Mit dem WSET auf dem Weg zum Weinakademiker

Der Wine & Spirits Education Trust (WSET) in London ist eine der weltweit anerkanntesten Institutionen in Sachen Wein und vor allem hinsichtlich der Zertifizierung von Weinexperten.
Auch für deutschsprachige Weinfreunde oder mit Wein beruflich befasste Personen gibt es die Möglichkeit, sich in der Muttersprache zum sogenannten „Wein-Akademiker“ ausbilden zu lassen.
Der deutschsprachige Bereich läuft in der Hauptsache über die Weinakademie Rust in Österreich, aber die Ausbildung kann an mehreren Ausbildungsstellen in Deutschland absolviert werden.
Ich habe mich nun auch entschieden, diesen Weg zu gehen.

Aufteilung der WSET-Ausbildung

Die Ausbildung ist in mehrere Stufen eingeteilt, der Einstieg ist in Stufe 1, 2 oder 3 möglich. Stufe 3, das Advanced Certificate, ist die Eingangsvoraussetzung, um Stufe 4, den Weg zum „Diploma“ angehen zu können.
Ich habe mich dazu entschieden, den Weg zum „Wein-Akademiker“ an der Weinakademie in Berlin zu beginnen, in Level 2, dem „Intermediate Level“. In diesem Kurs geht es um Grundlagen der Weinherstellungen, die wichtigsten Weinbauländer- und Regionen (zum Beispiel Bordeaux, Burgund, Rheingau, Pfalz und Toskana), bedeutende Rebsorten der Welt (Chardonnay, Pinot Noir, Cabernet Sauvignon, Merlot, Sauvignon Blanc, Riesling, Syrah, Grenache) sowie um die wichtigsten Weintypen (Stillweine, Schaumweine, Port, Sherry) und die Grundlagen hinsichtlich wichtiger Spirituosen und Liköre.

Präsenz- oder Fernkurs

Der Kurs kann als Präsenz- oder Fernkurs gemacht werden, ich habe mich aufgrund meiner beruflichen Verpflichtungen für die Fernkurs-Variante entschieden, an die sich ein Workshop und eine Prüfung in Berlin anschließen.
Die Unterrichtsmaterialien, die ich inzwischen erhalten habe, sind auf den ersten Blick recht übersichtlich, aber es wird schnell klar, dass sie dennoch ein gutes Maß an Informationen erhalten, weil auf großes „Blabla“ verzichtet wird und die Informationen sinnvoll komprimiert dargestellt werden.
Natürlich gehören zum Kurs auch ausführliche Verkostungen, die thematisch zu den Schwerpunkten des Kurses passen. Auf der Seite des WSET wird online darüber informiert, welche Weine zur Verkostung empfohlen werden. Dabei werden allerdings keine konkreten Weine genannt, nach dem Motto „kaufe Wein A von Weingut B“, sondern es werden Typen von Weinen genannt, die zur Verkostung besorgt werden sollen (zum Beispiel 1 günstiger Rotwein aus Spanien, 1 Premium-Rotwein von der nördlichen Rhone u.ä.).
Die Weine habe ich mir inzwischen auch alle zu Recht gelegt, zum Großteil aus unserem Weinsortiment, zu anderen Teilen auch von Mitbewerbern und ich werde mir jetzt eine sinnvolle Verkostungsreihenfolge aufstellen, um die ca. 60 Weine in 6-8 Einheiten zu verkosten.
Hier liegt der bisher einzige wirkliche Kritikpunkt, den ich am Kurs finde:
Es werden zwar Weine empfohlen und ich bekomme, nachdem ich mich schon lange genug mit dem Thema befasse, es sicher auch hin, diese in sinnvolle Blöcke einzuteilen, aber für Anfänger oder Weinfreunde, die sich nicht täglich beruflich mit Wein befassen, kann dies schwieriger sein – hier fehlen im Kurs leider Tipps zur Zusammenstellung einzelner Verkostungsblöcke – oder ich habe sie bisher nicht gefunden 😉

Kursinhalte und Studienbuch

Die Kursinhalte werden um ein Studienbuch ergänzt, das die Informationen zusammenfasst und daneben auch einige Beispielfragen, ähnlich denen in der Prüfung, aufführt, an Hand, derer geübt werden, kann. Das hat mich aber schon dazu gebracht, mich dazu entscheiden, dass ich den Kurs der Stufe 2 zwar abarbeiten werde, aber die dazugehörige Prüfung wahrscheinlich nicht wahrnehmen werde, denn die Fragen sind nicht sehr schwierig und die Testfragen konnte ich ohne das Kursbuch gelesen zu haben zu 100% korrekt beantworten. Die Kosten für die Fahrt nach Berlin zur Prüfung und die Zeit werde ich mir also aller Voraussicht nach erst einmal sparen und mir direkt im Anschluss an die Verkostungen die Unterlagen für den Kurs 3, „Advanced“ bestellen. Diese muss ich dann natürlich inkl. Prüfung machen, weil das die Eingangsvoraussetzung für die nächste Stufe ist, den 2jährigen Kurs, der inkl. Blockseminaren zum Beispiel an der Weinakademie Rust / Neusiedlersee oder an der Fachhochschule in Geisenheim absolviert werden kann. Wo ich diesen Teil machen werde, habe ich noch nicht entschieden, Geisenheim böte sich an, weil es direkt um die Ecke zu unserem Büro in Mainz liegt, Rust, weil ich doch mal wieder an den Neusiedlersee wollte und die einzelnen Blockseminare mit Kurzurlauben verbinden könnte.
Im Level 2 gibt es ergänzend auch noch einen Kurs zum „Professional Certificate in Spirits“. Also ein Lehrgang mit dem Schwerpunkt Spirituosen. Da ich mich neben dem Wein zumindest für Whisk(e)y und Rum interessiere, werde ich das eventuell auch noch angehen.

Hier im Blog werde ich in der nächsten Zeit über mein Vorankommen schreiben, über die einzelnen Verkostungen, die ich gemeinsam mit einigen Freunden durchführen werde, das macht es umso interessanter, und natürlich über die verkosteten Weine.

Ich bin selbst gespannt, ob ich die Kurse wie geplant durchziehen werde, warten wir es ab 😉

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