Von Savatiano bis Susumaiello gibt es hier eine Übersicht über zahlreiche Rebsorten mit dem Anfangsbuchstaben S.
Kennen Sie die Reben Schiava Gentile, Severny oder Sideritis? Nein? Das ist nicht besonders verwunderlich, denn dieser Sorten stehen in der Regel in der zweiten Reihe, sind aber dennoch in manchen Regionen von Bedeutung für den Weinbau. Hier gibt es daher Informationen über diese zweite Garde der Rebsorten mit dem Buchstaben S.
Haben Sie eine Rebe in dieser Liste nicht gefunden? Dann schauen Sie bitte in die Kompelttübersicht der Reben mit S in unserem Lexikon.
Wichtige griechische Sorte
Synonyme für Savatiano Aspro, Domdrania, Kountoura Aspri, Perachoritis, Stamantiano, Tsoumprena Berühmte Weine aus Savatiano
Die Savatiano ist eine weiße Rebsorte aus Griechenland, die für den griechischen Weinbau enorme Bedeutung hat. Sie wird in erster Linie in Zentralgriechenland in großem Umfang angebaut, insbesondere in der Region Attika, und gehört zu den wichtigsten und am häufigsten kultivierten Reben des Landes. Bekannt ist die Savatiano wegen des Retsinas. Für diesen bekannten griechischen Wein liefert die Savatiano die Basis. Dieser geharzte Wein besteht in erster Linie aus Savatiano, in geringen Mengen kann auch die Sorte Roditis beigegeben werden.
Aus der Weißweinrebe werden aber auch trockene Weißweine gekeltert. Diese gibt es sowohl reinsortig als auch im Verschnitt mit Assyrtiko oder Roditis. Dieser Verschnitt dient in erster Linie dazu, den Mangel an Säure auszugleichen. Wenn die Savatiano in höheren Lagen auf kargem Untergrund steht, der Ertrag begrenzt wird und die Trauben nicht überreif gelesen werden, kann sie aber durchaus auch reinsortig ausgebaut ansprechende Qualitäten ergeben, sodass ihre Weine nicht links liegengelassen werden sollten. In diesem Fall sind die Weine dunkelgelb bis goldgelb in der Farbe und bringen ein intensives Aroma von Kräutern, weißen Blüten und Zitrusfrüchten mit – wirklich ein Genuss! Der überwiegende Teil er Savatianotrauben wird allerdings für recht einfache, jung zu trinkende Weißweine verwendet, die fast ausschließlich in Griechenland selbst konsumiert werden.
Die Weißweinrebe stammt aus Griechenland und ist dort vermutlich aus einer natürlichen Kreuzung der beiden Sorten Rhoditis x Karystino hervorgegangen. Das ergaben zumindest DNA-Analysen aus jüngerer Vergangenheit, die allerdings noch überprüft werden müssen.
Die Sorte ist spät reifend und ertragreich, sie ist widerstandsfähig gegenüber Dürre und beiden Arten des Mehltaus. Im trockenen, heißen Klima Zentralgriechenlands kommt sie daher sehr gut zurecht.
Die Rebfläche der Savatiano geht inzwischen zurück. Während die Weißweinsorte zu Beginn der 1990er Jahre noch auf mehr als 20.000 Hektar stand, sind inzwischen nur noch knapp 10.000 Hektar mit ihr bestockt. Das ist natürlich immer noch eine enorme Fläche, zeigt aber den Wandel, der in den letzten Jahren auch im griechischen Weinbau eingesetzt hat.
Keine Sorte, sondern Namensbestandteil vieler Sorten
Schiava ist keine Rebsorte an sich, sondern ein Namensbestandteil diverser Rebsorten, die hauptsächlich in Italien verbreitet sind. Vor allem rote Reben im Norden Italiens führen „schiava“ im Namen. Aus dem Italienischen übersetzt bedeutet „schiavo“ übrigens Sklave. In Südtirol wird auch die Bezeichnung Vernatsch verwendet, in Deutschland ist Trollinger gebräuchlich.
Es gibt verschiedene Schiava-Spielarten, aber auch eigenständige Rebsorten (eine Liste findet sich etwas weiter unten auf dieser Seite). Es wird unterschieden nach Beerenfarbe, Beerengröße, Traubenfirm, Blütenfarbe und Zeitpunkt der Reife.
Schiava wird außerdem als Synonym für die rote Rebsorte Rossara Trentina verwendet.
Sorte der Schiava-Gruppe
Synonyme für Schiava Gentile Blauer Urban, Frankenthal, Kleinvernatsch, Roter Vernatsch, Schiava Piccola, Schwarzer Urban
Die Schiava Gentile ist eine rote Rebsorte aus Italien, die zur Gruppe der Schiava-Reben gehört. Die Schiava Gentile ist auch unter den Synonymen Kleinvernatsch und Blauer Urban bekannt (weitere siehe Infobox).
DNA-Analysen haben ergeben, dass zwischen den Muscat-Sorten und der rotbeerigen Schiave Gentile eine enge genetische Verbindung besteht. Die Elternreben konnten bisher aber nicht ermittelt werden. Bei weiteren Untersuchungen hat sich herausgestellt, dass die Kreuzung Schiava Gentile x Teroldego die Sorte Lagrein ergeben hat.
Die rote Rebsorte ist mittel reifend und anfällig für echten Mehltau, sie neigt außerdem zur Traubenfäule.
Aus der Schiava Gentile können fruchtige Rotweine mit Aromen nach Veilchen und Mandeln gekeltert werden, deren Tannine in der Regel sehr weich sind. Die Sorte kann sowohl sortenrein ausgebaut als auch mit anderen Sorten verschnitten werden. Als Verschnittpartner wird gerne Lagrein verwendet.
Edelvernatsch ist vor allem in Südtirol / Trentino sowie in der Lombardei zu finden. Hier ist die Sorte in mehreren DOC-Weinen zugelassen. Die Rebfläche für diese Sorte ist allerdings rückläufig und hat sich im Zeitraum 2000 bis 2010 fast halbiert. Gegenwärtig sind in Italien rund 600 Hektar mit Schiava Gentile bestockt.
Weiße Sorte mit rosafarbenen Beeren
Synonyme für Schönburger Geisenheim 15-114, Schönberger, Schönburger Rose
Die Schönburger ist eine Weißweinrebe aus Deutschland. Es handelt sich um eine Kreuzung zwischen Spätburgunder x Pirovano 1 (Chasseles rose x Muscat d'Hamburg). Die Elternschaft der Rebe war lange Zeit nicht ganz klar, konnte aber durch DNA-Untersuchungen im Jahr 2012 eindeutig festgestellt werden. Die Neuzüchtung Schönburger stammt aus der Weinbauschule Geisenheim im Rheingau. Hier wurde sie von Dr. Heinrich Birk vorgenommen. Die Vatersorte Pirovano 1, die kaum bekannt ist, wurde durch den italienischen Rebenzüchter Alberto Pirovano vorgenommen, dessen Namen sie trägt.
Benannt ist die Weißweinsorte mit den rötlichen Beeren nach der Burg Schönburg in Oberwesel in der Weinregion Mittelrhein.
Die Schönburger-Rebe erbringt sehr aromatisch-würzige Weine und wird daher auch als Bukettsorte bezeichnet. Wein, der aus dieser Sorte gekletert wird hat einen dezenten Muskatton, der oft an Gewürztraminer erinnert. Bisher hat sich die Sorte allerdings nicht in den Weingärten durchsetzen können. In Deutschland stehen gut 15 Hektar Schönburger, in England und Kanada gibt es vergleichbare Rebflächen.
Sorte für Portwein und Madeira
Synonyme für Sercial Arinto, Cachorrinho, Cerceal, Esgana, Esganinho, Madera, Serceal. Uva Cao, Verdelho Branco Berühmte Weine aus Sercial
Die Sercial ist eine sehr hochwertige Sorte, die vor allem in Madeira vorkommt. Sie befand sich lange Zeit auf dem Rückzug, erlebt aber momentan eine Renaissance. Meist wird sie zu Madeira ausgebaut, der dann von sehr hoher Qualität ist. Es gibt auch eine Variante des Dessertweins, die Sercial heißt. Dies ist allerdings keine Garantie dafür, dass die Rebsorte enthalten ist. Auf dem portugiesichen Festland wird die Weißweinrebe in den Weinbaubereichen Bucelas bei Lissabon, in Douro und in Minho angebaut. In der Region Douro ist die Sorte für den weißen Portwein zugelassen.
Die spät reifende Rebe erbringt säurebetonte Weißweine. Selten wird die Sercial sortenrein ausgebaut. Wenn dies allerdings geschieht können aus ihr Weine allerhöchster Qualität werden, die man allerdings wirklich mehrere Jahrzehnte (!) reifen lassen sollte, bevor sie ihre beste Trinkreife erreichen.
In Portugal wird die Sercial-Rebe auf einer Fläche von knapp 100 Hektar kultiviert, in Frankreich gibt es im Languedoc einen sehr kleinen Bestand.
Lange Jahre hilt sich das Gerücht, dass die Sercial eine vom Rhein stammende Rebe sei, die mit dem Riesling verwandt sei. Diese Theorie ist allerdings inzwischen widerlegt, ebenso die Annahme, dass es sich um eine farbliche Mutation der Touriga Franca handle. Inzwischen konnte nachgewiesen werden, dass die Sercial ein enges Verwandtschaftsverhältlnis mit den Sorten Alvarelhao, Ramisco und Trincadeira Preta hat. Der Ursprung in Portugal gilt damit als sehr wahrscheinlich.
Aus der Sercial ist bei einer natürlichen Kreuzug die Sorte Cercial hervorgegangen, außerdem wurde sie als Kreuzungspartner für die Neuzüchtung Sercialinho verwendet.
Nahezu ausgestorbene Sorte
Synonyme für Servanin Martelet, Petite Mondeuse, Salagnin, Servagnin
Die Servanin ist eine fast ausgestorbene, uralte Rebsorte, die heute nur in in sehr begrenztem Umfang in der Weinregion Savoyen angebaut wird. In dieser französischen Weinbauregion an der Grenze zur Schweiz ist die Rotweinrebe für den Vin de Savoie zugelassen. Ihre Bestände sind heutzutage allerdings winzig und umfassen weniger als einen Hektar, nachdem die Rebe in den 1950er Jahren in Frankreich noch auf rund 400 Hektar angebaut wurde.
Die Servanin ist trotz ihres seltenen Vorkommens unter diversen Synonymen bekannt, wie zum Beispiel Martelet, Petite Mondeuse, Salagnin und Servagnin. Allerdings ist sie trotz der Bezeichnung Servagnin nicht mit der gleichnamigen Sorte aus dem Kanton Waadt zu verwechseln. Denn zwischen diesen beiden Sorten besteht keinerlei Verwandschaft. Sie schweizer Sorte Servagnin ist eine Mutation der Pinot Noir-Rebe, während die Servanin höchstwahrscheinlich aus einer natürlichen Kreuzung der Mondeuse Noir mit einem bisher unbekannten Partner hervorgegangen ist.
Russische Neuzüchtung
Die Severny wurde in Russland gezüchtet. Sie ist aus der Kreuzung Seyanets Malengra und Amurensis hervorgegangen, die 1936 von den beiden Rebenzüchtern Potapenko und Zakharova in Rostow vorgenommen wurde. Aus dieser Kreuzungsreihe sind weitere Sorten hervorgegangen, die dieselben Eltern wie die Severny haben. Es handelt sich um die beiden Sorten Mitschurinski und Zarya Severa.
Die Severny wurde ihrerseits für diverse Neuzüchtungen als Kreuzungspartner eingesetzt. So ist sie unter anderem Elternrebe der folgenden Sorten: Blütenmuskateller, Cabernet Severny, Saperavi Severny und Vidvizhenets.
Die Severny-Rebe ist sehr frostbeständig und eignet sich deshalb für den Anbau in Russland. Aus dem gleichen Grund wird die Roweinrebe auch in Kanada und in den USA im Bundesstaat New York kultiviert. Allerdings wurden in den letzten Jahren keine offiziellen Bestände mehr ausgewiesen.
Französische Neuzüchtung
Die aus Frankreich stammende Züchtung Seyval Blanc, ist eine Rebsorte, die sich gut zum Anbau in kälteren Regionen eignet hat ihre neue Heimat vor allem in Kanada und England gefunden, wird aber auch im US-Staat New York angebaut. Die Weine aus Seyval Blanc können, wenn gut ausgebaut eine schöne Fruchtigkeit bekommen.
Bei der Seyval Blanc handelt es sich um die erfolgreichste Züchtung, die die beiden Rebenzüchter Bertille Seyve und Victor Villard im Rhônetal erschaffen haben. Die weiße Rebe reift früh und liefert große Erträge. Der Anbau in Weinregionen mit kühlem Klima hat sich als durchaus erfolgreich erwiesen, sodass die Seyval Blanc in England zu den am häufigsten angebauten Keltertrauben gehört. Sie wird dort in der Regel für die Erzeugung von Schaumwein verwendet. Dieser gelangt allerdings nur selten in den Export und genießt daher international kaum Bekanntheit.
In den Vereinigten Staaten von Amerika wird die Weißweinrebe vor allem im Bundesstaat New York angebaut. Dort wird aus ihr in erster Linie trockener Weißwein gekeltert, der geschmacklich einer Cuvée aus Chardonnay und Sauvignon Blanc ähnelt.
In Brasilien wird seit einigen Jahren mit dieser weißen Rebsorte experimentiert. Die weltweit größten Bestände gibt es zurzeit in Kanada, wo sie auf einer Fläche von mehr als 2500 Hektar steht.
In ihrer Heimat Frankreich ist sie inzwischen fast nicht mehr zu finden, obwohl sie in den 1950er Jahren noch auf einer Fläche von gut 1300 Hektar angebaut wurde.
Wegen des erwähnten Geschmacksprofils wurde für eine Zeit angenommen, dass Chardonnay eine Elternsorte der Seyval Blanc sein können. Inzwischen ist allerdings klar, dass es sich um eine Neuzüchtung aus den Elternreben Seibel 5656 x Rayon d'Or handelt.
Die Syval Blanc war irerseits an einer Reihe von Neuzüchtungen als Kreuzungspartner beteiligt, so zum Beispiel an den Sorten Chardonel. Horizon, La Crosse, Merzling, Melody und Souvignier Gris.
Rebe, um die Verwirrung herrscht
Synonyme für Sideritis Akaki, Chimoniatiko, Sidiritis
Die Sideritis ist eine griechische Weißweinrebe mit rosafarbenen Beeren. Die Sorte wird in erster Linie auf der Halbinsel Peloponnes angebaut, insbesondere in der Region um Patras. Weitere Bestände gibt es auf den Ägäischen Inseln sowie in Attika und Thessalien.
Der Name der Sideritis leitet sich vom Wort "sidero" ab, was "Eisen" bedeutet. Dies ist ein Hinweis auf die harte, hellrote Beerenschale, die das typische Merkmal dieser Rebe sind.
In Griechenland wird die Sideritis sowohl als Tafeltraube als auch als Keltertraube angebaut. Wird sie zu Wein gekeltert, erbringt die Sideritis frische, säurebetonte Weißweine mit einer schönen Pfeffernote. Traditionell wird die Sorte mit der Roditis verschnitten, der sie durch ihre Würze und Säure zu deutlich mehr Charakter verhilft.
Auf Zypern gibt es ebenfalls eine Rebsorte mit dem Namen Sideritis. Es handelt sich jedoch um eine völlig eigenständige Sorte, die mit der griechischen Sideritis weder identisch noch verwandt ist. Untersuchungen haben ergeben, dass beide Sorten ein völlig unterschiedliches DNA-Profil aufweisen. Die Namensgleichheit führt allerdings immer wieder zu Verwirrung und Verwechslungen.
Traditionelle iberische Sorte
Synonyme für Siria Alva, Ava, Coda, Codega, Dona Blanca, Graciosa, Malvasia Branca, Roupeiro, Valenciana
Die weiße Rebsorte Siria stammt aus Portugal, ist aber auch in Spanien weit verbreitet. Die Siria ist in den beiden Weinbauländern der iberischen Halbinsel unter zahlreichen Synonymen bekannt und wird immer wieder mit Sorten wie Dona Branca und Malvasia Fina verwechselt. DNA-Analysen konnten aber keine verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen diesen Sorten aufdecken. Vielmehr haben sie ergeben, dass zwischen Cayetana Blanca und Siria eine Eltern-Nachkommen-Beziehung besteht und die Siria außerdem an der Entstehung der Sorte Ratinho beteiligt war.
Siria, die in Portugal häufig als Codega oder auch Roupeiro bezeichnet wird, ist im ganzen Land vertreten, von der Algarve im Süden bis nach Douro und Beiras im Norden, steht sie auf gut 7.000 Hektar.
In Spanien wird die weiße Rebe vor allem in Galicien und in der Extremadura kultiviert, allerdings in deutlich geringerem Umfang als im Nachbarland Portugal.
Die Siria ist eine spät reifende, ertragreiche Sorte, die anfällig für beide Mehltauarten und Botrytis ist. Aus ihr können aromatische Weißweine mit mäßigem Säuregehalt gekeltert werden. Reinsortige Weine sind in Portugal eher unüblich, sodass auch die Siria in erster Linie als Verschnittpartner dient. In Cuvées ist sie wegen ihrer vielfältigen Aromatik sehr geschätzt.
Inzwischen seltene Sorte
Synonyme für Sumoll Sumoi, Sunier, Vigiriega
Die Sumoll ist eine nahezu ausgestorbene rote Rebsorte aus Spanien. Während die Rotweinrebe in früheren Jahren in Katalonien weit verbreitet war, hat ihre Rebfläche im Laufe der Jahre nach und nach abgenommen, sodass bei einer Erhebung im Jahr 2016 nur noch 16 Hektar mit der Sumoll ausgewiesen waren. Die Rebe, die in Katalonien zuhause ist, wurde hier erstmals im Jahr 1797 erwähnt. Sie ist hier aus einer natürlichen Kreuzung zwischen Heben x einer bisher unbekannten Sorte hervorgegangen. Eine Verwandschaft zur weißen Sorte Sumoll Blanco konnte bisher nicht festgestellt werden. Die Sumoll-Rebe war ihrerseits an verschiedenen Kreuzungen beteiligt, so ist sie unter anderem Elternrebe der Sorten Cienna, Rubienne und Tyrian.
Die Sumoll wird in Katalonien für die Erzeugung von Rotwein und Roséwein verwendet. Sie ist in verschiedenen DOP-Bereichen in Katalonien zugelassen, darunter in Alella, Conca de Barberà, Penedès, Pla de Bages und Tarragona sowie in der DOP Katalonien selbst.
Der Name der Sumoll bedeutet so viel wie "verwelken" und spielt damit auf die Fähigkeit der Sorte an, Trauben zu produzieren, die sich sehr gut für Strohwein, den Vin de Paille, eignen. Die Weinbeeren der Sumoll sind sehr groß, der Ertrag der Rebe aber nur gering. Die Sorte zeichnet sich durch ihre gute Resitenz gegenüber Trockenheit aus. Ein wesentlicher Grund, warum sie in Katalonien über lange Jahre so beliebt war. Diese Eigenschaft weckte auch das Interesse australischer Weinbauern. Doch wegen ihrer recht geringen Erträge konnte sie sich in Australien nicht behaupten.
Wein aus der Sumoll wird in der Regel für Cuvées verwendet. Allerdings gibt es auch einige Winzer, die reinsortige Rotweine aus dieser Rebe keltern. Durchaus mit Erfolg. Diese edlen Tropfen zeichen sich durch einen intensiven Kirschgeschmack und eine deutliche Mineralität aus.
Sumoll Blanco
Die Sorte Sumoll Blanco ist ebenfalls in Katalonien in Spanien zuhause und kann dort mineralische Weißweine mit fruchtigen Aromen und dezenter Säure erbringen. Allerdings sind inzwischen keine offiziellen Bestände dieser Rebsorte mehr verzeichnet.
Eine Verwandtschaft mit der Sumoll-Rebe konnte trotz der Namensähnlichkeit bisher nicht nachgewiesen werden.
Inzwischen seltene Sorte
Synonyme für Susumaiello Cozzomaniello, Greco Nero di Cosenza, Mondonico, Somarello Nero, Uva Nera
Die rote Rebosrte Susumaiello stammt aus Apulien in Süditalien. Sie gehört zu den weniger bekannten Reben und wird fast ausschließlich in den Weinbergen rund um Brindisi angebaut. In den DOC-Zonen Brindisi, Ostuni und Squinzano ist sie für die Weinproduktion zugelassen.
Nachdem die Susumaiello über lange Jahre ein eher unbeachtetes Dasein fristete und sogar auszusterben drohte, erlebt sie seit Beginn des 21. Jahrhunderts eine Renaissance. Damit ergeht es der Susumaiello wie einigen anderen autochthonen und seltenen Reben in Italien, die von lokalen Initiativen aufgegriffen und gefördert werden.
Der Ursprung der italienischen Rotweinrebe ist bisher nicht zweifelsfrei geklärt. Es gibt die Theorie, die besagt, die Susumaiello sei aus Griechenland oder Dalmatien nach Apulien gelangt. Eine andere Theorie besagt, dass die Sorte durch eine natürliche Kreuzung mit der Garganega in Apulien entstanden sei. Sicher ist, dass die Susumaiello eine Schwesterrebe hat: die Dorona di Venezia. Diese Sorte wächst ausschließlich auf einer Insel vor Venedig.
Der Name dieser roten Rebe leitet sich vom italienischen Wort "somarello" ab, was "Esel" bedeutet. Es wird vermutet, dass diese Ableitung entstanden ist, weil die Susumaiello sehr ertragreich ist und ein Esel, der früher häufig bei der Lese eingesetzt wurde, große Lasten tragen musste. Eine sehr anschauliche Etymologie.
Das Besondere an der Susumaiello ist, dass sie sehr ertragreich ist, aber nach etwa zehn Jahren ein deutlicher Rückgang der Erträge zu verzeichnen ist. Dies ist einer der Hauptgründe dafür, dass die Sorte fast aus den Weingärten verschwunden ist.
Aus der Susumaiello werden Rotweine und Roséweine gekeltert. Einige Winzer in Apulien bauen die Sorte reinsortig aus, weiter verbreitet ist jedoch der Verschnitt mit der Negroamaro. Der Wein ist tiefrot in der Farbe und weist Aromen von verschiedenen roten Beeren sowie von Pflaumen auf. Qualitativ hochwertige Weine dieser Rebe zeigen darüberhinaus würzige Noten sowie Aromen von Pfeffer und dunkler Schokolade.