Urlaub im Weinland Steiermark

Wieder zurück – gut erholt und ausgeruht, natürlich auch ein paar Kilo schwerer…
Um all denen, die diesen Sommer nicht in den Urlaub fahren können, ein wenig Urlaubsstimmung zu vermitteln, gibt es hier im Blog in den nächsten Tagen einen Urlaubsreport, der natürlich auch für alle Weinfreunde interessant sein dürfte, schließlich war mein Urlaubsziel (nicht nur) in diesem Jahr die Steiermark, genauer gesagt Kapfenstein, die Heimat des Weinguts Winkler-Hermaden.

Was wir im Urlaub erlebten

Tag 1: Ankunft auf Schloss Kapfenstein

Gebührender Empfang – bei unserer Ankunft auf Schloss Kapfenstein spielte eine Jazzband bei strahlendem Sonnenschein. Die Band war allerdings nicht allein zu unserem Empfang bestellt, sondern der musikalische Part des Jazz-Brunch.
So konnten wir nach langer Autofahrt auf der Terasse bei hervorragender musikalischer Untermahlung unser erstes Fläschchen Wein genießen, Caphenstein Cuvee Weiß. Mein erster Wein mit Glasverschluss! Faszinierend, die Flasche wurde einige Male am Tisch umhergereicht, den jeder wollte einmal (oder auch öfter) das neue Verschlusssystem begutachten und natürlich auch ausprobieren.
Derart unterhalten verbrachten wir einige Stunden auf der Schlossterasse, genossen Musik, Wein und die herrliche Aussicht über das steirische Hügelland.
Gut gelaunt ging dieser erste Tag zu Ende.

Tag 2: Ausflug nach Bad Radkersburg und Maribor

Im letzten Jahr haben wir vorgearbeitet, als wir im letzten Sommer unseren Reiseführer über das Weinland Steiermark erstellt haben. So konnten wir in diesem Jahr zielsicher die Orte ansteuern, die unserer Meinung auch wirklich einen Besuch lohnen.
So stand an diesem ersten kompletten Urlaubstag ein Ausflug nach Bad Radkersburg und Maribor auf dem Plan.
In Maribor und entlanf der Vinska cesjka, einer Weinstraße, ist der Aufschwung, der in Slowenien stattfindet, eindrucksvoll zu besichtigen. Überall stehen oder enstehen topmoderne Häuser und sonstige Gebäude. In Maribor selbst findet man eine Bank neben der anderen, daneben Nobel-Mode-Geschäfte. Trotzdem hat die Altstadt ein gemütliches Flair, das zum Herumschlendern einlädt.
Nach diesem doch recht langen Ausflug freuten wir uns schon auf ein leckeres Essen auf der Schlossterasse – wir wurden nicht enttäuscht!

Tag 3: Ausflug nach Graz

Heute ging es in die steirische Hauptstadt, nach Graz. Die zweitgrößte Stadt Österreichs lädt mit ihren verwinkelten Gassen, den gemütlichen Plätzen und natrülcih dem Schlossberg zum Verweilen ein.
Unser erster Weg führte uns auf den Hauptplatz, wo wir uns mit einer Käsekrainer, natürlich mit Senf und Krenn, für unseren Tag stärkten.
Dann folgte ein Spaziergang durch die Altstadt mit Stationen am Dom, dem Mausoleum, diversen Plätzen und dem Zeughaus. Danach wurde es mit Kunsthaus und Mur-Insel etwas moderner. Anschließend ging es auf den Schlossberg, allerdings ganz faul mit dem Aufzug, bei Temperaturen von über 30°C sicherlich verständlich.
Abschließend ging es noch zum Schloss Eggenberg, wo es einen wunderschönen Park gibt, in dem wir uns etwas vom Lärm der Stadt erholten, bevor es hieß Abschied nehmen und die Heimfahrt nach Kapfenstein anzutreten.
Am Abend versackten wir in fröhlicher Runde bei einigen Flaschen Wein.

Tag 4: Entspannung und Weinprobe

Auf Grund des gestrigen Abends und des schlechter werdenden Wetters beschlossen wir, den heutigen Tag etwas ruhiger anzugehen und den Vormittag ganz entspannt im Bett zu verbringen. In den gemütlichen Zimmern des Schlosses war das überhaupt kein Problem. Am Nachmittag ging es dann aufs Weingut Winkler-Hermaden, wo eine Weinprobe auf dem Programm stand. Erstaunlich, eine relativ große Bandbreite an Weinen und keiner, der mir nicht schmeckt, abgesehen vom Morillon. Das liegt aber sicher daran, dass ich Chardonnay generell nicht mag, der ist mir meist zu seifig, buttrig – etwas was ich gar nicht mag. Aber so hat halt jeder seine Vorlieben und Abneigungen.
Ganz besonders zu erwähnen ist die Fassprobe des neuen Weins „Hermada“, den es ab Herbst geben wird. Schon bei dieser Probe war zu merken, dass dieser Wein großes Potential haben wird. Man darf gespannt sein!
Nach der ausführlichen Weinprobe ging es wieder zurück zum Schloss, wo wir den Abend bei einem gemütlichen Menü ausklingen ließen.

Tag 5: Ausflug zur Riegersburg

Bei leicht verregnetem Wetter machten wir uns auf den Weg zur nah gelegenen Riegersburg. Wieder waren wir zu faul zum Laufen, allerdings auch durch den inzwischen kontinuierlich stärker werdenden Regen abgeschreckt, sodass wir den Lift benutzten.
Die Ausstellung in der Burg arbeitet die Geschichte der Hexenprozesse in der Steiermark und besonders in der Umgebung der Riegersburg auf.
Gut informiert traten wir den Heimweg an, ohne auf einen Besuch bei Alois Gölles zu verzichten. Dort frischten wir unsere Vorräte an Bränden und Essigen auf, sodass wir auch in den nächsten Wochen zu Hause ein Stückchen Steiermark genießen können.

Tag 6: Ausflug nach Herberstein

Tags zuvor erschütterte ein Skandal um veruntreute Gelder in Herberstein die Steiermark, doch von Medientrubel war bei unserem Besuch glücklicherweise kaum etwas zu bemerken. Zuerst besichtigten wir die Gartenanlagen des Schlosses und wollten dann eigentlich an einer Führung durch das Schloss teilnehmen, leider haben wir diese knapp verpasst, sodass wir direkt in den Tierpark weiterzogen.
Mit Plattfüßen gesegnet traten wir schließlich dem Heimweg an, um uns am Abend von einem Degustationsmenü verwöhnen zu lassen.
Da es so hervorragend war, möchte ich die Menüfolge hier nicht verschweigen!

Gewürztraminer „Kellerbraut“ 2003

Carpaccio vom Lammfilet mit Walnussöl, marinierte Eierschwammerln und Rucola
Riesling „Grafenstückel“ 2003

Karpfengulasch – knuspriges Filetstück auf Parikasosse und Rahmpolenta
Sauvignon blanc „Ried Kirchleiten“ 2003

Nüsschen vom Rehschlögerl auf Wacholderrahmsosse dazu Sesamliwanzen und Rotkraut
Pinot Noir 2002

Mangosorbet mit Sekt

Ziegenfrischkäse-Terrine auf Melanzani in Olivenöl
Morillon „Steirische Klassik“ 2004

Gratinierte Himbeeren und Brombeeren
Caphenstein brut 2000

Mokka und Hausbrand

Hmmm, welch himmlischer Genuss!

Tag 7: Abschied nehmen

Schon war der letzte Urlaubstag herangeflogen, ohne dass man es so recht gemerkt hatte. So hieß es die letzten Besorgungen zu erledigen, schließlich möchte man auch zu Hause mit Kürbiskernöl kochen und hin und wieder ein paar Kürbiskerne knabbern!
So verbrachten wir den Tag hauptsächlich mit Einkaufen und Unterstellen, denn es regnete mal wieder.
Am Abend wollten wir eigentlich früh schlafen gehen, da ja am nächsten Tag die Heimfahrt bevorstand, aber wer kann sich schon einer Blindverkostung entziehen? Wir jedenfalls nicht! So gingen die Stunden ins Land… und wir wankten schließlich ins Bett und beschlossen am nächsten Morgen auf keinen Fall vor 11 Uhr aufzustehen.

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