Von der Rotwein-Rebe Acolon bis zur Azal Tinto, einer roten Rebsorte aus Portugal gibt es hier den Überblick über zahlreiche Rebsorten mit dem Anfangsbuchstaben A, die oft in der zweiten Reihe stehen. Diese Sorten werden nur in kleinerem Umfang angegaubt oder dienen als Verschnittpartner, eben Reben, die nicht ganz so wichtig sind, wie zum Beispiel Aglianico oder Auxerrois.
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Neuzüchtung
Synonyme für Acolon WE-71-816-102
In der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg wurden 1971 unter Leitung von Helmut Schleipt die Rebsorten Lemberger und Dornfelder gekreuzt. Das Ergebnis: Acolon.
Die Zulassung für den Weinbau erhielt diese rote Rebsorte allerdings erst im Jahr 2002. Seit dieser Zeit wird Acolon vor allem in Württemberg und der Pfalz angebaut, aber auch in anderen deutschen Weinbaugebieten, so zum Beispiel in Franken, in Rheinhessen und in Baden. Die Rebe steht gegenwärtig auf knapp 500 Hektar mit stark steigender Tendenz.
Empfohlen wird der Anbau in Lagen, die sich auch für Schwarzrielsing und Spätburgunder eignen, da die früh reifende Sorte hier besonders gut gelingt.
Inzwischen wird diese rote Rebe nicht mehr nur in Deutschland angebaut, sondern auch in England, der Schweiz und in Belgien, wo sie für Weine der Herkunftsbezeichnung Côtes de Sambre et Meuse zugelassen ist.
Wein, der aus der Acolon gekeltert wird, ist sehr farbintensiv und ähnelt ein wenig dem Blaufränkisch (Lemberger). Der Taningehalt ist in der Regel recht gering, ebenso wie der Säuregehalt.
Neben dem reinsortigen Ausbau empfiehlt sich die Acolon-Rebe auch als Verschnittpartner.
Edle griechische Sorte
Synonyme für Aghiorghitiko Agiorghitiko, Mavro Nemea, Mavroudi Nemeas, Sankt Georgs-Rebe
Die edle Rebe, die auch unter dem Namen St.Georgs-Rebe bekannt ist, gehört zu den wichtigsten roten Rebsorten in Griechenland. Der Name dieser Rebe leitet sich von der Stadt Nemea ab, die früher Agios Georgis (Heiliger Georg) hieß.
Die Herkunft der Aghiorghitiko wird auf dem Peloponnes vermutet, die Abstammung konnte bisher allerdings noch nicht geklärt werden. Verschiedene Quellen deuten darauf hin, dass diese Rebe bereits in der Antike kultiviert worden sein könnte.
Im griechischen Weinbaugebiet Nemea im Bereich Peleponnes spielt die Sorte Aghiorghitiko eine bedeutende Rolle und ist in vielen Rotweinen enthalten. Oft wird sie sortenrein ausgebaut, es gibt aber auch attraktive Cuvées aus Aghiorghitiko und Cabernet Sauvignon. Die Weine aus dieser spät reifenden Sorte sind von intensiver Farbe, fruchtig, manchmal allerdings etwas säurearm. In den Top-Lagen von Nemea können aus Aghiorghitiko recht langlebige Weine erzeugt werden, die von samtigen Tanninen und intensiv-fruchtigen Aromen geprägt sind.
Da diese Rebe in heißen, trockenen Regionen gut zurechtkommt, stößt sie seit einiger Zeit bei Winzern in South Australia und einigen Teilen Kaliforniens auf Interesse.
Rote und weiße Sorte
Synonyme für Aidani Aspro / Mavro Aedano, Aidano, Aidini, Aspedano, Aspraidano, Asproaidani, Ithani Mavro, Leyko, Lefko, Mavraidano, Mayraedano
Über lange Jahre wurde angenommen, dass es sich bei der Aidani Aspro und der Aidani Mavro um zwei eigenständige Rebsorten aus Griechenland handelt. Doch DNA-Unteruschungen haben ergeben, dass es sich bei der weißen Aidani Aspro um eine farbliche Mutation der Aidani Mavro (oder auch umgekehrt) handelt.
Beide Varianten sind auf den Kykladen heimisch, einer Inselgruppe im Ägäischen Meer, die zur griechischen Weinregion Ägäische Inseln gehört. Vor allem auf den Inseln Naxos, Santorin und Paros werden Aidani Aspro und Aidani Mavro in größerem Umfang angebaut.
Aus der weißen Aidani Aspro werden Weine mit blumigem Bukett gekeltert, häufig wird sie auch als Verschnittpartner für andere Sorten genutzt.
Aus der dunklen Aidani Mavro werden häufig im Verschnitt mit anderen einheimischen Sorten die lokalen Vinsantos gekeltert mit denen an eine alte Tradition angeknüpft wird, denn bereits im Mittelalter wurde Aidani Mavro zusammen mit anderen Rebsorten zur Erzeugung der berühmten Malvasia-Weine verwendet.
Die Aidani Aspro ist spät reifend und anfällig für Echten und Falschen Mehltau. Beide Varianten gedeihen aber in trockenem, heißen Klima gut und weisen eine beachtliche Resistenz gegenüber Dürre auf.
Aussterbende Neuzüchtung
Synonyme für Albalonga Würzburg B-51-2-1
Die weiße Rebsorte Albalonga ist eine Neuzüchtung aus der Bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau in Würzburg. Entstanden ist diese Sorte durch Kreuzungsversuche des Züchters Dr. Hans Breider im Jahr 1951. Nach den damaligen Angaben handelte sich um eine Kreuzung Rieslaner x Silvaner, doch DNA-Untersuchungen haben inzwischen ergeben, dass diese Angaben nicht korrekt ist und es sich bei der Albalonga um die Kreuzung Rieslaner x Müller-Thurgau handelt.
Der Sortenschutz für die Albalonga-Rebe wurde 1971 erteilt, seither ist sie in einigen deutschen Anbaugebieten und auch in England zu finden. In Deutschland wird sie in den Weinregionen Franken, Rheinhessen und Pfalz angebaut, allerdings gegenwärtig nurmehr auf äußerst geringer Fläche von insgesamt nicht einmal 20 Hektar.
Diese weiße Rebsorte ist sehr fäuleanfällig , wodurch sie sich allerdings in guten Jahren sehr gut für Spätlesen und andere edelsüße Weine eignet. Im Vergleich zu edelsüßen Varianten, die zum Beispiel aus Riesling gekeltert werden, sind diese Tropfen allerdings nicht sehr langlebig. Trocken ausgebaut ergibt die Sorte säurebetonte Weine mit floralem Bukett und Geschmacksnuancen exotischer Früchte.
An den Weinberg stellt die Albalonga große Anforderungen, vor allem da sie sehr empfindlich auf Kalk reagiert. Daher ist sie bei den meisten Winzern nicht sonderlich beliebt und wird kaum noch angebaut.
Die weiße Rebsorte Albarello ist recht selten. Sie stammt aus Spanien und wird in erster Linie in der bergigen Landschaft von Galicien, im Nordwesten des Landes kultiviert. Die höheren Lagen und die vom Atlantik herrührenden Niederschlage sorgen für recht kühle klimatische Bedingungen, in denen die Albarello-Rebe lebendige, frische Aromen entwickeln kann.
Die Weißweine aus dieser Sorte werden zum Teil leicht mit Kohlensäure versetzt und als Perlwein vermarktet. Es gibt aber auch trockene Stillweine aus Albarello. Oftmals wird diese Sorte allerdings nicht allein vinifiziert, sondern als Bestandteil einer Cuvée genutzt.
In Portugal ist Albarello eines der Synonyme für die rote Rebsorte Alvarelhao. Ein Verwandtschaftsverhältnis zwischen diesen beiden Sorten besteht aber vermutlich nicht.
Außerdem gibt es in Kalifornien einen Wein namens Albarello, bei dem es sich allerdings um einen Rotwein handelt, sodass er außer dem Namen keine Gemeinsamkeiten mit dieser spanischen Rebsorte aufweist.
Eher neutrale Sorte
Synonyme für Albarola Bianchette, Calcatella, Erbarola, Trebbiano Albarola, Trebbiano Bianca, Trebbiano di Sarzana Berühmte Weine aus Albarola
Die frühreifende weiße Rebsorte Albarola stammt aus Italien und wird dort vor allem in Ligurien angebaut, wo sie nicht nur für den Weinbau verwendet, sondern auch als Tafeltraube angebaut wird. Auch in der Toskana und in Sizilien ist diese Rebsorte zu finden. Insgesamt steht die Albarola in Italien auf einer Fläche von rund 4.000 Hektar.
In Ligurien ist die Albarola Bestandteil mehrere DOC-Weine, von denen der Cinque Terre sicherlich der bekannteste ist. Auch für die seltene süße Variante, die aus getrockneten Trauben erzeugt wird und den Namen Cinque Terre Sciaccetra trägt, darf diese Sorte verwendet werden. Des Weiteren ist sie in den liguirischen Weinen Colline di Levanto, Golfo del Tigullio und Val Polcèvera vertreten, in der Toskana im DOC-Weißwein Candida die Colli Apuani.
Sortenreine Weine aus Albarola sind äußerst selten, was daran liegt, dass die Sorte einen relativ neutralen Geschmack hat.
In gut gelungenen Cuvées kann diese Sorte dazu beitragen Aromen von Honig und Blüten zu betonen.
Lange Zeit wurden in Ligurien die Sorten Albarola und Bianchetta Genovese kultiviert. Eine DNA-Analyse hat inzwischen ergeben, dass es sich dabei um ein und dieselbe Sorte handelt.
Sorte mit verwirrendem Namen
Synonyme für Albillo Abilla, Albillo Mayor, Blanca del Pais, Pardina
Der Name Albillo leitet sich von „alba“ ab und deutet damit auf die Farbe der Rebsorte hin, denn alba bedeutet weiß.
Der Name Albillo stiftet in der Weinwelt immer wieder Verwirrung. Denn in Spanien existiert eine ganze Reihe von Rebsorten, die die Bezeichnung „Albillo“ im Namen tragen. Um Klarheit zu schaffen wurden mehrere DNA-Untersuchungen durchgeführt. Daraus hat sich ergeben, dass es in Spanien zehn Rebsorten gibt, die den Namen Albillo tragen.
Vor allem in Südwestspanien und im Zentrum des Landes sind diese Sorten zu finden. Recht verbreitet ist die Albillo Mayor, die wuchskräftig und ertragsstark ist. Sie bildet die Grundlage für alkoholstarke und säurearme Weißweine. Typischerweise zeigt sie Aromen von tropischen Früchten und wird gerne als Verschnittpartner von Albarino, Verdejo oder Viura verwendet.
Außerhalb Spaniens gibt es in Portugal kleinere Flächen, auf denen die Albillo Mayor kultiviert wird.
Färbertraube
Die Alicante Ganzin ist eine Neuzüchtung. Die rote Rebsorte wurde für die Züchtung verschiedener Färbertrauben verwendet. Sie selbst ist aus der Kreuzung Aramon Rupestris – Ganzin Nr.4 x Alicante Bouschet hervorgegangen. Vorgenommen wurde diese Kreuzung vom Franzosen Victor Ganzin im Jahr 1886.
Die Alicante Ganzin ist eine ertragsarme und wenig wuchskräftige Rebsorte deren Beeren ein tiefrotes Fruchtfleisch aufweisen. Der Wein aus dieser Sorte ist recht geschmacksneutral aber ungemein farbintensiv, sodass die Alicante Ganzin als Färbertraube verwendet wird. Reinsortigen Wein aus dieser Sorte gibt es nicht, da er geschmacklich einfach zu wenig zu bieten hat. Außerdem ist sie extrem anfällig gegen Mehltau und konnte sich im Weinbau daher nie durchsetzen.
Wegen ihrer hervorragenden Eigenschaften als Teinturiersorte wurde sie aber für die Neuzüchtung diverser Färbertrauben verwendet, so zum Beispiel für die kalifornischen Sorten Rubired und Royalty aber auch für verschiedene Seibel-Reben.
Seltene Sorte
Synonyme für Amigne Amique
Sehr seltene Rebe, die im Wallis angebaut wird. Die weiße Rebsorte ist sehr alt und stammt eventuell sogar von der Vitis Aminea ab, die bereits von Dichtern in der Antike beschrieben wurde. Belege für die Abstammung gibt es natürlich nicht. Erste Erwähnungen stammen aus dem 17. Jahrhundert, seit dieser Zeit wird die Amigne folglich definitiv im Wallis angebaut und zu Wein verarbeitet.
Aus der Amigne werden sowohl trockene, säurebetonte Weißweine mit feinen Zitrusnoten und einem blumigen Bukett gekeltert. Es gibt aber auch Süßweine, die im Wallis als Flétri bezeichnet werden, was in etwa einer Trockenbeerenauslese entspricht. Diese Süßweine sind langlebig und erreichen ihren Höhepunkt erst nach einigen Jahren der Reife.
Die Amigne-Rebe bedeckt im Wallis 40-50 Hektar Rebfläche. Sie ist spätreifend, wuchskräftig und liefert gute Erträge, allerdings neigt sie zum Verrieseln.
Lambrusco-Variante
Synonyme für Ancellotta Ancelotta di Massenzatico, Ancelotti, Balsamina Nera, Lancelotta, Rossissimo, Uvino Berühmte Weine aus Ancellotta
Die rote Ancellotta-Rebe stammt aus Italien und wird hier insbesondere in der Emilia-Romagna angebaut. Sie ist aber auch in anderen italienischen Weinbauregionen zu finden, so in Apulien, Friaul, Lombardei, Piemont, Venetien und Sardinien. In einigen dieser Anbaubereiche ist die Ancellotta Bestandteil von DOC-Weinen wie Colli di Rimini und Reggiano.
Aus der Ancellotta werden sehr dunkle, fruchtige Weine gekeltert, sodass die Rebe gerne als Färbertraube verwendet wird.
Die Rebe wird als Verwandte, der Lambrusco-Familie angesehen und gerne als Teinturier der blasseren Lambrusco-Sorten verwendet. Über viele Jahre war sie die am meisten angebaute Lambrusco-Variante.
Allerdings wird diese Rebe nicht immer nur als Verschnittpartner genutzt, sondern auch zu reinsortigen Rotweinen verarbeitet. In diesem Fall wird der Wein in der Regel von Aromen reifer Beerenfrüchte geprägt und zeigt ein Bukett mit schönem Veilchenduft. Seltener wird sie auch zur Erzeugung von Dessertweinen genutzt.
Außerhalb Italiens finden sich Rebflächen für Ancellotta in Argentinien, Brasilien und in sehr geringem Umfang auch in der Schweiz.
Guter Verschittpartner
Synonyme für Ancellotta Antonio Vaz
Sehr alte, autochthone weiße Rebsorte, die vor allem in den heißen Anbaugebieten im Süden Portugals gut zurechtkommt. Die Antao Vaz ist vor allem in Alentejo verbreitet, aber auch im Bereich Estremadura und Setubal ist sie zu finden.
Meist wird die Weißwein-Rebe Antao Vaz als Cuvée ausgebaut, häufig wird sie als Verschnittpartner der Roupeiro genutzt und ergibt dann Weißweine mit deutlichen Zitrusnoten und einem Hauch von Honig im Abgang. Wird sie reinsorig ausgebaut, dann ergibt sie strohgelbe Weine mit Aromen von tropischen Früchten und einer spürbaren Bitternote im Abgang.
Im Weingarten ist die Antao Vaz recht anspruchslos und kommt mit Hitze und Trockenheit gut zurecht. Gegenüber Krankheiten ist diese Sorte wenig anfällig, sodass die portugiesischen Winzer sie durchaus zu schätzen wissen.
DNA-Untersuchungen haben ergeben, dass ein Verwandtschaftsverhältnis zu Cayetana Blanca besteht, die aus Spanien stammt und in vielen Weinbauländern kultiviert wird.
Nur noch selten zu finden
Synonyme für Arbois Herbois, Orbois, Petit Pineau, Pineau Menu, Pinot Verdet Berühmte Weine aus Arbois
Eine Appellation im französischen Weinbaugebiet Jura trägt den Namen Arbois, gleichzeitig bezeichnet Arbois aber auch eine weiße Rebsorte. Diese stammt zwar aus Frankreich, wird aber noch in der Weinbauregion Jura, sondern an der Loire kultiviert.
Die Arbois-Rebe ist für verschiedene AOC-Weine von der Loire zugelassen. Besonders wichtig ist sie für die AOC Vouvray, wo sie neben Chenin Blanc die einzige zugelassene Sorte ist. Auch in Tourraine, hier insbesondere für den weißen Valencay, spielt sie eine wichtige Rolle. Dennoch ist diese weiße Rebsorte im Verschwinden begriffen und wird kaum noch angebaut. Chenin Blanc und Chardonnay, vor allem aber Sauvignon Blanc verdrängen die Sorte immer weiter.
Sortenreine Weine aus Arbois sind eher selten. Sie weisen wenig Säure auf und sind sehr weich am Gaumen, leider auch recht wenig strukturiert. Bessere Ergebnisse liefert diese Sorte im Vershcnitt mit Chenin Blanc oder Sauvignon Blanc.
Neben trockenen Weißweinen gibt es auch Süßweine und Schaumweine, in denen diese Rebsorte enthalten ist.
Neuzüchtung
Synonyme für Arnsburger Geisenheim 22-74
In der Weinbauschule Geisenheim ist die weiße Rebsorte Arnsburger aus einer Kreuzung Müller-Thurgau x Gutedel (Chasselas) entstanden. Die Kreuzung wurde von Dr. Heinrich Birk im Jahr 1939 vorgenommen, der Sortenschutz für Arnsburger wurde allerdings erst 1984 erteilt.
Birk oder einem anderen Mitarbeiter der Forschungsanstalt in Geisenheim ist 1939 allerdings ein Fehler untelaufen, denn in die Zuchtliste wurde eingetragen, dass es sich bei der Arnsburger um eine Kreuzung aus Riesling-Klonen handele. Neuere DNA-Analysen haben nun aber ergeben, dass diese Angabe nicht korrekt ist und es sich bei der weißen Rebsorte um das Ergebnis der Kreuzung Müller-Thurgau x Chasselas handelt.
Die Rebsorte ist frühreifend und ertragreich, außerdem besitzt sie hohe Widerstandskraft gegenüber Botrytis. Wein, der aus der Anrsburger gekeltert wird, zeigt eine fein-fruchtige Säure, die an Riesling erinnert. Der Wein eignet sich recht gut für die Schaumweinerzeugung.
In Deutschland konnte sich die Arnsburger-Rebe bisher allerdings nicht durchsetzten und findet sich nur auf einer winzigen Rebfläche von ca. 5 Hektar. Anpflanzungen in etwas größerem Umfang gibt es in Portugal (Madeira), Italien und Neuseeland.
Benannt ist die weiße Rebsorte nach Kloster Arnsburg, einer ehemaligen Zisterzienserabtei in der Wetterau in Hessen. Damit sollen die Leistungen des Zisterzienserordens im Bereich Weinbau gewürdigt werden.
Seltene Rebsorte
Synonyme für Arrufiac Arrufiat, Bouiddelet, Pacherenc, Refiat, Ruffiac, Zurizerratia Berühmte Weine aus Arrufiac
Arrufiac ist eine in Südfrankreich vorkommende weiße Rebe, die edle Weine hervorbringen kann, die aber dennoch relativ selten angebaut wird.
Unter den Namen Arrufiac, Arrufiat oder schlicht Ruffiat ist die Sorte in der Gasconge und im Bereich Jurancon zu finden. Hier ist die spätreifende Rebsorte Bestandteil einiger AOC-Weine, wie dem Pacherenc du Vic-Bilh und dem Tursan.
Ihre Anbaufläche befindet sich allerdings im Rückgang und beträgt nur noch etwas mehr als 100 Hektar. Zwischenzeitlich drohte die Sorte völlig in Vergessenheit zu geraten, davor hat sie jedoch Andre Dubosc, Leiter der Winzergenossenschaft Plaimont bewahrt. Dubosc hat sich über längere Zeit mit Feuereifer für die Bewahrung der Arrufiac-Rebe eingesetzt.
Die Weißweine, die aus der Arrufiat-Rebe gekeltert werden sind meistens recht alkoholarm und gut zugänglich. Häufig wird sie als Verschnittpartner der Courbu oder von Petit Manseng und Gros Manseng verwendet.
Inzwischen seltene Rebsorte
Synonyme für Aspiran Espiran, Rivairenc, Spiran, Verdal Berühmte Weine aus Aspiran
Die Aspiran ist eine rote Rebsorte, die aus Frankreich stammt und schon sehr alt ist. Erste Belege deuten auf einen Anbau um 1500 hin. Eventuell besteht auch ein Zusammenhanf mit der Vitis narbonnenis soiralis, die Plinius der Ältere erwähnte. Ein Beleg für diese bis in die Antike zurückreichende Tradition gibt es freilich nicht.
Jüngere DNA-Untersuchungen haben ergeben, dass eine verwandtschaftliche Beziehung zur Cinsaut-Rebe besteht.
Vermutlich stammt die Rebsorte aus der Gegend um Montpellier, auch heute wird sie in Südfrankreich, genauer im Languedoc kultiviert. Hier ist sie in erster Linie in der Appellation Minervois zu finden, wo sie als eine Sorte für den Rotwein zugelassen ist. Andere Sorten wie Carignan, Cinsaut, Mourvedre und Syrah spielen für diesen Rotwein allerdings inzwischen eine wesentlich größere Rolle. Die Rebfläche für die Aspiran ist dementsprechend klein. Neuanpflanzungen sind schon seit Jahren nicht mehr zu finden.
Neben der Aspiran Noir gibt es einige Mutationen der Sorte wie Aspiran Blanc, Aspiran Gris und Aspiran Verdal.
Ergibt Wein mit starker Säure
Synonyme für Assyrtico Asyrtico, Assyrtico, Asyrtiko
Die griechische Rebsorte Assyrtico wird hauptsächlich auf den Ägäischen Inseln, insbesondere auf Santorin, angebaut. Aus dieser edlen weißen Rebe werden sehr säurestarke, langlebige Weine gekeltert. In Griechenland gibt es reinsortige Weine aus Assyrtico und Cuvées mit Savtiano oder auch Aidani.
Vermutlich wurde diese Sorte im Mittelalter für die damals so berühmten Malvasia-Weine verwendet. Auch heute noch liefert die Assyrtico die Grundlage für einige süße rosinierte Weine.
Die Assyrtico hat die erstaunliche Fähigkeit auch bei großer Hitze sehr starke Säure zu entwickeln, was sie für viele Winzer sehr attraktiv macht. Auf Santorin hat sie inzwischen nahezu 70% Anteil an allen dort kultivierten Reben. Die Sorte erfreut sich zunehmender Beliebtheit und wir auch in den griechischen Weinbauregionen Peloponnes und Attika angebaut.
Rote und weiße Sorte
Synonyme für Athiri Asprathiri, Asprathiro, Mavratheri, Thrapsathiri Berühmte Weine aus Athiri
Die Rebsorte Athiri stammt aus Griechenland, es gibt die beiden Varianten Athiri Aspro und Athiri Mavro, also eine rote und eine weiße Variante der Rebe.
Die weiße Sorte Athiri Aspro stammt vermutlich von der Insel Santorin und wird bis heute vorwiegend auf den Ägäischen Inseln kultiviert, ist aber auch in den Weinbaubereichen Peloponnes und Makedonien zu finden. Die Weine mit feinem Zitrusduft werden sowohl trocken als auch süß ausgebaut. Diese Sorte wird nicht ausschließlich für den Weinbau genutzt, sondern auch als Tafeltraube angebaut.
Die Athiri Mavro ist die rote Variante der Rebsorte – welche der beiden Varianten zu erst existiert hat und welche der beiden eine Mutation ist, ist unklar. Die Athiri Mavro wird heute vor allem auf Santorin angebaut, ihre Rebbestände sind aber deutlich kleiner als die der Athiri Aspro.
Es wird vermutet, dass diese Sorte bereits im Mittelalter für die berühmten Malvasia-Weine verwendet wurde.
Allmählich zurückgehende Sorte
Synonyme für Aubun Carignan de Bedouin, Counoise, Grosse Rogettaz, Gueyne, Morescola, Moustardier
Die rote Rebsorte Aubun stammt aus Südfrankreich, vermutlich aus der Gegend um den Mont Ventoux, dem Weinbaubereich Vaucluse. Hier, wie an der gesamten südlichen Rhône, im Languedoc sowie in der Provence ist die Aubun zu finden. Über viele Jahre gehörte die Aubun zu den 20 meistangebauten Rebsorten Frankreichs, doch inzwischen befindet sich die Rebfläche deutlich auf dem Rückzug. Gegenwärtig sind in Frankreich noch gut 500 Hektar mit dieser Sorte bestockt, während es zu Beginn der 1980er Jahre noch 8.000 Hektar waren.
Die ertragreiche Rebe ist mit der Counoise verwandet, mit der sie früher häufig gemeinsam angebaut wurde. Beide Sorten wurden auch von James Busby im frühen 19. Jahrhundert mit nach Australien genommen, sodass es dort bis heutige noch kleinere Bestände gibt.
Der Wein, der aus Aubun gekeltert wird ist von blasser Farbe und alkoholreich mit einer Bitternote im Abgang, in der Art ähneln sie dem Rotwein aus Mazuelo (Carignan). In der Regel wird die Aubun nicht reinsortig ausgebaut, sondern dient als Verschnittpartner für verschiedene rote Rebsorte aus dem Süden Frankreichs.
Vor allem als Tafeltraube genutzt
Synonyme für Augster Blau Augster Bleu, Bajor Kek, Blauer Ranful, Goher Kek, Blauer Fingerhut, Blaue Oliventraube, Unechte Geißdutte
Die rote Rebsorte Augster Blau stammt mit großer Wahrscheinlichkeit aus Ungarn, wo sie bis heute angebaut wird. Früher wurde sie auch im Burgenland kultiviert, das damals noch zum großen Staatsgebilde Österreich-Ungarn gehörte. Heute steht sie vor allem in der ungarischen Steppe und vereinzelt in der Steiermark in Österreich.
Die Augster Blau hat es gern sonnig und warm, sodass sie sich in der ungarischen Steppenlandschaft sehr wohl fühlt. Auf nährstoffreichen, durchlässigen Böden kommt sie besonders gut zurecht.
Die starkwüchsige Rebsorte Augtser Blau ist unter zahlreichen Namen bekannt und wird nicht nur für den Weinbau verwendet, sondern auch als Tafeltraube angebaut.
Neben der Augster Blau gibt es in Ungarn auch die Sorte Augster Weiß. Sie wird genau wie die blaue Rebsorte vor allem in Ungarn kultiviert, in sehr geringem Umfang auch in Österreich. Für den Weinbau hat die Augster Weiß kaum Bedeutung, da sie eher als Tafeltraube Verwendung findet.
Neuzüchtung
Synonyme für Aurora Aurore, Feri Szölö, Redei, Seibel 5279
Albert Seibel kreuzte in den 1860er Jahren zwei seiner Neuzüchtungen Seibel 788 x Seibel 29 und das Ergebnis trägt den Namen Seibel 5279, ist aber besser bekannt unter der Bezeichnung Aurora. Der Name Aurora wurde für diese weiße Rebsorte gewählt, weil ihre Beeren eine leichte rötliche Färbung aufweisen und Aurora die Göttin der Morgenröte ist.
In Frankreich wurde die weiße Rebsorte um die Mitte des 20. Jahrhunderts vor allem in Nordfrankreich angebaut, hier besonders im Elsass, aber sogar in Paris. Heute ist sie in Frankreich kaum noch zu finden, dafür aber in Nordamerika. In Kanada und in einigen Weinbauregionen an der US-Ostküste liefert die früh reifende Sorte heute die Grundlage für Schaumweine. Durch ihren recht hohen Säuregehalt eignet sie sich sehr gut für die Erzeugung von Schaumwein, nur selten wird sie zu trockenem Stillwein ausgebaut. In der Regel wird die Aurora nicht reinsortig verwendet, sondern mit anderen weißen Sorten verschnitten.
Bestandteil des Vinho Verde
Synonyme für Avesso Bornal, Bornao, Borracal Branco, Borra, Cayetana Berühmte Weine aus Avesso
Im Norden Portugals, insbesondere in der Region Minho, ist die weiße Rebsorte Avesso zu finden. Die Sorte, die auch aus Portugal stammt, wird für den bekannten Vinho Verde verwendet, ist aber auch in der Region Tras-os-Montes zugelassen.
Ein Synonym für die Avesso lautet Cayetana, was immer wieder zu Verwirrung führt, denn es gibt auch eine Rebsorte mit dem Namen Cayetana Blanca, die wiederum auch als Avesso du Minho bezeichnet wird, um die Verwirrung noch zu vergrößern.
Aus Avesso werden alkohlreiche, sehr fruchtige Weißweine gekeltert, die oft Aromen von Aprikosen und Pfirsichen zeigen, manchmal auch Noten von Mango und anderen tropischen Früchten. In der Regel wird die Avesso aber nicht reinsortig ausgebaut, sondern als Verschnittpartner für Arinto, Loureiro oder Trajadura verwendet. Seit Kurzem gibt es auch einige ansprechende Cuvées aus Avesso und Chardonnay.
Ehemals wichtigste Weißwein-Rebe Portugals
Synonyme für Azal Branco Asal, Carvalha, Espinheira, Gadelhudo, Pinheira Berühmte Weine aus Azal Branco
Die weiße Rebsorte Azal Branco stammt aus Portugal. Hier ist sie unter zahlreichen Synonymen bekannt und wird insbesondere in den Weinbaubereichen Beiras, Douro und Minho angebaut, ist aber auch in anderen Landesteilen zu finden. Über lange Jahre war Azal Branco die wichtigste Weißwein-Rebe Portugals, steht aber inzwischen nur noch auf rund 1.500 Hektar Rebfläche.
DNA-Untersuchungen haben ergeben, dass die Azal eng verwandt mit Arinto, Loureiro und Trajadura ist, drei Sorten mit denen sie häufig verschnitten wird. Die spät reifende Rebe ist für ihren frischen, säurebetonten Wein bekannt und wird daher im Vinho Verde gerne genutzt, um diesen Wein die nötige Säure und Frische zu verleihen.
Azal Branco gehört, wie der Name andeutet, zur Familie der Azal-Reben, die in Portugal in all ihren Varianten recht verbreitet ist. Neben der Branco ist vor allem noch die Azal Tinto weiter verbreitet, die anderen Varianten sind deutlich seltener zu finden.
Ehemals wichtigste Rotwein-Rebe Portugals
Synonyme für Azal Tinto Amaral, Azal, Caino, Cainzinho, Sousao Berühmte Weine aus Azal Tinto
Azal Tinto ist eine rote Rebsorte aus Portugal, die vor allem in den Regionen Douro und Minho angebaut wird. Sie ergibt kräftig gefärbte Rotweine, die deutliche Säure aufweisen und als Grundlage für den Vinho Verde dienen.
Reinsortig wird diese Sorte fast nie ausgebaut, sie dient fast immer als Verschnittpartner, insbesondere für den Vinho Verde.
Die Azal Tinto gehört zur Familie der Azal-Rebe, die in Portugal in zahlreichen Varianten vorkommt. Branco und Tinto sind die am häufigsten zu findenden Sorten, wobei die weiße Variante deutlich häufiger zu finden ist als die rote.
Eine DNA-Analyse hat ergeben, dass die spät reifende Sorte mit den portugiesichen Sorten Loureiro und Vinhao verwandt ist. Außerdem ist es mit der Albarino zu einer spontanen Kreuzung gekommen as der die Sorte Caino Blanco hervorgegangen ist.