Weinfehler erkennen - So erkennen Sie fehlerhafte Weine

Wie kann man einen Weinfehler erkennen?

Der vermutlich häufigste Weinfehler ist der Korkgeschmack. Doch dies ist bei Weitem nicht der einzige Weinfehler, den es gibt. Dennoch wird in einem Restaurant oder in einer Bar ein Wein meistens mit dem Hinweis „der hat Kork“ zurückgegeben – dies geschieht oftmals aus Unwissenheit, aber auch weil es meist einfacher ist, als zu erklären, der Wein wäre oxidiert oder würde „mäuseln“.
Dennoch ist klar, ein fehlerhafter Wein ist eine unschöne Sache und kann auch nicht mehr gerettet werden. Liegt ein Weinfehler vor, der fast immer bei der Herstellung oder Lagerung entstanden ist, gehört der Wein in den Ausguss. Entgegen der weitverbreiteten Annahme sind fehlerhafte Weine auch nicht zum Backen oder Kochen geeignet. So schwer es auch fällt, ein Wein mit Weinfehler kann nicht mehr verwendet werden.

Eigennote oder Weinfehler?

Nicht hinter jeder Irritation steckt ein Weinfehler. Einige Weine bringen ungewöhnliche Eigennoten mit, die den Genießer zunächst irritieren. Sie können von chemisch über streng bis einfach nur merkwürdig und ungewohnt reichen. Erst bei genauerem Probieren wird klar, dass es sich nicht um einen Weinfehler handelt, sondern um eine eigenwillige Eigennote. Die Grenze zwischen diesen beiden Phänomenen ist manchmal sehr schmal.

Es gibt übrigens noch einige weitere Phänomene, die für Irritationen beim Weintrinker sorgen, aber kein Weinfehler sind. Lesen Sie dazu den Artikel "Weinstein, Depot, Trübung, Bläschen = Weinfehler?"

Korkkranke Weine

Der mit abstand häufigste Weinfehler ist der Korkton. Offiziell wird zwar nur von etwa einem Prozent aller Weine gesprochen, die korkkrank sind, doch die Dunkelziffer dürfte weitaus höher liegen. Dabei macht der Korkfehler vor keinem Wein halt, weder vor Rotwein noch vor Weißwein oder Rosewein, auch edelsüßer Wein und Schaumwein können betroffen sein. Von außen ist nicht zu erkennen, ob ein Wein betroffen ist oder nicht. Erst wenn die Flasche geöffnet wird, stellt sich heraus, ob der Wein fehlerhaft ist oder nicht. Das Aussehen des Korkens gibt übrigens nicht unbedingt einen Hinweis auf den Korkton, denn auch ein schimmeliger oder durchnässter Korken kann an sich gesund sein. Der Korkton ist in der Nase zu erkennen, denn der Wein riecht muffig. Auch der Geschmack des Weines ist vom sogenannten Korkschmecker überlagert. Häufig zeigt sich der Korkton noch nicht in der Nase, sondern erst im Geschmack.
Zu retten ist ein Wein mit einem derartigen Weinfehler leider nicht.

Andere häufige Weinfehler

Fasston
Der Wein reicht und schmeckt modrig, nach feuchter Erde oder sogar schimmlig.
Dieser Weinfehler kann entstehen, wenn das verwendete Fass vor der Befüllung nicht sorgfältig gereinigt wurde und sich dort Schimmelpilze angesiedelt haben.
Ist der Fasston nur sehr gering ausgeprägt, kann der Wein nach längerem Belüften eventuell noch genießbar sein, ansonsten gehört er in den Ausguss.

Mäuseln
Das „Mäuseln“ ist kein eindeutiger Weinfehler, sondern ein durch bestimmte Hefen hervorgerufener Ton, der dem Wein einen Geruch verleiht, der an Kuhstall oder Jauche denken lässt. Dieses Phänomen ist fast ausschließlich bei Rotweinen zu finden.
Ist der Ton nur schwach ausgeprägt, kann der Wein dennoch getrunken werden. Hier hängt es auch ganz wesentlich vom Weintrinker ab, der eine reagiert empfindlicher auf das „Mäuseln“, der andere hat eine höhere Toleranzgrenze.

Mercaptan
Wenn ein Wein nach faulen Eiern, Knoblauch oder Blumenkohl riecht, kann man sich relativ sicher sein, dass ein Weinfehler mit der Bezeichnung Mercaptan vorliegt. Ausgelöst wird dieser Weingehler durch Hydrogensulfit, dass durch bestimmte Hefen und Fungizide entstehen kann, aber auch durch zu warme Gärung. Wird das Hydrogensulfit nach der Gärung vom Winzer nicht entfernt, reagiert es mit Alkohol und es entwickeln sich die übel riechenden Noten.

Oxidation
Wird eine Flasche Wein frisch geöffnet und der Wein erscheint dennoch unfrisch, schal und irgendwie ranzig, dann liegt höchstwahrscheinlich eine Oxidation vor. Verursacht wird dieser Weinfehler durch unzureichende Schwefelung, sodass bestimmte Aromen im Wein vom Sauerstoff oxidiert werden. Dieser Weinfehler kann zwar auch bei jungen Weinen auftreten, ist aber eher bei alten Weinen zu finden.

Schwefel
Riecht ein Wein nach Streichhölzern und irgendwie stechend, wurde im vermutlich überschwefelt. Dieser Wein ist leider nicht mehr zu retten.

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