Informationen über die Weißwein-Rebe Sauvignon Blanc

Sauvignon Blanc - weiße Rebsorte

Sauvignon Blanc in Kürze

Weltweit bedeutende Edelrebe

  • Farbe: Weißwein
  • Heimat: Frankreich
  • Region: Bordeaux, Loire, weltweit

Synonyme für Sauvingon Blanc Blanc Doux, Feigentraube, Fumé Blanc, Genetin, Gros Sauvignon, Libournais, Muskat-Silvanter, Pellegrina, Punechon, Sauvignon Bianco, Sauvignon Fumé, Sauvignon Jaune, Savagnou, Sovinon, Würzsilvaner Berühmte Weine aus Sauvignon Blanc

  • Sancerre
  • Pouilly-Fumé
  • Sauternes

Die weiße Rebsorte Sauvignon Blanc stammt aus Frankreich und gehört zu den weltweit bedeutenden Edelreben. Es gibt eine kaum zu überblickende Vielzahl an Synonymen, nicht nur in Frankreich, sondern in vielen Weinbauländern. Diese Tatsache deutet auf das hohe Alter der Sorte hin und die weltweite Bedeutung der Rebe. Heutzutage ist die Sauvignon Blanc in so gut wie allen Weinbauländern der Welt zu finden und ihre Weine gehören oft zu den besten Erzeugnissen der jeweiligen Region.

Trotz einiger ähnlich klingender Bezeichnungen sollte die Sauvignon Blanc nicht mit Traminer oder Silvaner verwechselt werden. Allerdings besteht zwischen Traminer (Savagnin Blanc) und Sauvignon Blanc eine Eltern-Nachkommen-Beziehung. Früher wurde von davon ausgegangen, die Weißweinrebe sei durch die Kreuzung Savagnin Blanc x Chenin Blanc entstanden. Diese Annahme konnte inzwischen allerdings widerlegt werden, erklärt aber vielleicht, warum es häufig zu Verwechslungen zwischen Savagnin Blanc und Sauvignon Blanc kommt.
Nach aktuellem Stand ist Savagnin Blanc ein Elternteil der Sauvignon Blanc, der zweite Elternteil ist gegenwärtig nicht bekannt. Für Chenin Blanc gilt übrigens dasselbe. Nahe Verwandtschaft besteht nach DNA-Analysen auch zur Semillon. Darüber hinaus ist die Sorte Cabernet Sauvignon vermutlich aus einer natürlichen Kreuzung zwischen Cabernet Franc x Sauvignon Blanc entstanden. Des Weiteren war die Sorte Kreuzungspartner bei einer Vielzahl von Neuzüchtungen, wie zum Beispiel Agorry, Sauvin und Sirmium.
Es gibt einige Mutationen, dies sind Sauvignon Gris, Sauvignon Rouge und Sauvignon Musqué.

Bekannt ist die weiße Rebe spätestens seit 1783. Aus diesem Jahr stammt eine Erwähnung in Sancerre. Ältere Dokumente aus dem Jahr 1692 deuten darauf hin, dass die Sorte bereits früher im Markgräflerland angebaut worden ist. Darüber hinaus gibt es verschiedene Legenden, die auf eine längere Existenz in Frankreich hindeuten, allerdings kaum zu belegen sind.
Ähnlich schwierig wie die Bestimmung des Alters der Rebe gestaltet sich die Klärung ihrer Herkunft. Es gibt einige Hinweise auf die Loire als Ursprungsregion, von wo sie sich dann in Frankreich, in Deutschland und Österreich sowie später in der ganzen Welt verbreitet hat. Eine andere Theorie geht davon aus, dass die Sauvignon Blanc, gemeinsam mit der Traminer-Rebe, von Mähren über Franken an die Loire oder nach Bordeaux gelangt sein soll.

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Mehr Informationen über die weiße Rebe Sauvignon Blanc und ihre Weine

 

Sauvignon Blanc in Frankreich

In Frankreich ist die Sauvignon Blanc eine der wichtigsten, wenn nicht gar die wichtigste, Weißweinrebe in den Weinregionen Bordeaux, Loire, Languedoc und Provence. Sie ist in zahlreichen Appellationen zugelassen, unter anderem werden die weltberühmten Weißweine Pouilly-Fumé und Sancerre aus ihr gekeltert. Die beiden Anbaubereiche liegen sich an der Loire direkt gegenüber und sind aufgrund ihres kühlen Klimas ideal für Weißweine geeignet. Der typische Sauvignon aus diesen Appellationen ist säurereich, hat einen mittleren Körper und ausgeprägte pflanzliche Noten, dazu Aromen von grünen Früchten und Kräutern sowie dezente Rauchigkeit.
Außerdem ist sie in Bordaux in den Bereichen Sauternes und Graves als Verschnittpartner für Semillon zugelassen. Hier liegt der Schwerpunkt der Weine beim Semillon, Sauvignon Blanc wird zur Unterstützung hinzugezogen, um den Weinen mehr Fruchtigkeit und Säure zu verleihen.

Weißweinrebe Sauvingon Blanc in Deutschland

In Deutschland war die Rebe, vor allem unter der Bezeichnung Muskat-Silvaner in Baden vertreten und wurde dort bis in die 1930er Jahre in größerem Umfang angebaut. Während des Dritten Reiches wurde sie allerdings als „undeutsch“ eingestuft und ihr Anbau verboten. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs waren die Bestände in Deutschland dementsprechend gering. Lange Jahre blieb sie im Prinzip ohne Bedeutung. Seit dem Jahr 2000 etwa, genießt sie wieder mehr Aufmerksamkeit und erobert nach und nach immer mehr deutsche Anbaugebiete. Nennenswerte Flächen, die mit Sauvignon Blanc bestockt sind, gibt es inzwischen in der Pfalz, in Rheinhessen, Baden und Württemberg. Die Tendenz ist steigend.

Sauvignon Blanc in Neuseeland

Ganz besondere Bedeutung hat die Sauvignon Blanc für den Weinbau in Neuseeland. Vor allem in Marlborough sind die Weißweine längst Kult. Diese edlen Tropfen erreichen oft absolutes Spitzenniveau und stehen ihren französischen Vorbildern in nichts nach, fallen allerdings von der Stilistik ganz anders aus. Es gibt sehr zurückhaltende Vertreter und auch wahre Aromenbomben, es gibt Weine, die im Holzfass oder sur lie ausgebaut wurden – die Vielfalt ist wirklich beeindruckend. Klassisch werden die Weißweine aber trocken und ohne Einsatz von Holz ausgebaut, sie sind sehr säurereich, haben einen mittleren Körper und sind von intensiven, teils pikanten Noten geprägt.

Weitere wichtige Anbauregionen

Besonders gute Qualitäten erbringt diese Weißweinrebe in kühlen Anbaubereichen, die in der neuen Welt auch als cool climate bezeichnet werden. So gibt es in Chile, im Valle Central und im Casablanca Valley sehr gute Exemplare, auch im Süden Australiens wird teilweise exzellente Qualität erreicht.
In Südafrika gibt es im Wesentlichen zwei Stilistiken bei den Qualitäts-Sauvignons. Entweder sind sie frisch und säurelastig mit pikanten Aromen, ähnlich wie in Neuseeland, allerdings nicht ganz so elegant. Oder aber sie sind komplex und vielschichtig mit hohem Alterungspotenzial, da sie im Holz ausgebaut wurden. Diese Stilistik folgt eher dem Vorbild der Weißweine aus Bordeaux.
In Kalifornien ist es in den meisten Anbaubereichen zu heiß, um guten Sauvignon Blanc zu erzeugen. Im Napa Valley, gibt es aber dennoch einige sehr interessante Weine aus dieser Sorte. Oft werden sie als Fumé Blanc bezeichnet. In der Regel sind diese Weißweine im Holz ausgebaut.

Jenseits dieser Top-Regionen gibt es viele günstige Sauvignon Blancs, die je nach Land und Anbaugebiet in Massen hergestellt werden. Neben den herausragenden Appellationen an der Loire gibt es auch sehr viele preiswerte und sehr einfache Weine, ein gutes Beispiel ist die Appellation Tourraine. Ebenso der einfache weiße Bordeaux sowie die zahlreichen französischen Vins de Pays. Auch in Chile, Südafrika und Kalifornien gibt es sehr viele sehr preiswerte Tropfen. Diese Weine müssen keinesfalls schlecht sein, sie erreichen nur nicht die Klasse der vorgenannten Weine.

Wie schmeckt Sauvignon Blanc eigentlich?

Sauvignon Blanc gehört ohne Zweifel zu den aromatischten Weißweinreben, die es gibt. Die klassischen Aromen sind von grünen Früchten (vor allem Stachelbeeren) und Pflanzen (Holunderblüte, grüne Paprikaschote, Cassisblätter und Spargel) geprägt. Vor allem im Bukett können diese Aromen in extremer Ausprägung auftreten. Die Weine haben in der Regel einen hohen Säuregehalt und einen mittleren Körper, sie werden üblicherweise trocken ausgebaut.
In Anbaugebieten mit kühlem Klima entwickeln sich die pflanzliche Note besonders deutlich. Aber auch in Weinregionen mit gemäßigtem Klima gelingt die Sorte gut, allerdings fällt hier die pflanzliche Aromatik meist weniger vielschichtig aus.
Weine aus cool climate Zonen werden in der Regel sortenrein und ohne Holzeinsatz ausgebaut, um die frische, pikante Art des Weins voll zum Ausdruck zu bringen. In gemäßigten Zonen kommen Eichenfass oder der Ausbau auf der Hefe durchaus in Frage. Dann entwickelt der Sauvingon Blanc Noten von Toast und Gewürzen (vor allem Vanille). Diese Weine können durchaus eine Weile lagern.
Sortenreiner Sauvingon Blanc, der ohne Holzeinsatz gekeltert wurde, empfiehlt sich nicht für die Flaschenlagerung, da er dadurch nicht gewinnt. Die Weine halten sich zwar durchaus für einige Jahre, verlieren aber unter Umständen ihre charakteristische Frische. Anders verhält es sich bei den Süßweinen, wie sie zum Beispiel in Sauternes erzeugt werden. Diese lassen sich selbstverständlich gut lagern.

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