltliner, Rotgipfler und Silvaner lang etablierte Abkömmlinge des Traminers gibt.

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