Informationen über die Weißweinrebe Silvaner

Silvaner - weiße Rebsorte

Silvaner in Kürze

Sorte im Schatten des Rieslings

  • Farbe: Weißwein
  • Heimat: Österreich
  • Region: Franken

Synonyme für Silvaner Augustiner Weiß, Bötzinger, Frankentraube, Gamay Blanc, Gros Plant du rhin, Gros Riesling, Grüner Silvaner, Grüner Zierfandler, Johannisberg, Silvain Vert

Die Silvaner-Rebe war über viele Jahre die wichtigste Rebsorte in den deutschen Anbaugebieten. Durch die Rebsorten Riesling und zeitweilig auch Müller-Thurgau sowie die Experimentierfreudigkeit einer neuen Winzergenerationwurde die Silvaner-Rebe aber immer weiter verdrängt.
Inzwischen erlebt die Weißwein-Rebe aber ein Comeback. Insbesondere in Franken genießt Silvaner großes Ansehen.

Aufgrund der Verbreitung könnte man annehmen, die Weißweinrebe stamme aus Deutschland. Ihre Heimat liegt jedoch in Österreich. Wobei es über längere Zeit die Theorie gab, ihre Heimat läge in Rumänien. Inzwischen gilt die Herkunft aus Österreich allerdings als gesichert.
Es handelt sich in bei der Silvaner-Rebe um eine sehr alte Rebsorte. Auf diese Tatsache deuten unter anderem eine Vielzahl von Synonymen hin: Augustiner Weiß, Bötzinger, Frankrenriesling, Frankentraube, Gamay Blanc, Gros Plant du rhin, Gros Riesling, Grüner Silvaner, Grüner Zierfandler, Johannisberg, Silvain Vert, Sonoma Riesling oder auch Sylvaner.

Für den Namen Silvaner gibt es zwei Herleitungen. Zum einen wurde die Herkunft in Rumänien, in der Region Transsilvanien vermutet. Von dieser Region soll der Name Silvaner entstammen. Zum anderen wird die Bezeichnung Silvaner oft mit den lateinischen Worten "silva" und "saveum" in Verbindung gebracht, die "Waldung" bzw. "wild" bedeuten. Daraus wurde abgeleitet, dass es sich bei der Silvaner um eine Wildrebe handle. Diese These ist allerdings inzwischen widerlegt, denn eine DNA-Untersuchung hat ergeben, sass die Silvaner aus einer vermutlich natürlichen Kreuzung zwischen Traminer x Österreichisch Weiß hervorgegangen ist. Diese Entstehung liegt allerdings bereits viele Jahrhunderte zurück, denn die erste schriftliche Erwähnung der Sorte in Deutschland geht auf das Jahr 1665 zurück. Damals bezeichnet ein Zisterzienserabt in Ebrach sie als "Östareiche Rebe". Damit war bereits sehr früh ein Hinweis auf die Herkunft der Silvaner-Rebe gegeben. In Österreich gibt es sogar eine noch weit ältere Erwähnung.

Neben dem grünen Silvaner gibt es zwei rötliche Varianten, die als Roter Silvaner und Blauer Silvaner bezeichnet werden. Genetisch lassen sich diese Varianten nicht unterscheiden. Die helle Variante ist allerdings am weitesten verbreitet und in die Weingärten üblich.
Aus der natrülcihen Kreuzung Zimmettraube x Silvaner ist der Blaue Portugieser entstanden. Daneben gibt es eine ganze Reihe an Neuzüchtungen, an denen Silvaner als Elternrebe beiteiligt war. Dazu gehören unter anderem Bacchus, Diana, Ehrenfelser, Freisamer, Kanzler, Mariensteiner, Morio-Muskat, Optima, Rieslaner und Sissi.
Es wird zudem angenommen, dass die Senator eine Mutation der Silvaner-Rebe sei. Die Bestätigung dieser Annahme konnte bislang allerdings noch nicht erbracht werden.

Mehr Informationen über die weiße Rebe Silvaner und ihre Weine

International gesehen zählt Silvaner zu den weniger bekannten Rebsorten. Ihr Ruf ist längst nicht so gut wie der anderer Sorten aus dem deutschsprachigen Raum, wie beispielsweise Riesling und Grüner Veltliner. Dabei ist dies eigentlich sehr schade und qualitativ nicht unbedingt zu begründen. Allerdings hat Silvaner durchaus eine feste Fangemeinde, dies sicher allerdings vor allem auf die Ländern, in denen die Rebe kultiviert wird, beschränkt.
In Deutschland ist etwa 5% der gesamten Rebfläche mit Silvaner bestockt. Damit gehört die Rebe zwar zu den fünf wichtigsten Sorten in Deutschland, vermag es aber nicht, sich aus dem Schatten der allmächtigen Riesling-Rebe zu lösen. In Österreich, der Heimat der Rebe, spielt sie heute kaum noch eine Rolle. Nur noch wenige Hektar sind dort mit Silvaner bestockt.

Da es immer wieder zu Vergleichen zwischen Silvaner und Riesling kommt, soll diese Weißweinrebe auch hier als Referenzwert dienen. Silvaner verfügt in der Regel nicht über die aromatischen Intensität wie Riesling, doch kann sie durchaus mit ihrem kräftigen Körper und ihrer guten Struktur überzeugen. Dies gilt vor allem für Weißweine aus Franken, wo Silvaner die wichtigste Rebe ist. Die lehmig-kalkigen Böden der Region und das kühle Klima sind perfekte Voraussetzungen für die weiße Rebsorte, deren Weine hier in den regionstypischen Bocksbeutel abgefüllt werden. Silvaner ist eine der wenigen Sorten, die in Frankren regelmäßig voll ausreifen können. Im Idealfall, wenn Lage und Klima zusammenspielen, können hier Weißweine mit beeindruckender Mineralität, dezenter Kräuterwürze sowie einem Hauch von Zitrusnoten entstehen. Diese edlen Tropfen können sich problemlos mit den deutschen Top-Weinen messen und würden auch auf dem internationalen Weinmarkt ihre Freunde finden.
Silvaner kann sowohl jung genossen werden, dann dominiert seine knackig-fruchtige Art. Er eignet sich aber auch für die Lagerung. Im Alter treten die vegetabilen Noten deutlicher hervor und drängen die fruchtigen Aromen in den Hintergrund.

Silvaner in Frankreich

Auch in Frankreich wird Silvaner angebaut, genauer gesagt im Elsass. Die Weinregion im Osten des Landes eignet sich hervorragend für diese Weißweinrebe. Einige der besten Tropfen werden in den Grand-Cru-Lagen der Region erzeugt und können mit den Top-Rieslingen und Gewürztraminern problemlos mithalten. Sie sind ausgeprägt aromatisch und dabei vollmundig, ihre Aromatiok ist von Erde und Rauch mit dezenter Fruchtigkeit geprät.

Silvaner in Italien und der Schweiz

Beachtenswerte Weine aus der Silvaner-Rebe werden auch in Italien und in der Schweiz gekeltert. Diese Weine sind in der Regel deutlich leichter und spritziger als ihre Pendants aus Franken und dem Elsass. Sie weisen leichte Zitrusnoten auf, oft auch einen Hauch von Honig. Diese Weine sollten am besten jung getrunken werden.

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