Honigler ist eine sehr alte Rebe, die vermutlich aus Ungarn stammt. Früher war dese Weißweinrebe in ganz Mitteleuropa weit verbreitet und wurde häufig im gemischten Satz angebaut. Inzwischen ist die Honigler-Rebe so gut wie ausgestorben. Die weiße Huxelrebe wurde 1927 aus Elbling und Coutillier Musqué gekreuzt. Lange Zeit war Gutedel als ein Elternteil angenommen worden. Diese und viele weitere Details über Rebsorten mit dem Anfangsbuchstaben H finden Sie hier im Rebsortenlexikon oder auch in der Gesamtübersicht über Rebsorten mit H.
Deutsche Neuzüchtung
Synonyme für Helfensteiner Blauer Weinsberger, WE S 5332, Weinsberg S 5332
Die rote Rebsorte Helfensteiner ist auch als Blauer Weinsberger bekannt – beide Bezeichnungen der Neuzüchtung werden parallel verwendet.
Entstanden ist die Sorte an der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weisberg, daher auch die Bezeichnung Blauer Weinsberger, obwohl die Rebe eigentlich nach der in Baden-Württemberg gelegenen Burg Helfenstein benannt ist. Die Neuzüchtung ist unter August Herold entstanden, der eine Kreuzung zwischen Frühburgunder x Schiava Grossa (Blauer Trollinger) vornahm. Die Angaben des Züchters wurden inzwischen durch DNA-Analysen bestätigt.
Die Helfensteiner ist nicht wegen ihres Weines zu Ruhm gelangt, sondern weil sie eine der Elternreben der sehr erfolgreichen Neuzüchtung Dornfelder ist. Sie selbst wird in Deutschland nur auf einer kleinen Rebfläche angebaut, die sich fast vollständig in Württemberg befindet.
Die geringe Rebfläche (ca. 20 Hektar) ist in erster Linie auf die schwankenden Erträge, die diese Sorte liefert, zurückzuführen. Grund für die schwankenden Erträge ist der mittel frühe Austrieb, wodurch sie von Spätfrösten gefährdet ist, und die Blühempfindlichkeit.
Aus der Helfensteiner kann sowohl Rotwein als auch Rosé gekeltert werden. Die Weine sind in der Regel fruchtig und wissen zu gefallen. Zu Beginn der 1970er Jahre erfreuten sie sich einiger Beliebtheit, doch wegen der erwähnten Schwierigkeiten beim Anbau, konnten sie sich in Deutschland nie durchsetzen.
Deutsche Neuzüchtung
Synonyme für Heroldrebe WE S 130, Weinsberg S 130
Die Heroldrebe ist eine Rotweinrebe, die an der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt Weinsberg gezüchtet wurde. 1929 kreuzte der bekannte Rebenzüchter August Herold Blauer Portugieser x Blauer Limberger. Das Ergebnis war die Heroldrebe, die nach ihm benannt wurde.
Die Heroldrebe war ihrerseits als Kreuzungspartner an verschiedenen Neuzüchtungen beteiligt, die bekannteste ist sicherlich die Dornfelder-Rebe.
Die Rotweinsorte Heroldrebe ist spät reifend und ertragreich, sie ist widerstandsfähig gegen Botrytis und Falschen Mehltau.
Verbreitet ist die rote Sorte in den deutschen Anbaugebieten Pfalz, Rheinhessen und Württemberg, wobei der größte Teil der Rebfläche auf die Pfalz entfällt. Die Anbaufläche umfasst nur etwa 150 Hektar und geht seit einigen Jahren stetig zurück. Eigentlich zu unrecht, denn die rote Rebsorte ergibt durchaus interessante Rotweine, die hell in der Farbe sind und intensiv fruchtig ausfallen. Sie eignet sich besonders gut zur Erzeugung von Rosé.
Verwandt mit der Cabernet Franc
Synonyme für Hondarribi Beltza Beltza, Chacoli, Cruchen Negra, Kurixketu Beltza, Ondarri Beltza, Txakoli
Die Hondarribi Beltza ist eine rote Rebsorte aus Spanien, genauer aus dem Baskenland. Benannt ist die nach der Stadt Hondarribia, die im Osten des Baskenlandes gelegen ist. Die rote Rebe ist unter zahlreichen Synonymen bekannt, wird aber ausschließlich im Pais Vasco (Baskenland) angebaut. Hier ist sie allerdings recht beliebt und wird unter anderem für den DO-Wein Chacoli verwendet.
Lange Zeit wurde vermutet, dass die Hondarribi Beltza mit der Cabernet Franc-Rebe verwandt oder sogar identisch sei. DNA-Untersuchungen haben inzwischen ergeben, dass tatsächlich eine Eltern-Nachkommen-Beziehung zwischen den beiden roten Rebsorten besteht.
Nicht allein wegen dieses verwandtschaftlichen Verhältnisses, sondern auch weil beide Sorten für den Chacoli im gemischten Satz angebaut werden, kommt es immer wieder zu Verwechslungen.
Eine Beziehung zur weißen Rebsorte Hondarribi Zuri besteht trotz der Namensähnlichkeit nicht.
Die Rotweine, die aus Hondarribi Beltza gekeltert werden, sind frisch, manchmal etwas sauer und schmecken jung am besten. Einige Exemplare erinnern in ihrer Art sehr stark an Cabernet Franc und sind etwas alkoholstärker, aber auch etwas länger lagerfähig.
Zum Teil werden aus dieser Sorte auch Roséweine gekeltert.
Außerhalb des Baskenlandes ist die Rebsorte allerdings kaum bekannt, da der überwiegende Teil ihrer Weine vor Ort konsumiert wird.
Autochthone Sorte
Synonyme für Hondarrabi Zuri Ondarabiya Zuriya, Oundanabi, Tocuri, Zuri
Die Hondarribi Zuri ist eine spanische Weißweinrebe aus dem Baskenland. Benannt ist sie nach der Stadt Hondarribia, die im Nordosten des Baskenlandes gelegen ist.
Die Hondarrabi Zuri hat kleine, goldgelbe Beeren, aus denen ein hellgelber Wein mit feiner Zitrusnote und Kräuteraroma gekeltert werden kann. Üblicherweise zeigt der Wein einen sehr floralen Charakter. Er sollte möglichst jung getrunken werden, da er bei längerer Lagerung unter einem deutlichen Aromenverlust leidet.
Hondarrabi Zuri wird nur in seltenen Fällen reinsortig ausgebaut, in der Regel wird der Wein als Verschnittpartner für Sauvignon Blanc, Chardonnay oder auch Folle Blanche verwendet.
Sie ist in der DO Chacoli eine der wichtigsten Sorten.
Es gibt auch die Theorie, die Hondarrabi Zuri sei keine eigenständige Rebsorte, sondern lediglich ein Synonym für die drei Rebsorten Courbu Blanc, Crouchen und Noah sei, die allesamt im Baskenland angebaut werden.
Sehr alte, zuckerreiche Sorte
Synonyme für Honigler Budai Feher, Bieli Medenac, Goldtraube, Honigtraube, Mezes Feher, Sarga Zsölö, Silberweiß, Weißer Honigler
Die weiße Rebsorte Honigler stammt aller Wahrscheinlichkeit aus Ungarn, wo sie unter dem Names Mezes Feher und zahlreichen Synonymen bekannt ist. Es handelt sich um eine sehr alte Rebsorte, deren deutscher Name auf den hohen Zuckergehalt anspielt, den die voll ausgereiften Beeren erreichen.
Sicher ist, dass die Honigler früher in ganz Mitteleuropa weit verbreitet war und gerne im gemischten Satz angebaut wurde, auch wenn der genaue Ursprung der Sorte noch nicht ermittelt werden konnte.
Heutzutage ist die Honigler allerdings so gut wie ausgestorben. In Ungarn wird sie nur noch gelegentlich angebaut und auch in anderen europäischen Weinbauländern ist sie nicht mehr zu finden. Es gibt lediglich einige Hausrieden, deren Beeren in der Regel aber nicht zu Wein verarbeitet werden, sondern als Schmuckelement oder Begrünung dienen.
Die weiße Rebsorte ist früh reifend und liefert hohe Erträge.Sie kommt mit Trockenheit und Dürrephasen gut zurecht, ist aber empfindlich gegenüber Frost. Anfällig ist sie für Botrytis und beide Mehltauarten.
Ob eine Verwandtschaft zur Rebsorte Roter Veltliner besteht, konnte bisher nicht abschließend geklärt werden.
Neugzüchtete Sorte
Synonyme für Huxelrebe Alzey S 3962
Die weiße Huxelrebe wurde 1927 aus Elbling und Coutillier Musqué gekreuzt. Lange Zeit war Gutedel als ein Elternteil angenommen worden, doch DNA-Analysen haben dies inzwischen widerlegt.
Vorgenommen wurde die Kreuzung durch Georg Scheu, ihren Namen hat die weiße Rebsorte allerdings nicht von ihrem Züchter, sondern von Fritz Huxel, der die Sorte in den 1950er Jahren als erster Winzer in großem Umfang anbaute und ihr damit den Weg ebnete.
Es handelt sich um eine früh reifende, sehr ertragreiche weiße Rebsorte, die frostempfindlich ist und anfällig für Botrytis, aber widerstandsfähig gegenüber Mehltau ist.
Die Beeren der Huxelrebe sind sehr zuckerreich, sodass sie gerne für Süßweine verwendet werden. Sorgfältig ausgebaut können aus der Huxelrebe sehr edle Süßweine oder Dessertweine erzeugt werden. Häufig wird die Sorte allerdings für einfache süße oder liebliche Weißweine verwendet.
Ein guter Weißwein aus der Huxelrebe ist säurebetont und zeigt feine Noten von Aprikosen, Honig und Gewürzen.
In Deutschland ist die Huxelrebe in der Pfalz und vor allem in Rheinhessen weit verbreitet. In den anderen deutschen Weinbaugebieten ist sie ebenfalls zu finden, allerdings in der Regel auf sehr geringer Fläche. Die Anbaufläche in Deutschland nimmt jedoch ab und hat sich seit 1999 etwa halbiert, sodass aktuell noch rund 650 Hektar mit dieser weißen Rebe bestockt sind.
In England sind kleine Bestände bekannt.