Das Weinbaugebiet Nequen liegt in Patagonien im zentralen Argentinien. Es handelt sich um ein sehr junges Weinbaugebiet, zumindest in Hinblick auf den kommerziellen Qualitätsweinbau. Denn erst 1999 wurden Weingärten angelegt, in denen das Ziel verfolgt wurde, hochklassige Weine von internationalem Format zu keltern. Seither nimmt die Weinszene von Nequen Fahrt auf. Es werden auf der einen Seite Weine erzeugt, die ein ordentliches Niveau für kleines Geld bieten und auf der anderen Seite werden hier hochklassige Top-Weine gekeltert, die die Weinkritiker weltweit aufhorchen lassen. Die besten Ergebnisse werden mit den Sorten Malbec, Pinot Noir und Sauvignon Blanc erzielt.
Die Provinz Nequen nimmt einen großen Teil des nördlichen Patagoniens ein und reicht bis an das südliche Ende, der wohl bekanntesten Weinbauregion Argentiniens: Mendoza. Im Westen wird Nequen durch die Anden begrenzt, im Süden und Osten bildet der Rio Negro die Grenze. Dieses große Gebiet wird allerdings längst nicht vollständig für den Weinbau genutzt. Dieser konzentriert sich vielmehr auf einen relativ kleinen Bereich rund um die Stadt San Patricio del Chana. Hier stehen knapp 1.500 Hektar unter Reben.
Die Weinregion Nequen wurde Ende der 1990er auf Grund des Erfolges der Nachbarregion Mendoza für den Weinbau erschlossen. Die Bedingungen in diesem Teil Patagoniens unterscheiden sich allerdings in einiger Hinsicht recht deutlich von Mendoza und anderen Anbauregionen Argentiniens. Die höchstgelegen Weingärten von Neqeun befinden sich in einer Höhe von maximal 300 Metern über dem Meeresspiegel, also deutlich niedriger als in den nördlichen Weinbaugebieten des Landes. Das Klima ist hier deutlich kühler als im Norden. Die Tage sind meist warm und sonnig, die Nächte sehr kühl. Trocken ist es auch in dieser Region, sodass auch hier die Flüsse als Quelle für die Bewässerung der Weingärten herangezogen werden.
Die Böden sind überwiegend steinig und gut drainiert. Um an Mineralstoffe zu gelangen, müssen die Reben tief wurzeln.
All diese Bedingungen tragen dazu bei, dass die Rebstöcke Trauben mit komplexen Fruchtaromen entwickeln, ohne dass der Säuregehalt in Mitleidenschaft gezogen wird. Die Weine sind am Ende ausgewogen und aromatisch.
Die recht kühlen klimatischen Bedingungen führen dazu, dass die Weißweine von Nequen, auch wenn sie noch in der Minderheit sind, extrem gut gelingen. Weinexperten und Weinkritiker in aller Welt zeigen sich begeistert. Es ist daher davon auszugehen, dass sich das Verhältnis zwischen roten und weißen Rebsorten in diesem Teil Argentiniens im Laufe der nächsten Jahre verändern wird.