Wissenswertes über die Weißweinrebe Rkatsiteli im Rebsortenlexikon

Rkatsiteli - weiße Rebsorte

Rkatsiteli in Kürze

Uralte Rebe

  • Farbe: Weißwein
  • Heimat: Georgien
  • Region: Kachetien

Synonyme für Rkatsiteli Asangluri, Baiyu, Busashuri, Corolioc, Dedali, Gruzinski, Koroliok, Rkaziteli, Rothölzler, Topoliok

Die weiße Rebsorte Rkatsiteli stammt aus Georgien. Ihr Name bedeutet „Roter Stängel“ und verweist auf das Aussehen der Rebe. Es gibt zahlreiche Synonyme, von denen einige auf diesen Umstand anspielen, wie zum Beispiel Rothölzer.

DNA-Untersuchungen haben ergeben, dass die Rkatsiteli sehr eng mit einigen lokalen Wildreben verwandt ist. Dies legt nahe, dass die Sorte direkt domestiziert wurde. Ob diese Annahme den Tatsachen entspricht, können nur weitere Analysen belegen.
Sicher ist allerdings, dass die Rkatsiteli eine sehr alte Rebsorte ist, daher könnte diese Theorie der Abstammung durchaus stimmen. Angeblich soll die Rebe schon vor rund 5000 Jahren kultiviert worden sein, denn in Tonkrügen dieses Alters sollen Kerne der Rkatsiteli enthalten gewesen sein. Andere Behauptungen sind eher im Reich der Legenden anzusiedeln, denn demnach sind die Ursprünge der Rebe in der Bibel belegt; Noah soll die Rebe vor der Sintflut gerettet und sie danach angepflanzt haben. Selbstverständlich gibt es keinerlei seröse Beweise für diese Theorie.
Etwas realistischer Erscheint die Behauptung, die Weißweinrebe sei um 500 n. Chr. erstmals angebaut worden.

In früheren Jahren war die Rkatsiteli eine extrem weit verbreite Rebsorte. Sie war die in der ehemaligen Sowjetunion mit Abstand am häufigsten kultivierte Rebe und gehörte damit auch weltweit zu den meistangebauten Sorten, nur Airen und Grenache bedeckten noch größere Flächen. Noch im Jahr 1990 wurden bei einer weltweiten Erfassung der Rebflächen wurden etwas mehr als 280.000 Hektar verzeichnet. Seither ist die Fläche, die Rkatsiteli bestockt ist, aber deutlich zurückgegangen, was in erster Linie auf das 1985 unter Michail Gorbatschow beschlossene Rodungsprogramm zurückzuführen ist. Im Jahr 2010 wurde weltweit eine Fläche von rund 58.000 Hektar ausgewiesen, ein drastischer Rückgang gegenüber 1990.
Gegenwärtig steht die Weißweinrebe in Georgien auf rund 25.000 Hektar, in der Ukraine und in Moldawien auf je rund 11.500 Hektar und in Kasachstan, Armenien und Bulgarien jeweils auf rund 3000 Hektar. Kleinere Flächen gibt es auch außerhalb Osteuropas, nämlich in Übersee, genauer in Australien und in den USA. In China, wo die Sorte Baiyu genannt wird, ist sie recht weit verbreitet, auch wenn exakte Angaben zum Umfang der Rebanlagen fehlen.

Die Rkatsiteli ist eine spät reifende Rebe, die hohe Erträge liefert. Sie ist widerstandfähig gegenüber Frost und der Reblaus. Die Trauben entwickeln, wenn sie voll ausreifen, einen hohen Zucker- und Säuregehalt. Der Wein, der daraus gekeltert wird ist säurebetont und würzig mit fruchtigen Aromen von Pfirsich, Apfel und Quitte.

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