Wein & Weinbau in Brasilien

Weinbauregionen in Brasilien

Karte der Weinbauregionen in Brasilien

Information über Wein aus Brasilien & den Weinbau

Weinfreunde, denen bei Brasilien nur Karneval und Fußball einfallen, werden in Zukunft wohl umdenken müssen. Sicherlich ist die Zahl der, nach unseren Maßstäben gemessen, wirklich überdurchschnittlichen Winzern noch recht klein - aber es gibt sie.

Ein Blick auf die Weinbaugeschichte

Mit der Kolonialisierung des riesigen Landes in der Mitte des 16. Jahrhunderts durch die Portugiesen kamen die ersten Reben nach Brasilien. Knapp 100 Jahre später kamen spanische Jesuiten ins Land und brachten ebenfalls Rebstöcke mit, sie waren für lange Zeit die einzige treibende Kraft im brasilianischen Weinbau. Als die Jesuiten allerdings vertrieben wurden, kam auch der Weinbau zum Erliegen.
Um die Mitte des 19. Jahrhunderts wurde dann die Hybridrebe Isabella eingeführt, die mit dem Klima am Rio Grande gut zurechtkam. Einen wirklichen Aufschwung erlebte der brasilianische Weinbau dann im ausgehenden 19. Jahrhundert durch Einwanderer aus Italien. Sie brachten Reben aus ihrer Heimat in das südamerikanische Land und begannen damit, sie im größeren Umfang zu kultivieren. Einige Jahre später folgten deutsche Einwanderer dem Beispiel der Italiener.
In der Folge wurde regelmäßig brasilianischer Wein gekeltert, der in der Regel innerhalb der Landesgrenzen konsumiert wurde. Die erzeugten Mengen waren überschaubar und von einigen Ausnahmen abgesehen, galt dies auch für die Qualität.
Ab etwa 1970 stiegen dann große Konzerne wie Bacardi-Martine, Cinzano und Moet et Chandon in den Weinbau in Brasilien ein.
Seit Mitte der 1980er Jahre gibt es deutlich erkennbare Tendenzen, die Qualität der Weine aus Brasilien zu steigern. Enorme Investitionen halfen dabei, die Kellertechnik so zu verbessern und die Arbeit in den Weinbergen so umzustrukturieren, dass nach und nach immer mehr international anerkannte Weine erzeugt werden können. Seit 1995 ist brasilianischer Wein tatsächlich auf dem internationalen Parkett angekommen, was sich in einer seither stetig wachsenden Zahl an internationalen Auszeichnungen belegen lässt.

Weinbaubereiche in Brasilien

Die Rebfläche in Brasilien umfasst rund 80.000 Hektar, wobei etwa die Hälfte dieser riesigen Fläche für die Produktion von Tafeltrauben genutzt wird, die in erster Linie aus den beiden Sorten Isabella und Pirovana erzeugt werden.
Die übrige Rebfläche befindet sich zum überwiegenden Teil im Bundesstaat Rio Grande do Sul, wo das sogenannte „Weintal“, das Valle dos Vinhedos, gelegen ist. Hier sind auch die beiden bekannten Anbaubereiche Serra Gaucha und Fronteira zu finden.
Weitere Anbaubgebiete sind Santa Catarina und Sao Paulo, ebenso wie Sao Francisco, Parana und Pernambuco.
Eine Besonderheit in Brasilien ist, dass in den Weinbaugebieten nahe des Äquators zweimal im Jahr gelesen werden kann. In Ausnahmejahren können sogar drei Ernten erfolgen. In der Regel sind diese Trauben aber von minderer Qualität und werden als Tafeltrauben vermarktet oder werden zur Erzeugung einfachster Alltagsweine verwendet.

Rebsorten und Weinarten

Brasilien ist ein Rotweinland: Mehr als die Hälfte der Produktion entfällt auf Rotweine. Der übrige Teil der Weinerzeugung verteilt sich auf Weißwein und Schaumweine.
Wichtige Rebsorten für den Weinbau in Brasilien sind Merlot und Cabernet Sauvignon sowie verschiedene andere rote Sorten wie Pinot Noir, Tinta Roriz, Touriga Nacional, Alecante Bouschet und Tannat. Bei den weißen Reben sind vor allem Chardonnay, Gewürztraminer, Glera, Muskateller und Sauvignon Blanc zu finden.

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