Dafni, Deckrot oder Dunkelfelder? Wissenswertes über diese und viele weitere Rebsorten mit dem Anfangsbuchstaben D gibt es hier im Weinlexikon.
Ist die gesuchte Rebe nicht dabei? Dann schauen Sie bitte auch hier, in der Gesamtübersicht der Rebsorten mit D, dort gibt es Informationen zu den bekannten Sorten wie Dornfelder oder auch Dolcetto.
Sehr alte griechische Sorte
Synonyme für Dafni Dafnia, Daphni, Daphnia
Bei der Dafni handelt es sich um eine sehr alte griechische Rebsorte, die für viele Jahre nahezu von der Bildfläche verschwunden war. Doch einige Winzer haben sich der weißen Sorte von der Insel Kreta angenommen und ihr wieder neues Leben eingehaucht oder besser gesagt dafür gesorgt, dass es wieder vermehrt Weine aus Dafni gibt.
Die Sorte war bereits lange vor Christi Geburt in den Weingärten der Regionen Heraklion und Lasithi auf Kreta vertreten. Es handelt sich also um eine wirklich traditionelle griechische Rebe. Sie wurde nie aufgegeben, sondern über die Jahrhunderte hinweg kultiviert, mal in größerem Umfang, dann wieder in deutlich geringerem Ausmaß. Auf Kreta gehört es schon lange zur Weinbaupraxis, das Augenmerk auf ältere Rebsorten zu legen. Diesem Umstand hat es die Dafni zu verdanken, dass sie bis heute bekannt ist und für den Weinbau verwendet wird.
Seit Kurzem wird diese Rebe nicht mehr ausschließlich auf Kreta angebaut, denn einige Winzer auf dem griechischen Festland haben kleinere Flächen mit Dafni bestockt, um daraus Weißweine zu keltern.
Die Dafni ist eine spät reifende Rebe, die gut mit Trockenheit zurechtkommt. Weißwein, der aus dieser Sorte gekeltert wird, hat in der Regel mittleren Alkoholgehalt und zeigt eine kräuterig-würzige Note, die an Lorbeer erinnert. Die Weine werden sowohl reinsortig ausgebaut als auch für Cuvées genutzt. Als Verschnittpartner kommen die Sorten Malvasia und Vilana infrage.
Seltene Sorte
Synonyme für Damaschino Alicante Branco, Beldi, Damaschena, Domaschina, Farana, Mayorquin, Planta Pedralba, Valenci Berühmte Weine aus Damaschino
Bei der Damaschino handelt es sich um eine weiße Rebsorte, die aus Italien stammt. Gegenwärtig wird die Damaschino auf Sizilien sowie in Portugal und in Spanien angebaut. Auch in Frankreich gibt es einen winzigen Bestand dieser Sorte sowie auch in einigen Ländern in Übersee und Nordafrika.
Auf Sizilien, ihrer wahrscheinlichen Heimat, wird die weiße Rebsorte zur Erzeugung der lokalen Spezialität Marsala verwendet. Es gibt aber auch Stillweine, in der Regel im Verschnitt mit Catarratto und Grillo. Auch in Spanien und Portugal werden Weißweine aus der Damaschino gekeltert. In Portugal ist die Sorte unter anderem im DOC-Bereich Madeira zugelassen.
Es gibt auch die These, die Rebe stamme aus Syrien, wo die Stadt Damaskus namensgebend gewesen sein soll. Von dort soll sie dann nach Sizilien gelangt sein und sich nach und nach entlang der Mittelmeerküste ausgebreitet haben. Ein Beweis dieser Theorie steht bisher allerdings noch aus.
Die Damsachino ist eine mittel reifende Rebe, die große Erträge liefert und gut mit Trockenheit zurechtkommt. Sie ist aber anfällig für Falschen Mehltau. Aus dieser weißen Rebe können kräftige, aromatische Weißweine gekeltert werden, die nur wenig Säure aufweisen.
Neuzüchtung durch Albert Seibel
Synonyme für De Chaunac Cameo, Seibel 9549
De Chaunac ist eine ursprüngliche aus der Ardeche in Frankreich stammende Rebsorte, die gegenwärtig nur noch in den USA und in Kanada angebaut wird.
Es handelt sich um eine interspezifische Neuzüchtung Albert Seibels, der unter anderem die Kreuzung, der ebenfalls von ihm entwickelten Sorten Seibel 5136 x Seibel 793 vorgenommen hat. Das Ergebnis ist die rote Rebsorte De Chaunac, die auch als Seibel 9549 bekannt ist. Ihren Namen erhielt sie, um den französisch-kanadischen Weinbaupionier Adhemar de Chaunac zu ehren. Adhemar de Chaunac war derjenige, der den Anbau der Vidal in Kanada forcierte, um daraus Eiswein zu keltern.
Es handelt sich um eine früh reifende, starkwüchsige und ertragreiche rote Rebe. Sie kommt mit Frost gut zu recht und ist auch wenig krankheitsanfällig.
Aus der De Chaunac werden Rotweine und Roséweine gekeltert, die in der Regel sehr fruchtig sind und einen hohen Tanningehalt aufweisen. Zum Teil werden die Weine mit Cabernet Sauvignon verschnitten.
Für Schaumwein geeignete Sorte
Synonyme für Debina Dempina, Ntempina, Zitsa
Aus der weißen Rebsorte Debina, die aus Griechenland stammt, können spritzige, säurebetonte Weine gekeltert werden, die üblicherweise ein intensives Apfelaroma aufweisen. Diese Voraussetzungen bilden die ideale Grundlage für einen Schaumwein. Die Schaumweine aus Debina werden meist halbtrocken oder süß ausgebaut, trockene Varianten sind kaum zu finden. Im Verschnitt mit roten Rebsorten gibt es auch einige ansprechende Rose-Schaumweine.
In Griechenland, ihrer Heimat, steht diese Rebe auf knapp 250 Hektar in den Regionen Peloponnes und Thessalien.
Die Debina darf nicht mit den beiden aus Albanien stammenden Sorten Debina Kala und Debina Teki verwechselt werden. Ob eine Verwandtschaft zwischen diesen Rebsorten besteht, ist bisher noch nicht abschließend geklärt, auch wenn die Vermutung naheliegt.
Debina Kala
Diese weiße Rebsorte wird in Albanien, in der Weinregion Skrapar kultiviert.
Debina Teki
Es handelt sich um eine weiße Rebsorte, die nur in geringem Umfang angebaut wird. Sie ist fast ausschließlich in der Weinregion Skrapar im Südosten Albaniens zu finden.
Farbkräftige Sorte
Synonyme für Deckrot Freiburg 71-119-39
Die Deckrot ist eine neugezüchtete rote Rebsorte, die als Färbertraube verwendet wird. Die Kreuzung erfolgte 1939 am Staatlichen Weinbauinstitut in Freiburg durch Johannes Zimmermann. Die Deckrot ist aus der Kreuzung von Pinot Gris x Teinturier hervorgegangen.
Die Verbreitung der Deckrot-Rebe ist nicht besonders groß. In Deutschland sind insgesamt nur wenig mehr als 20 Hektar mit dieser Rebsorte bestockt. Der überwiegende Teil der Rebfläche befindet sich in Baden. Außerhalb Deutschlands gibt es lediglich in der Schweiz einen nachgewiesenen Bestand, der allerdings weniger als einen Hektar umfasst.
Aus der Deckrot kann ein sehr farbintensiver Rotwein mit deutlichem Säuregehalt gekeltert werden. Daher wird ihr Wein in erster Linie zur Farbunterstützung von Blauem Portugieser oder Spätburgunder aus Baden verwendet. Sortenrein wird Deckrot nicht ausgebaut. Da die Weine aus dieser Sorte nur selten ein Geschmackserlebnis bieten, wird sie von anderen farbkräftigen Sorten mit gutem Eigengeschmack, wie zum Beispiel Dornfelder und Dunkelfelder nach und nach verdrängt.
Sorte mit mehreren Spielarten
Synonyme für Dimiat Ahorntraube, Belina, Damiat, Dertonia, Dimyat, Galan, Pamid, Semendria, Toek Szoelloe, Zoumiatico, Zumyat
Mit großer Wahrscheinlichkeit stammt die weiße Rebsorte Dimiat aus Bulgarien. Sie wird dort, vor allem in den Regionen Burgas und Varna, in recht großem Umfang angebaut. Allerdings scheint sie an Beliebtheit einzubüßen, denn in der Zeitspanne von 10 Jahren (2000 bis 2010) ist ihre Anbaufläche um etwa ein Drittel zurückgegangen, sodass gegenwärtig nur noch rund 2.400 Hektar mit Dimiat bestockt sind.
Kleinere Bestände dieser weißen Sorte gibt es auch in Griechenland und in der Türkei.
Obwohl die Herkunft der Dimiat-Rebe gesichert zu sein scheint, gibt es die Legende, die Sorte stamme aus Ägypten und sei nach der dort existierenden Stadt Damiette (in der Antike Tamiat) benannt worden. Von Ägypten sei sie dann mit den Kreuzfahrern nach Thrakien gelangt, wo sie bis heute angebaut wird.
Die Dimiat ist eine spät reifende, ertragreiche weiße Rebe, die frostempfindlich und anfällig für beide Arten des Mehltaus ist. Aus ihr können Weißweine mit einem schönen Vanilleton gekeltert werden. Es gibt sowohl trockene als auch süße Varianten. Am besten schmecken diese Weine, wenn sie jung getrunken werden. Es können auch Schaumweine aus Dimiat gekeltert werden.
Außerdem dient sie zur Erzeugung von Tafeltrauben und wird auch für die Destillation verwendet.
Mehrere Spielarten dieser Sorte sind bekannt: Dimiat Cheren (schwarze Beeren), Dimiat Cherven (rote Beeren) und Dimiat Eder (sehr große Beeren).
Neugezüchtete Rebsorte
Synonyme für Domina Geilweilerhof 4-25-7
Die rote Rebsorte Domina ist eine Neuzüchtung von Peter Morio. Sie ist 1927 aus der Kreuzung Blauer Portugieser x Spätburgunder hervorgegangen. Bernhard Husfeld selektionierte sie dann in den 1950er Jahren., Sortenschutz hat die Domina seit 1974.
Die rote Rebe kommt mit kühleren Anbaubedingungen gut zurecht und ist auch widerstandsfähig gegen Frost. Sie ist mittelspät reifend, starkwüchsig und ertragreich.
Aus Domina können sehr dunkle Rotweine gekeltert werden, die säurereich sind und einen hohen Tanningehalt haben. Ihr Aroma erinnert an Kirschen und Brombeeren. Aufgrund ihrer Farbkraft eignet sich die Domina sehr gut, um blasseren Rotweinen mehr Farbe zu verleihen. Wegen ihrer schönen Aromatik ist diese Sorte aber keine reine Färbertraube, sondern wird durchaus auch reinsortig ausgebaut. In Franken wird sie häufig in Bocksbeutel abgefüllt.
Hauptanbaugebiet für die Domina ist Franken. Hier befindet sich der überwiegende Teil (ca. 350 Hektar) ihrer gut 400 Hektar umfassenden Rebfläche. Auch an der Ahr, in Rheinhessen, in der Pfalz und im Anbaubereich Nahe ist diese Rebe zu finden.
Seit einigen Jahren erfreut sich diese rote Rebsorte bei deutschen Winzern zunehmender Beliebtheit. In den 1990er Jahren waren in ganz Deutschland nur etwas mehr als 120 Hektar bestockt, inzwischen hat sich diese Fläche mehr als verdreifacht.
Gehört zur Familie der Färbertrauben
Synonyme für Dunkelfelder Färbtraube Froelich, Purpur
Die rote Rebsorte Dunkelfelder ist eine Neuzüchtung aus Deutschland, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Edenkoben in der Pfalz entstanden ist. Der Züchter Gustav Adolf Fröhlich, unter dessen Regie die Dunkelfelder entstanden ist, gab an, dass es sich um eine Kreuzung zwischen Blauer Portugieser x Teinturier (Färbertraube). DNA-Untersuchungen haben jedoch ergeben, dass diese Angaben nicht korrekt waren und die Dunkelfelder aus einer Kreuzung zwischen Madeleine Angevine x Teinturier hervorgegangen sein muss.
Über viele Jahre fristete diese Rebsorte ein Schattendasein, erst 1980 erhielt sie den Sortenschutz und wird seither in relativ überschaubarem Umfang in Deutschland, der Schweiz, in England und in Kanada angebaut.
In Deutschland ist die Dunkelfelder-Rebe in erster Linie in der Pfalz zu finden, wo sie auf einer Fläche von rund 180 Hektar steht. In anderen Weinbaugebieten Deutschland wie Baden, Nahe und Mosel ist sie in wesentlich geringerem Umfang zu finden.
Der Name der Rebe – Dunkelfelder – spielt auf die dunkle Farbe des Weins an, der aus dieser Sorte gekeltert werden kann. Der Wein ist in der Regel körperreich, mit markantem Geschmack, während der Säuregehalt eher mäßig ist. Der Wein eignet sich gut für den Ausbau im Barrique. Aus Dunkelfelder lassen sich Rotweine und Roséweine keltern, die in der Regel aber mit anderen Sorten, wie Dornfelder oder Spätburgunder, verschnitten werden.
Sehr alte Sorte
Synonyme für Duras Cabernet Duras, Durade, Durasca, Duraze Berühmte Weine aus Duras
Die Duras ist eine sehr alte rote Rebsorte, die vermutlich von den Römern in der Antike nach Frankreich gebracht wurde. Gegenwärtig wird die Duras ausschließlich im Südwesten Frankreichs kultiviert, in allererster Linie in der AOC Gaillac, wo sie vielen der traditionellen Rotweine den typischen Charakter verleiht. Wein, der aus der Duras-Rebe gekeltert wird, ist körperreich und alkoholstark, dunkel in der Farbe und weist einen kräftigen Säuregehalt auf, dazu zeigt er üblicherweise eine rauchig-pfeffrige Note.
In der Regel wird Duras nicht reinsortig ausgebaut, sondern als Verschnittpartner für die anderen regionstypischen Sorten des Gaillac, wie Fer und Negrette, verwendet. Häufig wird zusätzlich Syrah verwendet. Die typische Cuvée der AOC Gaillac ist Duras, Fer und Syrah. Aus dieser Rebsortenkombination entstehen sowohl Rotweine als auch Roséweine.
Die früh reifende rote Rebsorte gelingt auf sandigen, kalkhaltigen Böden besonders gut. Die Sorte ist anfällig für Echten Mehltau und die Schwarzflecken-Krankheit. Wegen ihres frühen Austriebs ist sie außerdem von Spätfrösten gefährdet. Trotz dieser Nachteile steht die Duras-Rebe im Département Tarn auf rund 900 Hektar.