Kanzler ist eine neugezüchtete Weißweinrebe aus der Rebenzuchtanstalt Alzey. Sie sollte die früheren Bundeskanzler ehren. Ihre Eigenschaften: Raffiniert wie Konrad Adenauer, füllig wie Ludwig Erhard und elegant wie Kurt Georg Kiesinger. Ganz so überzeugt sind die Winzer in Deutschland allerdings nicht.
Die Knipperle ist eine weiße Rebsorte, die ebenfalls nicht besonders häufig angebaut wird, sie galt zwischenzeitlich sogar als nahezu ausgestorben.
Auch in Japan wird Weibau betrieben und auch dort gibt es eine Rebsorte mit dem Anfangsbuchstaben K: die Koshu.
Viele weitere Informationen rund um die Rebsorten mit dem Buchstaben K gibt es hier im Weinlexikon.
Deutsche Reben-Neuzüchtung
Synonyme für Kanzler Alzey S 3983
Die weiße Rebsorte Kanzler ist eine Neuzüchtung von Georg Scheu an der Rebenzüchtungsanstalt Alzey aus dem Jahr 1927. Scheu kreuzte Müller-Thurgau x Silvaner und erhielt eine weiße Rebe, die 1967 für den Anbau in Deutschland zugelassen wurde. Ihr Name leitet sich von den ersten drei deutschen Bundeskanzlern Konrad Adenauer, Ludwig Erhard und Kurt Georg Kiesinger ab. Der Name spielt etwas scherzhaft auf eine Eigenschaft des jeweiligen Kanzlers an, die auch ihrem Wein zu eigen sein soll: Raffiniert wie Konrad Adenauer, füllig wie Ludwig Erhard und elegant wie Kurt Georg Kiesinger.
Die früh reifende weiße Rebsorte ist anfällig für Mehltau, aber nur wenig anfällig für Botrytis. Sie kann sehr körperreiche, aromatische Weißweine mit gutem Alterungspotenzial erbringen.
Da die Kanzler in Top-Lagen die beste Qualität erbringt, ist sie in den deutschen Weingärten nicht allzu verbreitet, da diese Lagen in der Regel namhafteren Sorten wie Riesling vorbehalten sind. Die Rebfläche für Kanzler umfasst in ganz Deutschland daher nur wenig mehr als 30 Hektar, der Schwerpunkt liegt dabei in Rheinhessen, gefolgt von der Pfalz, in den anderen Weinbauregionen spielt sie eine sehr untergeordnete Rolle oder ist gar nicht vertreten.
Stark im Rückgang begriffene Sorte
Synonyme für Keknyelü Blaustängler, Blaustiel, Piccolito Bianco, Piros Keknyelü, Ranful, Weisser Blaustingle, Weisser Pikolit
Der Name der weißen Rebsorte Keknyelü ist zunächst etwas irreführend, da „kek“ im Ungarischen „blau“ bedeutet. Vollständig übersetzt lautet der Name dieser Weißweinsorte „Blauer Stiel / Stängel“ und spielt auf die Farbe des Stängels, die leicht bläulich ist. Im deutschen Sprachraum sind daher auch Bezeichnungen wie Blaustängler oder Blaustiel für diese Sorte gebräuchlich.
Andere Synonyme für diese Weißweinrebe sind eher verwirrend und führen hin und wieder zu Verwechslungen. So wurde in erster Linie wegen der Namensähnlichkeit lange davon ausgegangen, dass die aus Italien stammende Picolit identisch sei. Inzwischen hat sich diese Annahme allerdings als falsch herausgestellt. Ob ein verwandtschaftliches Verhältnis zwischen den beiden Sorten besteht, muss noch abschließend geklärt werden.
Die Keknyelü ist eine spät reifende Rebsorte, die anfällig für Verrieseln und Falschen Mehltau ist. Sie ist aber widerstandsfähig gegen Frost und Botrytis. Allerdings liefert die Keknyelü sehr schwankende Erträge. Die unsicheren Erträge sind der wichtigste Grund dafür, dass die Sorte nur noch selten zu finden ist. Vor allem in den 1970er Jahren wurde sie großflächig durch ertragreiche Reben ersetzt. Heute steht die Weißweinrebe in Ungarn nur noch auf gut 40 Hektar in der Region Badascony am Plattensee.
Wird die Keknyelü mit viel Sorgfalt behandelt, kann sie aromatische, körperreiche und säurebetonte Weißweine mit gutem Lagerungspotenzial erbringen. Schon allein wegen der geringen Anbaufläche sind diese Weine allerdings nur selten zu finden. Einige Weinexperten sind allerdings der Meinung, dass sich bei diesen Exemplaren um die besten Weißweine Ungarns handle!
Nahezu ausgestorbene Sorte
Synonyme für Knipperle Breisgauer Riesling, Elsässer, Gelber Ortlieber, Knackerle, Kleiner Räuschling, Petit Mielleux, Rochelle
Der Ursprung der weißen Rebsorte Knipperle liegt im Elsass. Ab 1780 breitete sich die Knipperle aus dem Gemeinde Riquewihr im Elsass nach Baden-Württemberg aus. Über lange Jahre war die Sorte in fast allen südwestdeutschen Weinbaugebieten zu finden, besonders in Baden. Doch seit dieser Hochphase um 1800 geht der Bestand der Knipperle beständig zurück. Heute ist die Weißweinrebe kaum mehr zu finden, sie ist sowohl aus den Weinbergen des Elsass als auch aus den Anbauflächen Baden-Württembergs nahezu vollständig verschwunden.
Die mittel reifende Sorte ist ertragreich und widerstandsfähig gegen Frost – eigentlich gute Voraussetzungen für den Anbau in kühleren Anbaugebieten. Allerdings ist die Sorte anfällig für Botrytis und Chlorose, sodass sie für Weinbauern unattraktiv ist.
Wein aus der Knipperle ist mild und sanft von eher einfacher Ausprägung.
Es handelt sich nach 1999 erfolgten DNA-Untersuchungen um eine natürliche Kreuzung zwischen Pinot x Heunisch (Gouais Blanc).
Die Kolor ist – wie ihr Name bereits andeutet – farbintensive Rebsorte, die als Färbersorte vorgesehen war. Es handelt sich um eine Neuzüchtung, die aus der Kreuzung Pinot Noir x Teinturier du Cher hervorgegangen ist. Gezüchtet wurde die rote Rebe im Jahr 1938 am Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg. Der Sortenschutz wurde im Jahr 1974 erteilt.
Aus der Kolor können dunkle, farbintensive Weine gekeltert werden, die allerdings recht geschmacksneutral ausfallen. Das ist wohl auch der Grund, warum diese Sorte kaum bekannt geworden ist und weitestgehend durch andere farbintensive Sorten, die die Weine auch qualitativ unterstützen ersetzt wurde; hier sind vor allem Dornfelder und Dunkelfelder zu nennen.
Bei der offiziellen Flächenerhebung im Jahr 2009 wurden in Deutschland keine Bestände mehr ausgewiesen. Lediglich in Neuseeland sind 2-3 Hektar mit dieser roten Rebe bestockt.
Dient vorwiegend als Tafeltraube
Synonyme für Koshu Gia Tsjou, Kochiou, Raisin de Yamanachi, Vigne de Yeddo
Die Koshu ist eine weiße Rebsorte, die in Japan kultiviert wird und dort den Status der Nationaltraube genießt. Benannt ist die Rebsorte nach der historischen Provinz Koshu, die der heutigen Präfektur Yamanashi entspricht. In dieser Region ist die Sorte gegenwärtig in erster Linie zu finden.
Größere Weingärten sind in Japan nur selten zu finden, in der Regel werden jeweils nur eine Rebfläche von wenigen 100 Quadratmetern bewirtschaftet.
Da die starkwüchsige und ertragreiche Rebe nachweislich von europäischen Reben abstammt, muss die Rebe aus Europa nach Japan gelangt sein. Die genaue Herkunft der Koshu ist allerdings bis heute unbekannt. Es gilt allerdings als sehr wahrscheinlich, dass die Rebe über die Seidenstraße zunächst nach China und später nach Japan gelangt ist.
Nach bisher nicht bestätigten Angaben ist die Koshu bereits seit 1186 in Japan bekannt.
Aus den rosefarbenen Beeren können frische, alkoholarme Weißweine mit schöner Fruchtnote gekeltert werden. Es gibt sowohl sortenreine Weißweine als auch Weißweincuvées mit Koshu-Anteil. Seit einiger Zeit werden auch – im Verschnitt mit Cabernet Sauvignon – Roséweine gekeltert.
In erster Linie wird die Sorte jedoch als Tafeltraube verwendet.
Sorte mit hohem Zuckergehalt
Synonyme für Kotsifali Kotrifali, Kotsiphali
Kotsifali ist eine aus Griechenland stammende rote Rebsorte. Der Ursprung der Rebe liegt wahrscheinlich auf der Insel Kreta. Hier ist die Rotweinrebe auch gegenwärtig verbreitet, ebenso wie auf der Insel Rhodos, die zum griechischen Anbaugebiet Ägäische Inseln gehört. Insgesamt steht die in Griechenland auf einer Fläche von rund 1.200 Hektar.
Die früh bis mittel reifende Rebsorte hat von Natur aus einen recht hohen Zuckergehalt und erbringt daher recht schwere, alkoholreiche und säurearme Weine. Die Aromen lassen in erster Linie an Erdbeeren und getrocknete Kräuter denken. Die Kotsifali wird nur selten sortenrein ausgebaut, in der Regel wird sie mit der tanninreichen Sorte Mandilaria verschnitten. Diese Weine können, wenn sie sorgfältig ausgebaut werden, durchaus ansprechende Qualität erreichen.