Mazedonien, ehemals zu Jugoslawien gehörend, wird aufgrund seiner Namensgleichheit oft mit der Provinz Mazedonien im Norden Griechenlands verwechselt. Wir haben uns für die deutsche Schreibweise Mazedonien entschieden, bei der griechischen Provinz für die Schreibweise „Makedonien“, sodass die Unterscheidung etwas leichter fällt.
Die Weinbautradition in Mazedonien reicht lang zurück, was bei der räumlichen Nähe zu Griechenland nicht weiter verwundert.
Heute umfasst die Rebfläche in diesem Land auf dem Balkan gut 22.000 Hektar für den Weinbau und etwa noch einmal soviel für die Erzeugung von Tafeltrauben. Die für den Weinbau genutzte Fläche ist vorwiegend mit roten Rebsorten bestockt. Neben den einheimischen Rebsorten Kratosija, Prokupec und Vranec werden vor allem Cabernt Sauvignon und Merlot angebaut. Bei den weißen Reben sind vor allem Chardonnay, Muskateller, Sauvignon Blanc, Smederevra und Welschriesling vertreten.
Zwar verfügt Mazedonien über keinerlei Zugang zum Meer, von der Adria ist es durch Albanien getrennt und der Zugang zur Ägäis wird durch die Lage Griechenlands verhindert. Trotz dieser Voraussetzungen gibt es in Mazedonien Bereiche mit kontinentalem und mit mediterranem Klima, da die Entfernung zur Ägäis stellenweise weniger als 60 Kilometer beträgt.
Großen Einfluss auf das Klima haben auch die großen Seen, die an der Grenze zu Albanien gelegen sind, wie zum Beispiel der Prespasee.
Seit 2004 gibt es in Mazedonien ein Weinbaugesetz, das sich an den Vorgaben der EU orientiert und die in der EU geltenden Standards weitestgehend berücksichtigt. Seither erlebt der mazedonische Wein in Bezug auf seine Qualität einen spürbaren Aufschwung, auch wenn es für viele Weinbaubetriebe nicht leicht ist, die geltenden rechtlichen Grundsätze einzuhalten.
Geht der Trend so weiter – wie es sich in den letzten Jahren abzeichnet – ist aus Mazedonien noch einiges zu erwarten und mazedonische Weine können auch in Westeuropa als attraktive Alternative zu den altbekannten Weinen angesehen werden.
Die Weinbaugebiete in Mazedonien