Kennen Sie die Rebsorten Tauberschwarz oder Tsolikauri nicht?
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Galt als ausgestorben
Synonyme für Tauberschwarz Blaue Frankentraube, Blauer Hängling, Corthum, Häusler, Karmazin, Süßroth, Viesanka
Die Süßrot, wie die Tauberschwarz häufig genannt wird, ist eine Rotweinsorte, die früher vor allem in Württemberg einige Verbreitung gefunden hatte. Zwischenzeitlich war die Tauberschwarz fast ausgestorben und wurde nur noch auf weniger als 5 Hektar angebaut. Dies änderte sich, als die Vereinigung Slow Food die Süßrot-Rebe in die Arche des Geschmacks aufgenommen hat. Damit gehört diese rote Rebsorte zu den Lebensmitteln, die vor der Gefährdung durch die Nahrungsmittelindustrie als schützenwert gelten.Durch diese Maßnahme erfuhr die Rotweinrebe einige Aufmerksamkeit und das Interesse sowohl von Winzern als auch Verbauchern nahm zu, sodass sie inzwischen wieder auf etwas mehr als 15 Hektar angebaut wird.
Das Auf und Ab ist nichts Neues für die Tauberschwarz. Angebaut wird die Rebe bereits seit dem 16. Jahrhundert im Taubertal. In diesem Bereichw wurde sie häufig im gemischten Satz mit Silvaner, Trollinger und Elbling angabut. Zwischenzeitlich erfreut sie sich einiger Beliebtheit, ehe es dann im 20. Jahrhundert zum Tiefpunkt kommt. 1959 gilt die Süßrot als ausgestorben. Als einige Jahre darauf in einem Weinberg 400 Rebstöcke der Sorte wiederentdeckt wurden, ergriff das Weinbauinstitut Weinsberg Maßnahmen, um die Tauberschwarz wieder populärer zu machen. Dieses Unterfangen hatte nur mäßigen Erfolg. 1987 wurde der Antrag auf Eintragung in die Sortenliste gestellt. Seit 1996 ist die Tauberschwarz allerdings offiziell für den Weinbau zugelassen und mit dem Auftrieb der Slow Food Initiative sieht sie einer positiven Zukunft entgegen.
Heute wird die rote Rebe in Baden, Franken und Württemberg angebaut, jeweils nur auf kleinen Flächen, aber immerhin.
Sehr alte Sorte
Synonyme für Tazzelenghe Refsosco Botton, Tacelenge, Taze Lunghe, Berühmte Weine aus Tazzelenghe
Die Tazzelenghe ist eine rote Rebsorte, die im Nordosten Italiens, in der Region Friaul-Julisch Venetien zuhause ist. Der Name der Rebe bedeutet aus dem lokalen Dialekt übersetzt so viel wie "Zungenschneider" und spielt damit auf die ausgeprägten Tannine und den hohen Säuregehalt der Sorte an. In ihrer Heimat, dem Friaul, findet sich die erste schriftliche Erwähnung der Tazzelenghe aus dem Jahr 1823. Damals war die Sorte hier recht beliebt und wurde in größerem Umfang angebaut. Nach der Reblauskatastrophe galt die Rotweinrebe in Italien als nahezu ausgestorben Erst in den 1980er Jahren gab es Bemühungen, die Tazzelenghe wiederzubeleben. Dieses Bestreben hatte Erfolg und die Sorte wurde in die Liste der 10 Reben, die für den DOC Colli Orientali del Friuli zugelassen sind, aufgenommen. Inzwischen wird die Tazzelenghe in der gesamten Weinregion Friaul-Julisch-Venetien auf einer Fläche von knapp 50 Hektar angebaut.
In der DOC Colli Orientali del Friuli darf die Tazzelenghe reinsortig verwendet werden, in der Regel wird sie aber mit Cabernet Sauvignon und Merlot verschnitten.
Der typische Wein aus dieser Rebe schimmert in einer intensiven violett-roten Farbe im Glas. Am Gaumen bestechen sie durch ihre Vollmundigkeit und zeigen deutliche Tannine und Säure. Durch diese Eigenschaften eignet sich der Wein gut für den Ausbau im Holzfass und darf auch einige Zeit in der Flasche reifen, ehe die optimale Trinkreife erreicht ist.
Nahezu ausgestorben
Synonyme für Téoulier Manosquen, Plant Dufour, Thuillier
Die Rebsorte Téoulier findet sich gegenwärtig nur noch in einer sehr geringen Menge im Frankreichs Südosten. Hier wird sie in der Provence angebaut und ist beispielsweise in der Appellation Palette zugleassen. Allerdings gilt die Téoulier inzwischen als nahezu ausgestorben.
Entstanden ist die Rotweinrebe laut neueren DNA-Untersuchungen aus einer natürlichen Kreuzung der Sorten Paugayen x Plant d'Entrechaux.
Die Weine, die aus Téoulier gekeltert werden sind säurearm und weisen einen moderaten Alkoholgehalt auf.
Es gibt neben der Téoulier auch die Sorte Téoulier Blanc. Bei dieser Rebe handelt es sich um eine eigenständige Sorte, die laut DNA-Untersuchungen aus einer natürlichen Kreuzung der Sorten Clairette x Pascal Blanc hervorgegangen ist. Eine genetische Beziehung zur Téoulier konnte in dieser Untersuchung nicht festgelstellt werden.
Bestände für die französische Weißweinrebe sind zurzeit offiziell nicht ausgewiesen.
Terrantez ist sowohl eine Rebsorte als auch ein in Portugal häufig vorkommender Namensbestandteil verschiedener Rebsorten. Daher herrscht einige Verwirrung, wenn es um die Rebsorte Terrantez geht. Dies war in der Vergangenheit noch viel ausgeprägter, da verschiedene dieser Sorten miteinander verwechselt wurden. Nun gab es aber umfassende DNA-Untersuchungen. Das Ergebnis ist, dass es neben der Terrantez, die auf Madeira zuhause ist, folgende weitere Sorten mit diesem Namensbestandteil gibt:
Es gibt also zwei weiße Rebsorten, die beide auf den Azoren zu finden sind, die mit "echtem" Namen Terrantez heißen. Die weiteren aufgeführten Sorten sind lediglich unter einem Synonym mit dem Namensbestandteil Terrantez bekannt.
Die "echte" Terrantez wurde früher auf Madeira in größerem Umfang angebaut und für den bekannten Dessertwein der Insel verwendet. Inzwischen ist die Sorte nahezu ausgestorben. Ihre Bestände haben nach der Reblauskatastrophe immer weiter abgenommen. Dazu kam das schwindende Interesse an Madeira. Inzwischen gibt es Bemühungen die Weißweinrebe wiederzubeleben. In kleinen Schritten geht es dabei voran.
Wichtige Rebe für Portwein
Synonyme für Tinta Carvalha Lobao, Preto Gordo
Die Tinta Carvalha ist eine autochthone rote Rebsorte aus Portugal. Sie war ursprünglich in der Region Douro weit verbreitet, seit der Reblauskatastrophe ist ihr Bestand dort allerdings deutlich zurückgegangen. Heute wird sie in Portugal eher in anderen Regionen zum Anbau empfohlen, so in Alentejo, Beira Interior, Oeste, Ribatejo und Tras-o-Montes.
Insgesamt sind in Portugal mehr als 1000 Hektar mit dieser Rotwein-Rebe bestockt. Rund um die Städte Chaves und Valpacos in Tras-o-Montes finden sich die größten Flächen für die Tinta Carvalha.
Wie in Portugal üblich wird die Tinta Carvalha häufig für Cuvées verwendet. In der Regel werden lokale Verschnittpartner verwendet, wie zum Beispiel Tinta Amarela, Bastardo oder Tinta Roriz. Wein, der reinsortig aus Tinta Carvalha gekeltert wird, was in Portugal nicht die Regel ist, erinnert in seiner Aromatik an Pinotage. Er wirkt raffiniert mit verspielten Aromen im Buket. Diese ausdrucksstarken Weine sind nicht leicht zu finden. Aber Winzer Antonio Macanita hat sich der Tinta Carvalha angenommen und baut sie reinsortig aus, weil er von ihrer Qualität überzeugt ist und sich sicher ist, dass die rote Rebsorte in Alentejo zu wahrer Meisterklasse taugt.
Um die Bedeutung des Namens der Rotweinrebe gab es in der Fachliteratur immer wieder Verwirrung. Carvalha bedeutet ins Deutsche übersetzt Eiche, fälschlicherweise wurde aber oft von Pferd ausgegangen (Pferd = Cavaldo). Aus dieser fehlerhaften Übersetzung leiteten sich zahlreiche Legenden ab. Was der tatsächliche Name ‚Eiche‘ bedeutet, ist nicht klar. Sicher ist nur, dass Eichen in Portugal einen hohen Stellenwert haben, da sie für die Korkindustrie extrem wichtig sind.
Wichtig für Portwein
Synonyme für Tinta Francisca Tinta de Franca, Tinta Franceza Berühmte Weine aus Tinta Francisca
Die Tinta Francisca ist eine Rotweinrebe aus Portugal. Besondere Bedeutung hat sie in der Weinregion Douro, der Heimat des Portweins.
Wegen der Namensähnlichkeit und der Verwendung für Portwein wird die Tinta Francisca häufig mit der Touriga Franca, die manchmal auch als Touriga Francesca bezeichnet wird, verwechselt. Allerdings haben beide Rebsorten, außer dem ähnlich klingenden Namen, keine Gemeinsamkeiten.
Eine Verwandtschaft der Tinta Francisca könnte mit den Rebsorten Rabigato, Tinto Cao und Viosinho bestehen. Auf diesen Umstand deuten zumindest neuere DNA-Untersuchungen hin. Diese Analysen sind jedoch noch nicht endgültig abgeschlossen, sodass bisher keine vollständige Sicherheit über das Verwandtschaftsverhältnis dieser Sorten besteht.
Sicher ist allerdings, dass die Tinta Francisca Rebe kein Klon von Pinot Noir ist. Dies wurde lange Zeit angenommen, da der Legende Glauben geschenkt wurde, die Besagte, dass die Tinta Francesca im 18. Jahrhundert aus dem Burgund nach Portugal gebracht wurde und es sich dabei um einen Pinot Noir-Klon gehandelt habe. Diese Hypothese wird durch die ähnliche Blattform der beiden Rebsorten sowie die ähnliche Form der Weintrauben befeuert. Bisher gibt es allerdings keinen Beleg für die Richtigkeit dieser Annahme.
Die Tinta Francisca ist eine spät reifende Sorte, die geringe Erträge liefert und anfällig für Botrytis und Mehltau ist. Da sie mit Trockenheit und Hitze gut zurechtkommt, schätzen sie die Winzer in Portugal dennoch.
Wein aus der Tinta Francisca ist eher schlicht mit niedrigem Alkoholgehalt und geringer Säure, der Zuckergehalt ist jedoch recht hoch. Aus diesem Grund sind reinsortige Weine aus dieser Rebsorte eher nicht zu finden. Allerdings werden diese Weine durchaus für die Erzeugung von Portwein verwendet.
In Portugal steht die Rotweinrebe heute auf einer Fläche von nur noch rund 50 Hektar. Weitere, kleine Flächen gibt es in Südafrika.