Gaglioppo ist eine sehr alte Rotweinrebe, die mit großer Wahrscheinlichkeit aus Italien stammt und bis heute vor allem im Süden des Landes angebaut wird. Die Godello-Rebe ist hingegen eine weiße Sorte, deren Wurzeln in Spanien liegen. Sie war beinahe ausgestorben, erfreut sich inzwischen aber wieder zunehmender Beliebtheit. Die weiße Rebsorte Goldriesling wurde in Frankreich gezüchtet und heute ausschließlich in Sachsen angebaut, wo sie in erster Linie für Federweißer verwendet wird.
Diese und viele weitere Informationen über Rebsorten mit dem Anfangsbuchstagen G finden Sie in unserem Rebsortenlexikon.
Hier, auf dieser Seite stellen wir Ihnen die Reben aus der zweiten Reihe vor. Die ganz großen Namen in der Welt des Weinbaus, wie Grenacha, Grauburgunder oder Grüner Veltliner finden Sie in unserer Übersicht über alle Rebsorten mit G - schauen Sie doch mal rein.
Sehr alte Sorte
Synonyme für Gaglioppo Aglianico di Cassano, Arvino, Cirotana, Gagliuoppo, Lacrima Nera, Magliocco, Maioppa, Uva Navarra Berühmte Weine aus Gaglioppo
Die Gaglioppo ist eine rote, sehr alte Rebsorte, die vermutlich aus Italien stammt. DNA-Untersuchungen haben ergeben, dass die Gaglioppo aus der Kreuzung Sangiovese x Mantonico Bianco hervorgegangen ist. Außerdem bestehen genetische Verbindungen zu den Sorten Aleatico und Frappato. Damit hat die Annahme, diese rote Rebsorte stamme aus Italien, neuen Nährboden erhalten. Einige Weinbauexperten sind der Meinung, die Gaglioppo stamme ursprünglich aus Griechenland. Von dort sei die Rebe in die griechische Kolonie Cremissa im heutigen Italien gebracht worden. Allerdings gibt es bisher keinerlei nachgewiesenen verwandtschaftlichen Verbindungen zu griechischen Rebsorten.
Wie dem auch sei, die Rebsorte ist auf jeden Fall sehr alt. Ob sie wirklich in der Antike für den Wein, der den Olympiasiegern gereicht wurde, verwendet worden ist, bleibt umstritten. Sicher ist, dass Kaiser Friedrich II. im 13. Jahrhundert 100 Fässer Gaglioppo geordert hat.
Heute ist die Gaglioppo-Rebe in erster Linie in Kalabrien, im Süden Italiens zu finden. Hier ist sie für den Ciro und einige andere DOC-Weine zugelassen. Außerhalb Kalabriens finden sich Bestände dieser roten Rebsorte in den Weinregionen Abruzzen, Marken, Sizilien und Umbrien. In allen italienischen Weinbauregionen zusammengenommen sind gut 4.000 Hektar mit dieser Sorte bestockt.
Die Sorte ist mittel bis spät reifen, anfällig für beide Arten des Mehltaus, aber widerstandsfähig gegenüber Dürre und Frost. Wein aus Gaglioppo ist rubinrot in der Farbe, hat einen hohen Alkoholgehalt, ist tanninreich und zeigt im Aroma eine deutliche Note nach Rosen.
Neuzüchtung aus der Schweiz
Synonyme für Gamaret Pully B-13
Gamaret, auch als Pully B-13 bekannt, ist eine rote Rebsorte, die in der Schweiz gezüchtet wurde. Entstanden ist die Gamaret aus der Kreuzung Gamay x Reichensteiner, die André Jaquinet im Jahr 1970 an der Eidgenössischen Forschungsanstalt Changins vorgenommen hat. 20 Jahre später, also im Jahr 1990, wurde der Sortenschutz für die Gamaret erteilt und die Neuzüchtung war damit offiziell zum Anbau freigegeben
Da die Gamaret früh reift und eine hohe Resistenz gegen Grauschimmelfäule aufweist, ist sie bei den Winzern der Schweiz recht beliebt. In den Kantonen Genf, Waadt und Wallis, vor allem in der Region am Genfersee ist die Rebsorte zu finden. Insgesamt steht sie in der Schweiz auf einer Fläche von knapp 400 Hektar.
Außerhalb der Schweiz finden sich nur kleine Anbauflächen im Beaujolais in Frankreich sowie in Württemberg in der Schweiz.
Rotwein aus Gamaret ist farbkräftig, zeigt ausgewogenen Säure und nicht zu dominante Tannine. In der Regel hat der Wein eine gute Struktur und zeigt schöne Fruchtaromen von dunklen Beeren, die von süßlichen Gewürznoten begleitet werden.
Langsam zurückkehrende Sorte
Synonyme für Godello Agodello, Agodehno, Berdello, Gouveio, Ojo de Gallo, Trincadente, Verdelho do Dao
In den 1970er Jahren war die weiße Rebsorte Godello beinahe ausgestorben. Im Nordwesten Spaniens gab es damals nur noch wenige Rebstöcke dieser Sorte. Doch es gelang, die Sorte wiederzubeleben. Heute ist sie nicht mehr nur in Galicien zu finden, sondern auch wieder in anderen spanischen Anbaubereichen sowie in Portugal.
Die Heimat der Godello liegt vermutlich in Galicien. Erwähnt wurde sie allerdings im Jahr 1531 erstmals in der portugiesischen Weinregion Douro. Dort und in Dao wird sie bis heute kultiviert, allerdings nicht unter dem Namen Godello, sondern als Gouvei oder Verdelho do Dao. Vor allem das letztgenannte Synonym führt immer wieder dazu, dass die Sorte mit der Sorte Verdelho verwechselt wird, die in erster Linie für Madeira verwendet wird.
Die Godello / Gouveio ist eine früh reifende, ertragreiche Weißweinrebe, die anfällig für Botrytis und Echten Mehltau ist. Besonders gut gelingt sie an trockenen Standorten.
Wein aus Godello /Gouveio ist strohgelb in der Farbe, hat einigen eher geringen Alkoholgehalt und ist säurebetont. Die Aromen sind in erster Linie fruchtig und lassen an grüne Äpfel und Aprikosen denken.
In den Appellationen Galiciens, wie Monterrei, Ribeiro oder auch Valdeorras, wird die Godello häufig sortenrein ausgebaut, in Portugal hingegen eher mit anderen weißen Rebsorten verschnitten. In der portugiesischen Region Douro wird die Gouveio, wie der hier übliche Name der weißen Sorte lautet, auch für die Erzeugung von Portwein verwendet.
Neuzüchtung Dr. Zweigelts
Synonyme für Goldburger Klosterneuburger 16-8
Die Goldburger ist eine weiße Rebsorte aus Österreich. Es handelt sich um eine Neuzüchtung aus dem Klosterneuburger Weinbauinstitut. Vorgenommen hat die Kreuzung zwischen Orangetraube x Welschriesling, deren Ergebnis die Goldburger ist, Dr. Friedrich Zweigelt.
Die mittelreifende weiße Rebe stellt keine besonderen Ansprüche an ihre Umgebung, ist aber anfällig für Echten Mehltau. Sie wird vor allem in Bereichen angebaut, in denen die Welschriesling-Rebe nicht mehr voll ausreifen kann.
Verbreitet ist sie ausschließlich in Österreich, in den Weinbaugebieten der Bundesländer Burgenland, Niederösterreich und Steiermark. Allerdings ist ihre Rebfläche im Abnehmen begriffen und beträgt aktuell nur noch knapp 150 Hektar, Ende der 1980er Jahre waren es noch rund 500 Hektar. Nicht alle Trauben werden für den Weinbau verwendet, zum Teil dient die Goldburger auch als Tafeltraube.
Weißwein aus der Goldburger-Rebe ist körperreich und weist moderate Säure auf. Der Geschmack ist recht neutral, sodass die Weine vorwiegend lieblich ausgebaut werden.
Von Muscat Blanc abstammende Sorte
Synonyme für Goldmuskateller Fior d'Arancio, Moscato Giallo, Muscat du Pays, Muscat Italien, Muscat Vert, Muscato de Goloio, Muskat Zuti
Mit großer Wahrscheinlichkeit stammt die weiße Rebsorte Goldmuskateller aus Italien. Es gibt zwar auch die Theorie, es handle sich um eine alte, syrische Sorte, doch DNA-Untersuchungen lassen diese Theorie unwahrscheinlich erscheinen. Denn bei der DNA-Analyse hat sich ergeben, dass die Goldmuskateller von der Muscat Blanc abstammt, einer Sorte, die vermutlich ebenfalls aus Italien stammt.
Lange Zeit wurde die Goldmuskateller für eine Spielart der Muscat Blanc gehalten, doch auch diese Annahme wurde durch die DNA-Untersuchung widerlegt.
Verbreitet ist die weiße Rebsorte heute vor allem im Norden Italiens, vorwiegend in den Regionen Trentino-Südtirol, Friaul und Venetien. Auch außerhalb der vermuteten Heimat der Goldmuskateller wird die Sorte angebaut, so in Kroatien und der Schweiz. In Übersee ist sie in Argentinien, Brasilien und Chile zu finden. Allerdings ist noch nicht abschließend geklärt, ob es sich in Argentinien und Chile tatsächlich um Goldmuskateller oder eine Criolla-Sorte handelt.
Die Goldmuskateller-Rebe ist früh bis mittel reifend und widerstandsfähig gegen Botrytis sowie einigermaßen resistent gegen die beiden Mehltauarten. Anfällig ist sie für die Schwarzfleckenkrankheit und Chlorose.
Wein aus dieser Rebe wird in der Regel reinsortig ausgebaut. Er ist goldfarben und sehr aromatisch, üblicherweise zeigt er einen deutlichen Muskatton.
Neuzüchtung aus dem Elsass
Synonyme für Goldriesling Franzosentraube, Gelbriesling, Goldmuskat, Riesling Doré
Unter der Bezeichnung Goldriesling gibt es gleich zwei Rebsorten, die nicht miteinander verwandt sind, aber beide denselben Namen tragen.
Zum einen handelt es sich bei der Goldriesling-Rebe um eine Neuzüchtung, die aus der Kreuzung Riesling x Précoce de Malingre hervorgegangen ist. Die Kreuzung erfolgte durch Christian Oberlin im Jahr 1893 in Colmar (Elsass).
Die früh reifende weiße Rebe war an diversen Neuzüchtungen beteiligt, so zum Beispiel an Leon Millot, Marechal Foch und Pinard.
Die Goldriesling ist anfällig für Botrytis und Flaschen Mehltau. Die Weißweine, die aus dieser Sorte gekeltert werden, haben gewöhnlich einen recht niedrigen Alkoholgehalt und zeigen Aromen von frischem Gras, Zitronen und im Hintergrund etwas Muskat. Sie sind hellgelb in der Farbe und haben kräftige Säure.
In ihrer Heimat Frankreich ist die Goldriesling heute nicht mehr zu finden. Allerdings ist sie bis heute in Sachsen vertreten, wo sie im Jahr 1913 erstmals gepflanzt wurde. Dort wird sie vor allem in Randlagen kultiviert und belegt insgesamt rund 20 Hektar.
Die Goldriesling wird gerne für die Erzeugung von Federweißer verwendet.
Zum anderen gibt es eine Rebsorte Namens Goldriesling, die aus Österreich stammt. Es handelt sich um eine Neuzüchtung aus dem Jahr 1960, die aus der Kreuzung Welschriesling x Müller-Thurgau hervorgegangen ist. Die Sorte wurde 1989 zum Anbau freigegeben, doch gegenwärtig sind in Österreich keine Flächen für Goldriesling ausgewiesen.
Sehr alte Sorte
Synonyme für Graisse Blanquette, Cargo Saumo, Cholosse, Cotiblanc, Gras, Grecho, Plant de Grece, Ramassou Blanc, Tizourine Bou Afrara Berühmte Weine aus Graisse
Im Südwesten Frankreichs ist die sehr alte weiße Rebsorte Graisse zu Hause. Es handelt sich um eine der zahlreichen Nachkommen der Gouais Blanc (Heunisch), wie DNA-Analysen vor ein paar Jahren ergeben haben.
Im Jahr 2007 wurde eine Studie veröffentlicht, deren Ergebnis nahelegt, dass die Graisse mit einigen anderen lokalen Sorten Südwest-Frankreichs eng verwandt ist und gemeinsam mit diesen eine Rebsortenfamilie bildet. Zu diesen Sorten gehören unter anderem Claverie und Crouchen.
Die spät reifende Graisse-Rebe ist anfällig für Botrytis und erbringt einfache, säurereiche Weißweine. Im 20. Jahrhundert spielte diese Weißweinrebe in der Armagnac-Region eine bedeutende Rolle. In der Jahrhundertmitte belegte sie eine Rebfläche von mehr als 2.500 Hektar. Im Laufe der Jahre ging diese aber zurück, ab etwa 1980 sogar sehr deutlich, sodass inzwischen nur noch knapp 20 Hektar mit dieser Sorte bestockt sind.
Außerhalb Frankreichs ist sie in ebenfalls geringem Umfang in Algerien und Tunesien zu finden.
Neu gezüchtete Sorte
Synonyme für Grand Noir de la Calmette Grand Bouschet, Gran Negro, Granoir, Gros Noir, Sumo Tinto, Tinta Fina
Wenn man von einer Rebe als einem Aufschneider sprechen kann, dann ist es bei der Grand Noir de la Calmette der Fall. Sie ging aus einer Kreuzung Petit Bouschet x Aramon hervor. Die Kreuzung erfolgte im Jahr 1855 durch den französischen Rebenzüchter Henri Bouschet.
Trotz ihres "großen" Namens, der in Frankreich häufig schlicht als Grand Noir abgekürzt wird, ist diese Rebsorte höchst gewöhnlich und ihre Wein sehr einfach. Inzwischen ist auch der überwiegende Teil der französischen Winzer zu dieser Einsicht gelangt und hat die noch stehenden Restbestände gerodet. Von den zwischenzeitlich mehr als 30.000 Hektar, die die Grand Noir de la Calmette belegte, sind inzwischen nur noch wenige Hektar geblieben. Dafür wird die Sorte nicht mehr ausschließlich in Frankreich kultiviert, sondern ist auch in einigen anderen Weinbauländern der Welt zu finden.
In Frankreich finden sich in den Bereichen Cognac und Midi kleinere Bestände, im Nachbarland Spanien und auch in Portugal ist die Sorte ebenfalls vertreten. Und auch in Übersee, genauer im kalifornischen Anbaubereich Sonoma Valley sowie in Australien gibt es Bestände dieser roten Rebsorte. Das Hauptanbaugebiet für die Grand Noir de la Calmette liegt allerdings inzwischen in Albanien.
Hießt eigentlich Grechetto di Orvieto
Synonyme für Grechetto Grechetto Bianco, Grechetto di Orvieto, Greghetto, Montanaro, Pulcincolo, Strozza Volpe Berühmte Weine aus Grechetto
Die Grechetto heißt eigentlich mit vollem Namen Grechetto do Orvieto, wird aber nur äußert selten so genannt, gebräuchlich ist schlicht Grechetto oder Greghetto. Hinzu kommt noch, dass Grechetto di Orvieto und Pignoletto als Klone einer Sorte angesehen wurden und daher oftmals als Grechetto bezeichnet wurden – auch in den DOC-Bestimmung. Daher kommt es hier immer wieder zu Verwechslungen.
Der Name „Greco“ könnte auf einen Ursprung in Griechenland hindeuten, was allerdings noch einer Klärung bedarf. Eine verwandtschaftliche Beziehung zur Greco Bianco besteht – trotz darauf hindeutender Synonyme – nicht.
Verbreitet ist die weiße Rebsorte in ganz Mittelitalien, vor allem aber in Umbrien. Sie ist aber auch Bestandteil einiger DOC-Weine in Latium, Marken und in der Toskana. Sie wird in der Regel mit Malvasia, Trebbiano oder Verdello verschnitten, seit einigen Jahren gibt es auch Kombinationen mit Chardonnay, die sich durchaus sehen lassen können. Die Grechetto eignet sich außerdem für Vin Santo.
Der Weißwein, der aus Grechetto gekeltert wird, ist fruchtig mit Aromen von Zitrusfrüchten, die von Mandelnoten und dem Duft frischer Kräuter unterlegt werden.
Diese weiße Rebe ist mittel bis spät reifend und ist widerstandsfähig gegen Falschen Mehltau. Die Beeren sind sehr dickschalig und daher recht robust.
Sehr alte Sorte
Synonyme für Greco Bianco Biancame, Geco, Greco di Tufo, Pecorello Bianco, Pecorino Berühmte Weine aus Greco Bianco
Die weiße Rebsorte Greco Bianco ist bereits sehr alt. Vermutlich wurde sie bereits vor mehr als 2000 Jahren im Süden Italiens kultiviert, nachdem die Griechen – wie der Name Greco andeutet – sie dorthin mitgebracht hatten. Ob sie heute noch in Griechenland existiert, konnte bisher nicht nachgewiesen werden.
Die Greco Bianco ist unter zahlreichen Synonymen bekannt, was immer wieder zu Verwechslungen führt. Trotz des gleichlautenden Synonyms darf diese Rebe nicht mit der Pecorino verwechselt werden, zu der nicht einmal verwandtschaftliche Beziehungen bestehen. Ebenso wenig ist sie mit der Grechetto verwandt, auch wenn dies über lange Jahre hin angenommen wurde.
Gegenwärtig ist die Greco Bianco in ganz Kalabrien zu finden. Hier ist sie in zahlreichen DOC-Weinen zugelassen. Der Ciro ist hier sicherlich der bekannteste Vertreter. In Kampanien ist die weiße Rebsorte Bestandteil des Greco di Tufo.
Der DOC-Wein Greco di Bianco wird ebenfalls aus dieser Sorte gekeltert. Es handelt sich um einen bernsteinfarbenen Süßwein aus Kalabrien, der einen Alkoholgehalt von mindestens 17% Vol. aufweisen muss. Sein Bukett ist intensiv aromatisch und geprägt vom Duft nach Orangenblüten und Zitrusfrüchten sowie feinen Kräuternoten.
Außerhalb Italiens ist die Greco Bianco in Australien zu finden. Im Anbaubereich Langhorne Creek in South Australia wird die weiße Rebe seit einigen Jahren auf kleiner Fläche kultiviert.
Die italienische Antwort auf Beaujolais
Synonyme für Grignolino Arlandino, Barbesino, Girondino, Grugnolino, Rosetta, Verbesino Berühmte Weine aus Grignolino
Grignolino ist eine rote Rebsorte aus dem Piemont. Sie ergibt helle Rotwein mit pikanter Säure und kräuterig-grasigen Noten. Die Grignolino ist eine ausgesprochene Lokalsorte, denn sie wird fast ausschließlich im östlichen Piemont kultiviert und auch ihre Weine werden vorwiegend vor Ort konsumiert.
Ursprünglich war die mittel bis spät reifende Rotweinrebe im gesamten Piemont verbreitet, heute wird sie vor allem in den Provinzen Alessandria und Asti angebaut. Hier ist sie dafür in zahlreichen DOC-Weinen zugelassen, von denen der Barbera d'Asti wohl der bekannteste Tropfen ist. Trotz der Konzentration der Anbauflächen auf einen kleinen Teil des Piemonts belegt die Grignolino mehr als 1.300 Hektar Rebfläche. Außerhalb des Piemonts sind kleinere Anbauflächen im Napa Valley und im Santa Clara Valley in Kalifornien bekannt.
Der Name dieser Rebsorte leitet sich vom piemonteser Dialektausdruck „grignole“ ab, der die Kerne in den Weintrauben bezeichnet. Ein Hinweis auf die sehr hohe Anzahl an Kernen in den Beeren dieser Sorte
Wird die Grignolino reinsortig ausgebaut, erbringt sie einen recht erfrischenden Rotwein oder auch Rosé, der am besten jung getrunken werden sollte. Von einigen Weinexperten wird er daher als die italienische Antwort auf Beaujolais bezeichnet. Allerdings ist der französische Wein weltweit um einiges erfolgreicher als sein italienisches Pendant.
Wurde durch den Marsala berühmt
Synonyme für Grillo Ariddu, Riddu, Rossese Bainco Berühmte Weine aus Grillo
Grillo ist eine weiße Rebe, die aus Sizilien stammt, auch wenn lange angenommen wurde, dass ihre Heimat in Apulien zu suchen sei. Inzwischen ist aber klar, dass sie aus Sizilien stammt. Hier ist sie aus einer natürlichen Kreuzung zwischen Catarratto Bianco x Muscat d'Alexandrie hervorgegangen und wuchs zunächst wild. Erstmals erwähnt wurde die Grillo 1873 - es handelt sich folglich um eine jüngere Rebsorte.
Inzwischen haben DNA-Untersuchungen ergeben, dass die Grillo identisch mit der in Ligurien vorkommenden Rossese Bianco ist, eine Verwandtschaft zu den übrigen Rossese-Sorten konnte bisher allerdings nicht festgestellt werden.
In ihrer noch recht jungen Geschichte hat die Grillo-Rebe schon viel auf und ab erlebt. Lange war sie die Grundlage für Marsala und belegte dementsprechend große Flächen auf Sizilien. Dann wurde sie langsam aber sicher von Catarratto Bianco und Inzolia verdrängt, gleichzeitig sank die Nachfrage nach Marsala, sodass die Anbaufläche für Grillo zurückging. Inzwischen steigt die Rebfläche aber wieder deutlich an, seit 1990 hat sie sich in Sizilien etwa verdreifacht, denn die lokalen Winzer haben entdeckt, dass sich aus Grillo nicht nur Marsala erzeugen lässt, sondern, dass sie sich auch für trockene Weißweine eignet. Sie wird sowohl als Verschnittpartner für Catarratto verwendet als auch sortenrein ausgebaut. Sie ergibt Weißweine mit vielfältigen Zitrusnoten und einem rustikalen Unterton, die sehr gut zur einfachen mediterranen Küche passen.
In Sizilien ist diese weiße Rebe in diversen DOC-Weinen zugelassen, so zum Beispiel im Alcamo und Monreale.
Hauptsächlich für Rosé verwendete Sorte
Synonyme für Grolleau Bourdales, Franc Noir, Gros Lot, Moinard, Noir de Saumur, Plant mini, Rose d'Anjou Berühmte Weine aus Grolleau
In Frankreich, genauer im Tal der Loire ist die rote Rebsorte Grolleau zu Hause. Die ertragreiche Rebe war über viele Jahre tonangebend an der Loire, doch seit Mitte des 20. Jahrhunderts geht ihre Rebfläche beständig zurück, da die durch Cabernet Franc und Gamay ersetzt wird. Heute steht sie an der Loire noch auf etwas mehr als 2.000 Hektar - zum Vergleich: 1950 waren es noch gut 28.000 Hektar.
Der Name der Grolleau leitet sich vom französischen Wort „grolle“ ab das „Krähe“ bedeutet. Diese Bezeichnung spielt auf die tiefdunklen, fast schwarzen Beeren der Sorte an. Wer jetzt einen tiefdunklen Wein erwartet, liegt falsch, denn die Beeren der Grolleau sind sehr dünnschalig, sodass der Tanningehalt gering ausfällt, dafür ist der Säureanteil in der Regel recht hoch. Der Wein ist daher blass bis hellrot in der Farbe. In der Regel wird die Grolleau daher für die Produktion von Roséweinen verwendet, der bekannteste ist dabei sicherlich der Rosé d'Anjou, zugelassen ist sie aber auch in Saumur und Touraine. Für DOC-Rotweine ist die Grolleau in Frankreich übrigens nicht zugelassen.
DNA-Untersuchungen haben inzwischen ergeben, dass die Grolleau einer der zahlreichen Nachkommen der Gouais Blanc (Heunisch) ist. Der zweite Elternteil der roten Rebsorte konnte allerdings noch nicht ermittelt werden.
Es gibt zwei farbliche Mutationen: Grolleau Blanc und Gris, von denen allerdings nur die Grolleau Gris nennenswerte Bedeutung hat.
Bezeichnung für mehrere Sorten
Synonyme für Groppello Gropel, Gropello, Rossignola
Groppello ist in Norditalien ein relativ häufig vorkommender Bestandteil von Rebsorten-Namen. Es kann daher nicht von der einen Rebsorte Groppello gesprochen werden.
Die Bezeichnung Groppello leitet sich vom Dialektausdruck „Gropo“, was „Knoten“ bedeutet, ab. Diese Bezeichnung spielt auf das Aussehen der Trauben.
Die Gropello-Sorten werden hauptsächlich in der Lombardei, am Gardasee angebaut, zum Teil sind sie auch in Venetien und in der Toskana zu finden. Bekannt sind die Sorten Groppello die Berici, Groppello di Mocasina, Groppello di Revo, Groppello di Santo Stefano und Groppello Gentile. Wobei die Groppello Gentile die am weitesten verbreitete Sorte ist.
Alle Varianten bedecken jeweils nur wenige Hektar. Zum Teil sind sie für DOC-Weine zugelassen, insbesondere in der DOC Garda sind einige dieser Sorten zu finden. Hier sind sie sogar dominierend und werden durch kleinere Anteile Barbera, Sangiovese und Marzemino ergänzt. Reinsortig darf Groppello in keiner DOC ausgebaut werden, es gibt aber einige nicht klassifizierte Rotweine, die ausschlielich aus diesere Rebe gekeltert werden.
In kleinem Umfang (bis maximal 10%) darf Groppello auch für den Valpolicella verwendet werden.
Üblicherweise ergeben die authochthonen Sorten einen Rotwein mit mittlerm Körper, fruchtig-beerigen Noten und einem dezenten Bitterton. Typisch ist auch ein nussiges Aroma, das manchmal in Richtung von Bittermandeln geht.
Im Rückgang befindliche Sorte
Synonyme für Gros Verdot Hére, Plant des Palus, Pruera, Verdot Colon
Die rote Rebsorte Gros Verdot stammt aus Frankreich. Neueren Untersuchungen zurfolge ist die Sorte aus Wildreben hervorgegangen und stammt aus dem Südwesten Frankreichs, vermutlich vom Fuße der Pyrenäen.
Im 19. Jahrhundert war sie zusammen mit der Petit Verdot im Bordeaux weit verbreitet. Von dort wurde sie in verschiedene Weinbauländer der Welt gebracht, so zum Beispiel nach Argentinien, Chile und Kalifornien. 1946 wurde im Bordeaux allerdings jegliche Neuanpflanzung der Gros Verdot untersagt. Inzwischen ist sie nicht einmal mehr in der offiziellen Rebsortenliste Frankreichs zu finden. Es ist daher davon auszugehen, dass diese Rotweinrebe gegenwärtig in Frankreich nicht mehr kultiviert.
In welchem Umfang die Gros Verdot in Argentinien und Chile heute zu finden ist, ist nicht ganz klar, da sie in diesen beiden Weinbauländern gemeinsam mit Petit Verdot angebaut wird. Die Kennzeichnung ist dabei nicht immer ganz klar, in einigen Fällen wird schlicht „Verdot“ verwendet. Ansonsten eher Petit Verdot als Gros Verdot, da die erstgenannte Rebe im Allgemeinen als höherwertig angesehen wird.
In Kalifornien wird ebenfalls Gros Verdot gekeltert, doch handelt es sich hier in fast allen Fällen eigentlich um Cabernet Pfeffer. Die Verwechslung der beiden Sorten erfolgte schon sehr früh, sodass heute kaum noch Klarheit darüber herrscht, in welchem Weingarten welche Rebe angebaut wird – umfassende DNA-Untersuchungen jedes einzelnen Weinbergs wären notwendig, um hier Klarheit zu schaffen.
Neugezüchtete Sorte
Synonyme für Gutenborner Geisenheim 17-52
Die Weißwein-Rebe Gutenborner ist eine Neuzüchtung, die im Jahr 1928 in Geisenheim entstanden ist. Sie ist aus der Kreuzung Müller-Thurgau x Chasselas hervorgegangen. Dies haben DNA-Untersuchungen im Jahr 2012 ergeben, zuvor war angengenommen worden, dass es sich um das Ergebnis einer Kreuzung zwischen Müller-Thurgau x Bicane gehandelt habe.
Die Gutenborner ist eine spätreifende weiße Rebsorte, die in kühlen klimatischen Verhältnissen gut zurechtkommt. In Deutschland war sie daher in Randlagen des Rheingaus sowie an Mosel, Saar und Ruwer zu finden, allerdings nur auf kleinen Flächen. Inzwischen ist die Gutenborner in Deutschland aber gar nicht mehr zu finden. In England hat sie sich einen festen Platz in der Weinwelt erobert. Sie wird zwar auch hier nur auf kleiner Fläche angebaut, erigbt aber fruchtig-frische Weine mit knackiger Säure und zum Teil deutlichem Traubenaroma, die sich bei Weinliebhabern auf der Insel einiger Beliebtheit erfreuen.