Die Rebsorte Chenin Blanc
Der Name der weißen Rebsorte Chenin Blanc deutet es bereits an, ihre Heimat liegt in Frankreich. Angeblich war sie hier schon vor mehr als 1000 Jahren, nämlich im 9. Jahrhundert bekannt. Damals soll sie bereits im Tal der Loire angebaut worden sein, wo sie auch heute noch weit verbreitet ist.
An der Loire ist die Chenin Blanc in zahlreichen Appellationen zugelassen, so in Anjou, Crémant de Loire, Saumur, Touraine und einigen anderen.
In Frankreich war die Chenin Blanc um 1950 herum eine der führenden Rebsorten. Seither hat die ertragreiche Rebe an Ansehen und Fläche verloren. Inzwischen wird die Sorte, die extrem stark auf die klimatischen Gegebenheiten und die Bodenverhältnisse reagieren kann, fast nur noch in Bereichen angebaut, in denen sie diese Eigenschaften in idealer Weise ausspielen kann. In den Appellationen an der Loire können daher extrem charaktervolle Weine mit einem eindrucksvollen Aromenspektrum entstehen.
Diese Rebsorte hat eine sehr dicke Beerenhaut, die anfällig für Schimmel ist. Im Idealfall kann der Befall mit Botrytis zu hervorragenden edelsüßen Weinen führen. Sind die Bedingungen nicht so ideal, können die Trauben schimmeln ohne zu reifen. Kenner bezeichnen die Chenin Blanc daher auch als „zickig“.
Chenin Blanc aus Übersee
Die Chenin Blanc ist heute auch weit entfernt von ihrer Heimat beliebt und verbreitet. Vor allem in Südafrika, wohin sie im 17. Jahrhundert gelangte, ist die Rebsorte hoch angesehen. Die Steen, wie die Sorte hier genannt wird, ist in allen Weinbauregionen des Landes zu finden. Aus ihr können sowohl Weißweine als auch Schaumweine gekeltert werden. Oft wird die Sorte reinsortig ausgebaut, aber auch für Cuvées zum Beispiel mit Sauvignon Blanc, eignet sie sich sehr gut. Am Kap gibt es einige Winzer, die ihren Chenin Blanc im Holzfass ausbauen oder mit wilden Hefen und dem „sur lie“- Ausbau experimentieren. Die Ergebnisse können sich sehen lassen.
Aber nicht nur in Südafrika hat die Chenin Blanc eine neue Heimat gefunden, auch in Argentinien, vor allem in Mendoza, in Australien und Kalifornien ist sie eine beliebte Rebe, aus der ansprechender Weißwein gekeltert wird.