Amarone

Was ist ein Amarone?

Auch für den Weinkenner sind die Amarone Weine etwas gewöhnungsbedürftig, da sie einen wirklich eigenwilligen Geschmack haben. Die Farbe des Weines erinnert eher an einen Sherry und der Wein hat ein eigentümliches süßes Bukett. Dies, obwohl der Amarone trocken ausgebaut wird. Dennoch ist er im Nachgeschmack recht bitter, daher auch sein Name, der aus dem italienischen Wort „amaro“ für bitter abgeleitet ist. Auch wer den Amarone nicht gleich auf Anhieb schätzt, wird sich immer an die eigentümliche Geschmackserfahrung erinnern. Neben dem Barolo und dem Brunello die Malcino zählt der Amarone zu den drei großen italienischen Rotweinen.

Einer Legende nach soll der Amarone in den 1930er Jahren als Folge einer Schusseligkeit eines Kellereiarbeiters „erfunden“ worden sein. Er hatte einfach ein Fass Trauben vergessen. Das es sich hier um eine recht junge Weinsorte handelt, kann man daraus schließen, dass diese Bezeichnung zum ersten im Jahre 1938 auf einem Lieferschein erwähnt wurde und das älteste heute noch mit Amarone beschriftet Fass aus dem Jahre 1940 erhalten ist. Die ersten Weine mit dem Namen auf dem Etikett gibt erst seit 1953.

Der Amarone ist ein Denominazione di Origine Controllata e Garantita (DOCG) Rotwein. Er wird aus den getrockneten Trauben der Rebsorten Molinara, Rondinella und Corvina erzeugt. Dabei handelt es sich um einen trocken ausgebauten Recioto. Er stammt aus dem Anbaugebiet des Valpolicella Classico. Die Weingüter dal Forno, Quintarelli, Masi, Spada, Allegrini, Zenato, Coati und Bertani und beim biologischen Weinbau Fasoli sind die eher bekannten für die Erzeugung des Amarone.

Weil der Amarone aus einem natürlich entstehenden Konzentrat roter Weintrauben erzeugt wird, schmeckt und riecht er sehr schwer. Dabei werden die besten und nicht von Fäulnis befallenen Weintrauben nach deren Lese für zwei bis vier Monate auf Holzgittern unter dem Dach des Weinguts trocknen gelassen. Die Trauben müssen immer gedreht werden und verlieren während der Trocknungszeit ein Drittel bis zum einem Viertel ihre ursprünglichen Gewichts. Wenn Sie fast so trocken wie Rosinen sind, werden sie gekeltert. Beim Verdunsten des Wassers aus der Traube entstehen eigenwillige Extrakte und Geschmackskombination. Im Idealfall entstehen eher cremige und nicht allzu süße Weine, deren Aromen an Blüten, schwarze Beeren, Kirschen oder auch gedörrte Pflaumen sowie Kräutern erinnern.

Durch die langsame, bei niedriger Temperatur durchgeführten Gärung wandelt sich der hohe Gehalt von Zucker im Most in sehr hohe Alkoholgehalte von 14 bis 16 Vol.-%. Danach wird ein Amarone für mindestens zwei Jahre in kleinen Eichenfässern eingelagert. Bei Spitzenprodukten kann die Lagerzeit bis zu sechs Jahre betragen. Wegen seines hohen Alkoholgehalts, Gehalt an Restzucker und den kräftigen Tanninen kann ein Amarone bis zu 15 Jahre oder in Einzelfällen sogar 30 Jahre lang gelagert werden.

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