Informationen zu Wein aus Österreich & zum Weinbau in der Alpenrepublik

Weinbaugebiete in Österreich (zum Vergrößern anklicken)

Karte der Weinbau-Gebiete in Österreich von Wachau bis Neusiedlersee DAC

Weinbauland Österreich und sein Wein

Im Weinland Österreich werden aktuell auf einer Fläche von rund 45.000 Hektar Reben kultiviert und zu Wein verarbeitet. Etwa zwei Drittel der Rebfläche sind mit weißen Reben bestockt, auf der übrigen Fläche werden rote Rebsorten kultiviert.
Der in Österreich erzeugte Wein wird zum größten Teil im Inland konsumiert, doch vor allem in Deutschland wächst das Interesse am Wein aus dem Nachbarland seit einiger Zeit spürbar.

Dabei lässt sich gar nicht von dem einen Wein aus Österreich sprechen, zu unterschiedlich und vielfältig sind die Bedingungen, unter denen die Reben gedeihen und damit auch die Ergebnisse, die die Winzer schlussendlich in die Flasche füllen. Bekannt ist natürlich der frische und spritzige Veltliner, aber auch die finessenreichen Süßweine und die fruchtigen Rotweine können sich sehen lassen.

Geschichte des Weinbaus in Österreich

Österreich kann auf eine lange Weinbautradition zurückblicken, die bis in die Zeit vor Christi Geburt zurückreicht. Nachweislich wurden bereits zur Zeit der Kelten, also vor ca. 2700 Jahren, in Österreich Reben kultiviert. Bereits im 2. Jahrhundert nach Christus kann man von einer Weinbautradition sprechen. Immer wieder kam es durch politische Unwägbarkeiten im Laufe der Jahrhunderte zu Rückschlägen bis fast zum Stillstand des Weinbaus, aber meist waren es in schweren Zeiten die Klöster, die den Weinbau am Leben erhielten, und so war es immer nur eine Frage der Zeit, bis der Weinbau wieder seinen Aufschwung fand. Auch biologische Katastrophen im 19. Jahrhundert wurden überwunden. Als die Reblaus Mitte dieses Jahrhunderts von Frankreich aus ihren "Siegeszug" über Europa antrat, begründete dies in Österreich wissenschaftliche Auseinandersetzungen mit dem Wein. Heute noch berühmte Weinbauschulen wurden gegründet. Praktiker und Theoretiker fanden sich zusammen und man wurde auch dieser Plage Herr.
Die jüngere Vergangenheit in Österreichs Weinbaugeschichte ist vom Stichwort "Glykol" überschattet. Dieser Weinskandal im Jahre 1985 sorgte dafür, dass der Weinabsatz dramatisch einbrach. Und bis heute ist der österreichische Glykol-Skandal noch nicht ganz vergessen, aber er wird nach und nach vergeben. Denn der österreichische Winzer war wie kein anderer gezwungen, sein Image wieder herzustellen. Und so haben Österreichs Weinbauern sich ihren guten Ruf im Lauf der letzten Jahre regelrecht zurückerkämpft. Österreich gebührt wieder ein Spitzenplatz unter den Weinbauländern. Internationale Jurys bei Wein-Verkostungen haben dies bereits vor den meisten Konsumenten entdeckt. Der Glykol-Skandal hat lange Zeit im Bewusstsein der Weinfreunde die Tatsache überdeckt, dass die Alpenrepublik auf eine außerordentlich lange Weinbautradition zurückblicken kann und zu den absoluten Top-Weinländern der Welt zählt.

Weingesetz

Der Weinskandal wurde zum Anlass genommen, das österreichische Weingesetz zu überarbeiten. Das Ergebnis ist ein Weingesetz, das sich an die in Deutschland geltenden Regelungen anlehnt, aber noch viel strenger ist.
Laut Weingesetz gibt es verschiedene Qualitätsstufen für Wein: Tafelwein, Landwein, Qualitätswein und Qualitätswein besonderer Reife und Lesart. Die Qualitätsweine besonderer Reife und Lesart entsprechen den deutschen Qualitätsweinen mit Prädikat. Als primäres Merkmal für die Qualitätseinstufung in Österreich wird der Zuckergehalt bei der Traubenlese herangezogen. Der Restzuckergehalt gibt die Geschmacksrichtung des Weines vor und muss auf dem Etikett vermerkt sein.
Zu erkennen sind österreichische Weine ganz leicht an der rot-weiß-rot gestreiften Kapsel oder Banderole, die am Flaschenhals oder über dem Korken angebracht ist. Dieses Symbol zeigt an, dass der Wein dem Weingesetz in Österreich entspricht.

Wichtige Rebsorten in Österreich

Österreich ist ein Weißweinland, zumindest wenn es um die Anteile der Rebsorten an der Gesamtrebfläche des Landes geht. Insgesamt sind rund 30.000 Hektar mit weißen Rebsorten und etwa 15.000 Hektar mit roten Reben bestockt.
Die mit Abstand wichtigste Sorte für den österreichischen Weinbau ist Grüner Veltliner, dessen Rebfläche allerdings in den letzten Jahren rückläufig ist. Aus dieser Sorte werden trockene Weißweine mit einer feinen pfeffrig-würzigen Note. Die Weine können sowohl leicht, fruchtig und frisch ausgebaut werden als auch als körperreiche, üppige Weine, die sehr langlebig sind.
Im Rebsortenspiegel folgt an zweiter Position Blauer Zweigelt mit deutlich steigender Tendenz, was die Fläche angeht. Die samtig fruchtigen Weine können je nach Art jung getrunken oder länger eingelagert werden. Welschriesling und Blaufränkisch liegen mit ähnlichen Hektarzahlengemeinsam an dritter Stelle. Der Welschriesling ist ein idealer Sommerwein, kann aber auch zu herrlich aromatischem Süßwein verarbeitet werden. Aus Blaufränkisch können leichte und fruchtige Rotweine gekeltert werden, die jung getrunken werden sollten, ebenso wie charaktervolle langlebige Weine mit intensiven Kirsch- und Beerenaromen.
Mit zunehmender Tendenz werden in Österreich seit einigen Jahren internationale Sorten wie Cabernet Sauvignon und Sauvignon Blanc kultiviert, auch Burgundersorten und Merlot finden sich inzwischen in immer mehr Weinbergen.

Klimatischen Bedingungen und Bodenverhältnisse

Der überwiegende Teil der österreichischen Rebfläche liegt im Osten und Südosten des Landes, wo die Landschaft flach oder leicht gewellt ist. Je nach Region variiert der Bodentyp, die Bandbreite reicht von vulkanischen Böden in der Steiermark über Urgestein in der Wachau und Sandböden in Teilen des Burgenlandes.
Die klimatischen Bedingungen in Österreich sind nahezu ideal für den Weinbau. Die Alpen dienen als Schutz vor kalten Winden, bieten aber keine Sicherheit vor kalten Wintern, die im Hinblick auf das Klima so ziemlich die einzige ernsthafte Herausforderung für die Winzer sind. Im Sommer ist es überwiegend trocken und warm mit ausreichend Niederschlägen, sodass die Reben ungestört gedeihen können.

Die Weinbauregionen und Weinbaugebiete in Österreich

Vor einigen Jahren hat es in Österreich eine Umstrukturierung der Weinbauregionen gegeben. Seit 2009 gibt es lediglich drei große Weinbauregionen, die in mehrere kleinere Weinbaugebiete untergliedert sind.

  • Weinland Österreich – Große Weinbauregion, die die Bundesländer Burgenland, Niederösterreich und Wien umfasst.
    • Burgenland – Flächenmäßig ist das Weinbaugebiet Burgenland das Zweitgrößte in Österreich.
      • Mittelburgenland – Diese Region wird auch als Blaufränkischland bezeichnet.
      • Neusiedlersee – Am nördlichen und östlichen Ufer des Neusiedler Sees erstrecken sich die Rebflächen dieses Anbaubereichs.
      • Neusiedlersee-Hügelland – Rund um die Städte Rust, Eisenstadt und Mattersburg am westlichen Ufer des Neusiedler Sees befindet sich dieses Anbaugebiet.
      • Südburgenland – Rund um den Eisenberg im südlichen Burgenland befinden sich die Weinberge dieses Weinbaugebiets.
    • Niederösterreich – Fast auf der gesamten Fläche dieses Bundeslandes wird Weinbau betrieben.
      • Carnuntum – Südöstlich von Wien gelegen ist dieser Bereich vor allem für Rotwein bekannt.
      • Kamptal – Der bekannteste Weinbauort im Kamptal ist sicherlich Langenlois.
      • Kremstal – Hier entstehen hervorragender Grüner Veltliner und Riesling.
      • Thermenregion – Das Weinbaugebiet Thermenregion ist aus der Vereinigung der Anbaubereiche Bad Vöslau und Gumpoldskirchen entstanden.
      • Traisental – Österreichs jüngstes Weinbaugebiet ist das Traisental.
      • Wachau – Weltkulturerbe und zugleich eine der besten Regionen für Grünen Veltliner.
      • Wagram – Bis zum Jahr 2007 hieß dieses Weinbaugebiet noch Donauland.
      • Weinviertel – Das Weinviertel ist das größte Weinbaugebiet Österreichs.
    • Wien – Auch in der Hauptstadt Österreichs wird Wein gekeltert.
  • Steiermark – Das Steirerland, wie die Region auch genannt wird, entspricht dem Bundesland Steiermark.
    • Südoststeiermark – Klöch ist sicherlich der renommierteste Weinbauort in der Südoststeiermark.
    • Südsteiermark – Duftige, frische Weißweine aus Sauvignon Blanc und Muskateller sind das Aushängeschild dieser Region.
    • Weststeiermark – Ein kleines Gebiet rund um Stainz und Deutschlandsberg ist die Heimat des Schilcher.
  • Bergland Österreich – Zu dieser Weinregionen gehören die Bundesländer Kärnten, Oberösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg.

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