Rebsorten von Labrusco bis Loureiro: alle wichtigen Rebsorten mit dem Anfangsbuchstaben L

Weitere Rebsorten mit dem Anfangsbuchstaben L

Die rote Rebe Labrusco sollte keinesfalls mit Lambrusco verwechselt oder gar gleichgesetzt werden. Diese und weitere Informationen über Rebsorten mit dem Anfangsbuchstaben L gibt es hier im Rebsortenlexikon.
Ist eine Rebsorte mit dem Buchstaben L dabei nicht auffindbar, dann könnte sie sich in der Gesamtübersicht der Rebsorten mit L verbergen. Ein Blick lohnt sich auf jeden Fall.

Inhaltsverzeichnis "Weitere Rebsorten mit L"

Labrusco - rote Rebsorte

Labrusco in Kürze

Ertragreiche Sorte

Synonyme für Labrusco keine bekannt

Die Labrusco ist eine rote Rebsorte, die aus Portugal stammt. Die ertragreiche Rebe ist vor allem in Anbaubereich Douro verbreitet, erfreut sich aber auch in den Weinregionen Vinho Verde und Rios do Minho einiger Beliebtheit. Insgesamt beläuft sich die Anbaufläche in Portugal auf etwas mehr als 80 Hektar, die Labrusco ist folglich bei Weitem keine der dominierenden Rebsorten des Landes.

Aus der Labrusco können einfache, rustikale Rotweine gekeltert werden. Reinsortig wird diese Sorte allerdings nie verwendet, sondern ausschließlich als Verschnittpartner für Rotweincuvées verwendet.

Der Name Labrusco wird häufig falsch verwendet. Zum einen kommt es durch fehlerhafte Schreibweise oder falsche Aussprache zu Verwechslungen mit der italienischen Rebsortenfamilie Lambrusco, aus der der berühmte schäumende Rotwein gekeltert wird. Außerdem lautet ein Synonym der weißen Rebsorte Palomino, die in Spanien und Portugal recht beliebt ist, Labrusco; eine verwandtschaftliche Beziehung zwischen diesen Sorten besteht nicht, dennoch gibt es immer wieder Verwechslungen.

Lado - weiße Rebsorte

Lado in Kürze

Aufstrebende Sorte

Synonyme für Lado keine bekannt

Die Lado ist eine weiße Rebsorte aus Spanien, die in Galicien, im Nordwesten des Landes, insbesondere in Ribeiro und Valdeorras kultiviert wird. Über viele Jahre lag die Rebfläche, die mit Lado bestockt war, bei nicht mehr als einem Hektar. Seit einiger Zeit nimmt die Fläche langsam zu, da die frischen, säurebetonten Weißweine aus dieser Sorte zunehmende Wertschätzung erfahren. Sehr gut geeignet ist diese Rebe für Cuvées, in denen Treixadura und / oder Torrontes enthalten sind, aber auch im Verschnitt mit Albarino und Godello liefert sie ansprechende Ergebnisse.
Üblicherweise zeichnen diese Weine knackige Säure und intensive Fruchtigkeit mit deutlichen Zitrusnoten aus. Wird der Wein für kurze Zeit im Holzfass ausgebaut entwickelt er eine feine Rauchnote sowie eine dezente Würze.

DNA-Untersuchungen im Laufe der letzen Jahre haben ergeben, dass es zwischen der Lado und den beiden Sorten Trajadura und Viosinho enge verwandtschaftliche Beziehungen gibt. Beide Sorten stammen mit großer Sicherheit aus Portugal, sodass die Annahme naheliegt, dass auch die Lado von dort stammt. Ihre heutige Verbreitung in Galicien ist dabei kein Hindernis, grenzt diese Region doch an Portugal an.

Lairen - weiße Rebsorte

Lairen in Kürze

Wird häufig mit Airen verwechselt

  • Farbe: Weißwein
  • Heimat: Spanien

Synonyme für Lairen Laeren del Rey, Malvar, Mantuo Leyrenes

Die weiße Rebsorte Lairen, oder auch Malvar genannt, stammt aus Spanien. Es handelt sich um eine sehr alte, traditionelle Rebe, die bereits im Mittelalter bekannt war. Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1513, damals wurde sie als Layrenes bezeichnet und in den Regionen Andalusien, Extremadura und Kastilien angebaut.
Heute kommt die Lairen vor allem im Weinbaugebiet rund um Madrid vor, wo sie, neben einigen anderen Sorten, für die Weißweine der DO Vinos de Madrid verwendet wird.
Auch in Kastilien-La Mancha gibt es Bestände, allerdings wird die Lairen hier häufig mit der Airen verwechselt, manchmal sogar als identisch betrachtet. DNA-Untersuchungen haben allerdings ergeben, dass es sich um zwei eigenständige Sorten handelt.

Die Weine aus dieser weißen Rebsorte sind rustikal, aber dennoch interessant mit guter Struktur und Charakter. Sie sind in der Regel gelblich-grün in der Farbe und recht säurebetont, ihr Aroma ist von zarten Bittermandelnoten geprägt. Die Weine kommen allerdings nur selten reinsortig auf den Markt, gewöhnlich werden sie mit Airen, Albillo, Parellada, Torrontes oder Viura verschnitten.

Genaue Angaben zu den Rebbeständen der ertragreichen Sorte, die sehr widerstandsfähig gegenüber Dürre ist, zu ermitteln ist nicht einfach, da sie in der Vergangenheit häufig mit Airen gleichgesetzt wurde und diese Praxis in einigen Anbaubereichen Spaniens noch immer üblich ist. So wird wohl erst die Zukunft zeigen, welche Größe die Fläche, die tatsächlich mit Lairen bestockt ist, hat.

Laska - rote Rebsorte

Laska in Kürze

Alte, seltene Sorte

Synonyme für Laska Antoniusrebe, Blaue Selenika, Blauer Wälscher, Frühblaue, Modrina, Wälsche Barttraube

Heute ist die weiße rote Rebsorte Laska nur noch selten zu finden. In wenigen Weingärten der Steiermark – ihrer Heimat – steht die Rebe. Kleine Bestände gibt es auch in den nicht weit entfernten slowenischen und kroatischen Weinbergen. In früheren Jahren war die Laska deutlich weiter verbreitet und war unter anderem auch in deutschen Weingärten, insbesondere in Baden und Württemberg vertreten.

Verwechselt wird die Laska hin und wieder mit der Laski Rizling. Bei der Letztgenannten handelt es sich allerdings um Welschriesling, also eine Weißweinrebe, die in Slowenien und Kroatien auch als Laski Rizling bekannt ist. Außer einer entfernten Namensähnlichkeit und sich zum Teil überschneidender Anbaubereiche gibt es zwischen Laska und Laski Rizling allerdings keine Gemeinsamkeiten.

Es handelt sich um eine früh reifende rote Rebsorte, die an ihre Umgebung keine großen Ansprüche stellt. Daher ist die Rebe auch für Randlagen in kühleren Anbaugebieten durchaus geeignet.
Die Laska kann hellrote, meist alkoholleichte Weine mit fruchtigen Aromen hervorbringen. In der Regel sind diese mild und haben nur wenig Tannin. Jung getrunken bieten sie den größten Genuss.
Da die Weinqualität auch bei sorgfältigem Ausbau kein sehr hohes Niveau erreicht und sich zudem andere bekanntere Rebsorten besser vermarkten lassen, wird die Laska nur noch in geringem Umfang angebaut. Mit einer Zunahme der Rebfläche, die in Österreich nur noch wenige Hektar umfasst, ist daher nicht zu rechnen.

Leon Millot - rote Rebsorte

Léon Millot in Kürze

Neu gezüchtete Sorte

Synonyme für Léon Millot Frühe Schwarze, Kuhlmann 194-2

Ist die rote Rebsorte Léon Millot nun amerikanisch oder französisch? Für beide Seiten gibt es Argumente. Auf der einen Seite handelt es sich um eine Neuzüchtung, die aus der Kreuzung einer nordamerikanischen Hybridrebe x Goldriesling hervorgegangen ist. Vorgenommen wurde die Kreuzung allerdings 1911 im Elsass. Aus derselben Kreuzung sind auch die Sorten Marechal Foch und Lucie Kuhlmann hervorgegangen.
Benannt wurde die rote Rebe nach dem Winzer und Gärtner Léon Millot.

Die Léon Millot ist eine früh reifende Sorte, die widerstandsfähig gegen Frost und Pilzkrankheiten ist. Sie kommt mit kühlen klimatischen Bedingungen gut zu recht. Es ist daher nicht verwunderlich, dass sie außerhalb des Elsass in erster Linie in wirklich kühlen Breitengraden zu finden ist, neben der Schweiz finden sich Bestände in Dänemark, Schweden und Kanada. Aber auch im Norden der USA ist diese Rotweinrebe zu finden.
In Deutschland wurde die Léon Millot in den 1960er Jahren versuchsweise an der Ahr angebaut. Dort erhielt sie den Namen Frühe Schwarze und ist seit 2008 offiziell zugelassen.

Aus der Léon Millot können sehr farbintensive Rotweine gekeltert werden, sodass sie gerne zur Farbverstärkung eingesetzt wird; im Elsass zum Beispiel als Verschnittpartner von Pinot Noir.
Die Sorte wird auch als Tafeltraube und zur Produktion von Traubensaft verwendet.

Limnio - rote Rebsorte

Limnio in Kürze

Sehr alte griechische Sorte

Synonyme für Limnio Kalabaki, Lembiotiko, Lemnia, Lemniotiko, Mavro Limnio, Ntoyrou Kara

Eine der wichtigsten roten Rebsorten Griechenlands ist die Limnio. Nach einer Hypothese, die natürlich nicht belegt werden kann, soll die Sorte bereits in der Antike bekannt gewesen sein. Aristoteles und andere antike Autoren erwähnten eine gleichnamige Sorte. Ob es sich dabei allerdings tatsächlich um die heute noch bekannte Limnio handelt, ist zweifelhaft.

Der Ursprung der Rotweinrebe liegt auf der Insel Limnios in der Ägäis, von der die auch ihren Namen hat. Auch auf anderen Ägäischen Inseln sowie auf dem griechischen Festland (Makedonien und Thrakien) ist die rote Rebe heute zu finden.
Aus der spät reifenden Sorte können körper- und tanninreiche Rotweine mit hohem Alkoholgehalt und deutlicher Säure gekeltert werden. Die Weine sind in der Regel intensiv würzig mit Aromen von Salbei und Lorbeer.
Wird Limnios reinsortig ausgebaut, sollte der Wein einige Jahre lagern, bevor er getrunken wird, damit er etwas zugänglicher wird. Moderne Weinkellereien in Griechenland verwenden die Sorte daher vorwiegend im Verschnitt mit Cabernet Franc und / oder Cabernet Sauvignon.

Lladoner Pelut - rote Rebsorte

Lladoner Pelut in Kürze

Gehört zu den Garnacha-Sorten

Synonyme für Lladoner Pelut Garnacha Peluda, Grenache d'Afrique, Grenache Poilu, Lladoner Gris, Lledoner Berühmte Weine aus Lladoner Pelut

  • Corbières
  • Minervois
  • Côtes du Roussillon

Die Lladoner Pelut wird auch als Garnacha Peluda bezeichnet und zählt zur Gruooer der Garnacha-Sorten. Die Rotweinrebe stammt aus Spanien und wird dort vor allem in den Anbaubereichen der Weinregion Katalonien, aber auch in Kastillien-Leon und La Mancha angebaut. Auch jenseits der Grenze, im Südwesten Frankreichs ist die Lladoner Pelut verbreitet. Sie ist hier in zahlreichen Appellationen der Anbaugebiete Languedoc und Roussillon zugelassen. Sowohl in Spanien als auch in Frankreich wird die Garnacha Peluda so gut wie nie reinsortig ausgebaut, sondern im Verschnitt mit Carignan, Garnacha, Mourvedre oder auch Syrah verwendet.
Der Wein aus dieser Rebsorte ist in der Regel säurebetont und eher alkoholleicht, die Aromen erinnern an rote Früchte, besonders an Kirschen.

Die Lladoner Pelut ist mit großer Wahrscheinlichkeit eine Mutation der Garnacha Tinta. Ihr Namenszusatz „peluda“ (= behaart) deutet auf die pelzige Blattunterseite hin, die die Verdunstung verzögert.

Seit einigen Jahren nimmt die Rebfläche für diese Rotweinrebe langsam zu, nachdem sie zu Beginn der 1990er Jahre in Frankreich nur noch rund 150 Hektar bedeckte, steht sie gegenwärtig auf 450 Hektar, in Spanien sind weitere 900 Hektar mit dieser Sorte bestockt.

Loureiro - weiße Rebsorte

Loureiro in Kürze

Für Vinho Verde verwendete Sorte

  • Farbe: Weißwein
  • Heimat: Portugal
  • Region: Douro, Minho

Synonyme für Loureiro Arinto Branco, Branco Redondos, Loureira, Marquez Berühmte Weine aus Abouriou

  • Côtes du Marmandais

Die Loureiro ist eine weiße Rebsorte, die aus Portugal stammt. Sie wird vor allem im Norden des Landes kultiviert. Besonders bekannt ist sie im Anbaubereich Minho, wo sie für den Vinho Verde verwendet wird. Aber auch in den portugiesischen Weinregionen Douro, Estremadura und Ribatejo ist sie vertreten, außerdem auch auf den Azoren. In Spanien, in der Anbauregion Galicien, die direkt an Portugal angrenzt, wird die Weißweinrebe ebenfalls kultiviert, zugelassen ist sie hier in den Anbaubereichen Rias Baixas, Ribeira Sacra und Ribeiro.
In Portugal steht die Loureiro auf einer Fläche von rund 3.500 Hektar, in Spanien ist sie nicht ganz so verbreitet, sondern bedeckt lediglich etwa 600 Hektar.

Es handelt sich um eine wuchskräftige, spät reifende Sorte, die aromatische Weißweine erbringt. Dominierendes Aroma ist Lorbeer – wie der Name dieser Rebe (Loureiro = Lorbeer) bereits andeutet. Weitere typische Aromen sind Apfel, Akazie und Orange.
Die Loureiro kann sowohl reinsortig ausgebaut werden als auch im Verschnitt mit Arinto, Alvarinho und Trajadura verwendet werden.

Es gibt auch eine rote Rebsorte namens Loureiro Tinto. Sie stammt aus Spanien und wird dort im Anbaubereich Rias Baixas in Galicien kultiviert. Eine Verwandtschaft zur weißen Rebsorte Loureiro besteht allerdings nicht.
Auch zur Mencia, die ebenfalls unter dem Synnonym Loureiro Tinto bekannt ist, besteht keine genetische Verbindung.

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