Farbintensive Sorte
Synonyme für Colorino Abrostine, Abrusco, Canino, Colore, Jomarello, Lambrusco, Raverusto, Valdarno Berühmte Weine aus Colorino
Die rote Rebsorte Colorino stammt aus Italien und ist dort vor allem in der Toskana und in Umbrien sowie in einigen anderen Weinregionen Mittelitaliens zu finden. In den letzten rund 100 Jahren hat die Colorino ein stetiges Auf und Ab erlebt. Um die Mitte des 20. Jahrhunderts wurde die dickschalige, rotfleischige Sorte getrocknet und als Farbverstärker für Chianti verwendet. Diese Praxis verlor nach und nach an Bedeutung und die Colorino war nur noch selten zu finden. Seit einiger Zeit wird die Colorino-Rebe wieder häufiger genutzt, und als farbgebende Sorte für Chianti und Vino Nobile di Montepulciano verwendet.
Die Colorino ist – wie ihr Name bereits andeutet – eindeutig eine Färbertraube, die in erster Linie zur Farbverstärkung eingesetzt wird. Reinsortige Weine aus dieser Rebe sind selten zu finden und in der Regel eher einfacherer Natur.
Die Colorino ergibt zwar äußerst farbintensive Weine, ihr Saft ist allerdings im Gegensatz zu den klassischen Färbertrauben sehr blass, sogar nahezu farblos.
Die spät reifende Rebsorte verfügt über eine Vielzahl von Spielarten, die vor allem in der Toskana wild wachsen, und unter der Bezeichnung Lambrusco zusammengefasst werden.
Bis im Jahr 2008 DNA-Untersuchungen vorgenommen wurden, war die Annahme verbreitet, die Colorino könne mit der Canaiolo Nero identisch sein, doch diese These wurde widerlegt. Es handelt sich um zwei eigenständige Rebsorten. Allerdings konnte bisher nicht abschließend geklärt werden, ob es in Italien nicht Weinberge gibt, in denen verschiedene Spielarten der Colorino gemeinsam angebaut werden. Oft sind die Spielarten nur schwer auseinanderzuhalten, sodass die Vermischung kaum auffällt. In neu bestockten Weingärten ist dies aber wohl kaum der Fall, es handelt sich eher um Weinberge, die seit vielen Jahren existieren.