Zentral Griechenland ist die Heimat des Retsina, eines Weißweines aus der Savatiano-Traube. Welcher Griechenland-Urlauber erinnert sich nicht an die geharzten Weine dieses Landes, von denen der Retsina wohl der bekannteste ist. Durch seinen starken Harzton bleibt er in Erinnerung, ist aber längst nicht mehr der Vorzeigewein des Landes. Für nicht-griechische Gaumen schon immer gewöhnungsbedürftig, vor Ort genossen aber immer wieder eine beliebe Abwechslung.
Nachdem der Markt vor allem in den 1980er Jahren förmlich mit diesem Wein überschwemmt wurde, hat inzwischen ein Umdenken bei den meisten griechischen Weinbauern eingesetzt. Der Retsina von heute hat wieder einen eigenen Charakter, er hat mehr Säure und einen weniger intensiven Harzgeschmack.
Zentralgriechenland hat aber mehr zu bieten als den Retsina. Zwar gibt es in diesem Bereich kein Gebiet, das über den OPE- oder OPAP-Status verfügt, dennoch ist die Region für den griechischen Weinbau von Bedeutung. Etwa ein Drittel des in Griechenland gekelterten Weins stammt aus Zentral Griechenland und seit einigen Jahren sind vermehrt qualitativ hochwertige Weine darunter.
Die beiden wichtigsten Rebsorten sind Savatiano und Roditis, zwei autochthone Sorten, die die Reblausplage, die diese Region erst in der Mitte des 20. Jahrhunderts heimsuchte, überlebt haben. Beide Sorten werden häufig miteinander verschnitten. Immer mehr Winzer in Zentralgriechenland setzen aber auch auf internationale Sorten wie Cabernet Sauvignon, Merlot oder Sauvignon Blanc.
Das Klima in diesem Teil des Landes, zu dem übrigens auch die Region Attika rund um Griechenlands Hauptstadt Athen zählt, ist überwiegend warm und trocken. Insbesondere Attika zählt zu den wärmsten Landstrichen des südosteuropäischen Staates.
Neben Attika sind auch die Regionen Lamia, Böotien, Fokida sowie die Insel Euböa im großen Anbaubereich Zentralgriechenland gelegen.