Der Weinbau in Burgund und Informationen über Appellationen und Anbaugebiete im Burgund

Weinbauregionen im Burgund

Karte Weinbaugebiete im Burgund

Weinbauregionen und Appellationen im Burgund

Die Weinbauregion Burgund ist eines der ältesten und berühmtesten Weinbaugebiete Frankreichs.  Das Weinbauzentrum dieser Region, die sich mit Bordeaux um die Vorrangstellung im französischen Weinbau streitet, ist die Stadt Beaune.
Die Region, die in Frankreich Bourgogne heißt, wird von zwei Rebsorten dominiert: Pinot Noir und Chardonnay. Beide finden hier ideale Bedingungen vor und ergeben komplexe Weine mit unübertroffener Ausdrucksstärke.

Klima und Boden

Die knapp 30.000 Hektar Rebfläche umfassende Weinbauregion Burgund ist südöstlich von Paris gelegen und erstreckt sich wie ein 300 Kilometer langes Band zwischen den beiden Städten Dijon und Lyon.
Wegen der nördlichen Lage dieser Weinbauregion kommt der Ausrichtung der Weingärten große Bedeutung zu, denn die Sonneneinstrahlung spielt eine wesentliche Rolle.

Das Klima in diesem Weingebiet in Frankreich ist als kontinental zu bezeichnen. Im Winter ist es meist kalt und trocken, insbesondere im Chablis dauert er recht lang, sodass Spätfrost droht. Im Frühjahr und Herbst gibt es häufig ergiebigen Niederschlag, der Sommer ist aufgrund der nördlichen Lage relativ kurz und nicht zu warm. Das Mikroklima in dieser Region variiert sehr stark, sodass die Lagen im Burgund auch als „Climat“ bezeichnet werden.

Ähnlich wie beim Klima gibt es auch beim Boden sehr große Unterschiede. Allein im Bereich Côte de Nuits gib es fast 60 unterschiedliche Bodentypen, die sich jeweils aus einer genauen Definition des Verhältnisses von Hangneigung, sowie den Anteilen von Stein, Kalk und Lehm ergibt. Je nach Lage wachsen die Reben auf Granit, Schiefer, Mergel, Kies, Lehm oder Kalkstein.
Die besten Lagen befinden sich auf kalksteinhaltigem Untergrund.

Aufgrund dieser vielen sehr feinen Unterschiede verwundert es nicht, dass in dieser Region dem Terroir so viel Aufmerksamkeit beigemessen wird, wie in sonst kaum einer anderen Weinregion der Welt.

Wichtige Rebsorten in Burgund

In der Bourgogne ist es im Gegensatz zur Weinbauregion Bordeaux üblich, dass ein Wein in der Regel aus nur einer Rebsorte gekeltert wird, Cuvées sind in diesem Anbaubereich in Frankreich eher die Ausnahme. Im Burgund streben die Winzer danach, das Potenzial einer Rebsorte zur Gänze auszuschöpfen und bauen sie daher reinsortig aus.
Die Region wird daher von nur wenigen Rebsorten geprägt, dies sind insbesondere Chardonnay und Pinot Noir.

Rotwein-Reben

Die Spätburgunder, die hier Pinot Noir genannt wird, ist die bedeutendste rote Rebsorte in Burgund und nimmt rund 35% der Rebfläche ein. Die besten Weine aus dieser Rebe entstehen in kalksteinhaltigen Hanglagen, vor allem wenn die Rebstöcke schon ein hohes Alter erreicht haben. Besonders edle Tropfen stammen aus dem Bereich Côte de Nuits, insbesondere in den Gemeinden Gevrey-Chambertin und Vosne-Romanée.
Einige Bedeutung, vor allem für den fruchtigen Beaujolais hat auch die Sorte Gamay.

Weißwein-Reben

Die weltweit beliebte Weißwein-Rebe Chardonnay genießt in der Bourgogne eine herausragende Stellung und bedeckt knapp 50% der Rebfläche dieser Region. Die recht pflegeleichte Sorte hat den großen Vorteil, dass sie auf so gut wie jedem Untergrund ansprechende Qualitäten erbringen kann und dabei typische Merkmale des Bodens zum Ausdruck bringt. Die besten Chardonnays stammen aus Chablis sowie von der Côte de Beaune, vor allem aus Meursault und Puligny-Montrachet.Einige Bedeutung hat auch die Rebsorte Aligoté, die vor allem in guten Lagen sehr füllige Weine mit deutlicher Würze ergibt. Häufig wird diese Sorte, wie auch die Melon de Bourgogne, für die Erzeugung des Schaumweins Crémant de Bourgogne verwendet.

Weitere Informationen zum Weinbau in der Bourgogne

Ein Blick in die Weinbaugeschichte

Die Bourgogne ist ein traditionsreiches Weinbaugebiet in Frankreich, in dem vermutlich bereits zur Zeit der Kelten Weinbau betrieben wurde. Einige römische Amphoren, die bei Ausgrabungen gefunden wurden, deuten darauf hin, dass die Römer den Weinbau im Burgund aufrechterhielten.
Wesentlichen Aufschwung erlebte der Weinbau in dieser Region im Mittelalter, als verschiedene Klöster die Weinbaugeschichte in diesem Teil Frankreichs maßgeblich prägten und dem lokalen Wein zu hervorragendem Ruf verhalfen. Im Hochmittelalter erließ Philipp der Kühne, seinerseits Herzog von Burgund, verschiedene Dekrete, die den Weinbau betrafen. So ordnete er unter anderem an, dass die Rebsorte Gamay nicht mehr angebaut werden sollte, und ermöglichte so die Verbreitung der Sorte Pinot Noir.
In der Frühen Neuzeit wurden nach und nach die Handelshäuser, die Negociants, gegründet, die zum Teil bis heute bestehen. Und im Zuge der Französischen Revolution kam es zu deutlichen Umstrukturierungen bei den Besitzverhältnissen der Weinberge.
Durch die Anbindung der Region an Paris mit der Eisenbahn, die ab Mitte des 19. Jahrhunderts erfolgte, erweiterten sich die Absatzmöglichkeiten und die Nachfrage nach Burgunder stieg.
In den 1930er Jahren kam es dann zu einer Absatzkrise, die unter anderem auf mehrere Missernten und Abstinenzbewegungen zurückzuführen ist. Als Gegenbewegung wurde die berühmte Weinbruderschaft Confrerie des Chevalliers du Tastevin gegründet, die bis heute existiert.
Gegenwärtig hat die Weinbauregion Burgund einen hervorragenden Ruf, muss aber mit internationalen Spitzenweinen aus Australien, Neuseeland oder Kalifornien konkurrieren. Vor allem bei den einfacheren Gewächsen haben einige Winzer der Region daher Absatzschwierigkeiten, was sicherlich auch am recht hohen Preisniveau liegt.

Burgund-Klassifizierung

Nicht nur in der Weinbauregion Bordeaux gibt es ein Klassifizierungssystem, sondern auch hier, um Burgund gibt es eine solche Einstufung. Die Burgund-Klassifizierung unterscheidet sich jedoch ganz deutlich vom System in der Region Bordeaux.
Im Burgund sind alle Weinberge und Lagen in Chablis und an der Côte d'Or genau erfasst und bewertet. Die Bereiche Beaujolais und Maconnais sind allerdings nicht enthalten.
Die besten Lagen der Region werden als Grand Cru klassifiziert, die zweite Stufe trägt die Bezeichnung Premier Cru. Neben diesen beiden Top-Stufen gibt es die einfachen Lagen mit der Bezeichnung „Climat“ gewissermaßen als dritte Stufe. Dazu gibt es die Appellation communale, bei denen der Gemeinde-Name angegeben wird und die Appellation regionale, bei der der Bereich angeführt wird. Schließlich gibt es die unterste Stufe, die lediglich die Bezeichnung Bourgogne trägt.

Wichtige Anbaubereiche und Appellationen in Burgund

  • Beaujolais – Bekannt ist diese Region vor allem für den Beaujolais Primeur und anderen Rotwein aus Gamay.
  • Chablis – Im nördlichen Burgund gelegenes Gebiet, das für Chardonnay weltweit einen hervorragenden Ruf genießt.
  • Côte Chalonnaise – Im Zentrum gelegenes Anbaugebiet, das nach der Stadt Chalon-sur-Sâone benannt ist.
  • Côte d'Or – Zu diesem Bereich gehören die beiden bedeutenden Unterregionen Côte de Beaune und Côte de Nuits.
  • Maconnaise – In diesem Bereich liegt die Appellation Pouilly-Fuissé, in der einer der besten französischen Weißweine gekeltert wird.

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