Rebsorten von Jacquere bis Jubiläumsrebe: alle wichtigen Rebsorten mit dem Anfangsbuchstaben J

Weitere Rebsorten mit dem Anfangsbuchstaben J

Die Zahl der Rebsorten, die mit dem Anfangsbuchstaben J beginnen, ist überschaubar. Hier gibt es dennoch die Übersich über Jacquere, Jampal und Jubiläumsrebe - Rebsorten mit dem Buchstaben J.
Eine komplette Übersicht über alle Reben mit dem Buchstaben J gibt es ebenfalls. Wissenswertes über Weine und ihre Reben aus aller Welt.

Inhaltsverzeichnis "Weitere Rebsorten mit J"

Jacquere - weiße Rebsorte

Jacquère in Kürze

Autochthone Sorte

Synonyme für Jacquère Altesse de Saint-Chef, Blanc des Ecoutoux, Buisserate, Cherche, Cugnette, Jacquière, Martin cot, Molette, Plant des Abymes, Redin, Roussette

In der französischen Weinbauregion Savoyen ist die weiße Rebsorte Jacquère zu Hause. Sie wurde in diesem Gebiet in Ostfrankreich 1868 erstmals schriftlich erwähnt und ist dort bis heute verbreitet. In der Regel dient sie als Verschnitt und ist in den beiden Bereichen Vin de Savoie und Bugey zugelassen. Außerhalb Savoyens ist die Jacquère an der nördlichen Rhône zu finden. In Frankreich belaufen sich die Rebbestände dieser weißen Sorte auf rund 1000 Hektar. Außerhalb Frankreichs sind in Portugal kleine Anpflanzungen der Jacquère bekannt, allerdings handelt es sich hier um einen sehr geringen Bestand von nicht mehr als 5 Hektar. Auch in der Schweiz wird diese Sorte in geringem Umfang angebaut.

Die Jacquère ist eine mittel bis spät reifende Weißweinrebe, die hohe Erträge liefert. Sie anfällig für Botrytis und Schwarzfäule, aber widerstandsfähig gegenüber beiden Mehltauarten.
Wein aus der Jacquère ist fruchtig und frisch mit geringem Alkoholgehalt und schwach duftendem Bukett. Auf kargen Böden entwickeln die Weine eine deutliche Note von Feuerstein. Diese Weine bieten jung getrunken den größten Genuss.

Wegen der zahlreichen Synonyme, die für diese Sorte existieren, kommt es immer wieder zu Verwechslungen, insbesondere mit den Sorten Altesse, Molette und Roussette d'Ayze. Zu keiner dieser Sorten konnte bisher ein verwandtschaftliches Verhältnis ermittelt werden. DNA-Untersuchungen haben allerdings ergeben, dass die Jacquère einer der zahlreichen direkten Nachkommen der Gouais Blanc (Heunisch) ist.

Jampal - weiße Rebsorte

Jampal in Kürze

Sorte mit oft verkanntem Potenzial

  • Farbe: Weißwein
  • Heimat: Portugal

Synonyme für Jampal Boal, Codega, Jampaulo, Joao Paolo, Pinheira Branca

Die Weißweinrebe Jampal stammt aus Portugal und erbringt gut strukturierte Weine mit feinen Zitrusnoten und den Aromen tropischer Früchte. Die Weine eignen sich zum Ausbau im Holzfass, wodurch sie kräftiger und runder werden, frischer und säurebetonter gelingen sie aus dem Stahltank.

Die Jampal wird heute in verschiedenen Weinbauregionen Portugals angebaut, vor allem im Süden des Landes. Besonders gute Ergebnisse liefert sie in Torres Verdas, im Westen Portugals, etwas nördlich der Hauptstadt Lissabon.

DNA-Untersuchungen haben ergeben, dass diese weiße Rebsorte mit der Castelao Frances verwandt ist, einer Rotweinsorte, die in ganz Portugal verbreitet ist.

Für viele Jahre war die Jampal aus den portugiesischen Weingärten fast vollständig verschwunden. Dieser Umstand ist in erster Linie darauf zurückzuführen, dass die spät reifende Sorte nicht allzu große Erträge liefert und bei zu feuchtem Klima zu Fäulnis neigt. Da im 20. Jahrhundert im portugiesischen Weinbau aber in erster Linie die Masse zählte, wurden Sorten wie die Jampal vernachlässigt. Doch spätestens mit dem Beginn des 21. Jahrhunderts hat sich das Streben nach Qualität in ganz Portugal durchgesetzt und immer mehr alte, teils vergessene Rebsorten werden reaktiviert. So erging es auch der Jampal, die seit einigen Jahren wieder in größerem Umfang kultiviert wird. Dieser Weißweinrebe wird von einigen Weinkritikern großes Potenzial attestiert, das von einigen Winzern und Weinfreunden gegenwärtig noch nicht in vollem Umfang erkannt wurde.
In den nächsten Jahren werden daher sicherlich noch einige hervorragende Weine dieser Sorte auf den Markt kommen.

Jubiläumsrebe - weiße Rebsorte

Jubiläumsrebe in Kürze

Neu gezüchtete Sorte

Synonyme für Jubiläumsrebe Cvai Gold, Jubilejni, Jubilens Rebe, Klosterneuburg 24-125

Die weiße Jubiläumsrebe ist eine Neuzüchtung von Dr. Fritz Zweigelt aus dem Jahr 1922. die Rebe wurde anlässlich des 100jährigen Bestehens des Klosterneuburger Weinbauinstituts im Jahr 1960 präsentiert. Von diesem Jubiläum lässt sich ihr Name ableiten.
Zu diesem Zeitpunkt wurde davon ausgegangen, dass die Jubiläumsrebe etwas ganz Besonderes sei, da es sich um eine weiße Rebsorte handelt, die aus der Kreuzung zweier roter Sorten (Blauer Portugieser x Blaufränkisch) hervorgegangen ist. Erst Ende der 1990er Jahre wurde bei DNA-Untersuchungen entdeckt, dass diese Angaben falsch waren. Die Jubiläumsrebe ist aus der Kreuzung Frühroter Veltliner x Grauer Portugieser hervorgegangen.

Diese Weißweinrebe ist widerstandsfähig gegen Botrytis und sehr früh reifend, sodass sie auch in recht kühlen Lagen voll ausreifen kann.
Die Jubiläumsrebe wird in Österreich in der Regel für Süßweine verwendet, da ihre Beeren ein hohes Mostgewicht erreichen können.
Angebaut wird die Sorte fast ausschließlich im Burgenland, dort allerdings auch nur mehr auf rund 10 Hektar. Die Tendenz ist seit einigen Jahren fallend; während 1990 noch 60 Hektar mit dieser Weißweinrebe bestockt waren, sind es gegenwärtig wenig mehr als 10 Hektar.

Impressum | Datenschutzerklärung

© Highest Mountains Webservice Torsten Schneider