Edelbrand, Obstbrand oder Schnapps? Wissenswertes auf einen Blick

Edelbrand / Obstbrand - edle Tropfen aus feinen Geistern

Edelbrand, Obstbrand, Obstwasser oder auch Obstler sind Bezeichnungen für eine aus verschiedenen Früchten hergestellte Spirituose. Der Begriff Edelbrand ist in Österreich eher geläufig und bezeichnet hier auch andere landwirtschaftliche Produkte wie Weizen usw. gebrannte Schnäpse als Edelbrand. Typisch für Österreich ist, dass hier in der Werbung auf die bäuerliche und eher handwerkliche Erzeugung der Produkte hingewiesen werden soll. Aber auch hier wie bei den deutschen Obstbränden gilt, was auf dem Etikett behauptet wird, muss der Flascheninhalt beweisen.
Obstbrand kann aus unterschiedlichen Obstarten wie Zwetschgen, Birnen, Äpfeln usw. bestehen. Man darf ihn nicht mit den Obstgeisten verwechseln, bei denen Früchte, zumeist Beeren, deren Zuckergehalt zum Vergären nicht ausreicht, zum aromatisieren von normalem Alkohol verwendet werden. Der Himbeergeist gehört wohl zu den bekanntesten Obstgeisten.
Die beim Obstbrand verwendeten Früchte werden gemeinsam eingemaischt und vergoren. Dieses Obst stammt zumeist von kleinbäuerlichen Streuobstwiesen, deren geernteten Früchte nicht zum Verzehr verkauft werden können. Interessant ist auch zu erwähnen, dass in Deutschland nicht jeder Obstbrand brennen darf. Der Staat hat das Monopol auf die Alkoholerzeugung und vergibt sogenannte Brennrechte. Das Obstbrände vielfach wirklich noch aus kleinen Hofbrennereien, vornehmlich in Süddeutschland stammen, bekommt man bei den Obstbränden vielfach ein wirklich hoervorrangendes, handwerklich gebranntes Produkt.

Obstsorten für den Edelbrand

In der Regel können alle Obstarten verwendet werden. Am bekanntesten ist wohl der Zwetschgenbrand, in osteuropäischen Slivovitz genannt. Aber auch Obstbrand aus Mirabellen, Birnen oder Aprikosen sind eine alkoholische Delikatesse, sofern sie richtig und aus reifen Früchten hergestellt wurden, die eigentlich auch zum Verzehr geeignet wären. Denn erst hierdurch kommt der charakteristische Geschmack des verwendeten Obstes auch nach dem Brennen immer noch zur Geltung und man kann manchmal sogar am Aroma des Obstbrandes erkennen, in welcher Region er gebrannt wurde.
Bei den sogenannten Obstlern werden alle Obstsorten der Region oder des Bauernhofes verwendet. Hier macht das Erntejahr und die Kunst des Brennmeister den Geschmack und seine Unverwechselbarkeit aus. Allen Obstbränden ist gemeinsam, dass sie einen Alkoholgehalt von mindestens 37,5 Vol.-% aufweisen müssen. Werden verschiedene Obstsorten beim Brennen verwendet, müsse diese in absteigender Reihenfolge, auf der Basis der verwendeten Menge in der Maische, auf dem Etikett aufgeführt werden. Bei namensgebenden Obstsorten, wie z. B. beim Marillenbrand, dürfen nur die auf dem Etikett genannte Obstsorte verwendet worden sein.

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