Weinbaugebiet Pfalz

Karte der Weinbauregion Pfalz

Weinbau in der Pfalz - Informationen über das Weinbaugebiet

Der ehemalige "Weinkeller des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation" ist flächenmäßig das größte deutsche Weinbaugebiet. Es erstreckt sich entlang des Haardt-Gebirges in die Rheinebene, beginnend an der Grenze zu Rheinhessen bei Worms bis zur französischen Grenze. Die beiden Hauptgebiete, die Bereiche Mittelhaardt und Südliche Weinstrasse sind bekannt für ihre überwiegend weißen Weine, darunter große elegante Riesling -, Weißburgunder -und Kerner-Weine als klassische Pfälzer Weine, mittlerweile aber auch Weine wie Chardonnay in guter bis sehr guter Qualität.
Eine große Tradition und der riesige Bestand an Familienbetrieben, deren Erfahrung mit Wein immens ist, garantieren einen hohen durchschnittlichen Qualitätsstandard. Hier, wo ein Viertel aller deutschen Weine produziert wird, finden günstige Schoppenweine ebenso ihre Heimat und ihre Liebhaber. Viele Weine aus der Pfalz eignen sich im Frühjahr als Begleiter zum Spargel und im Herbst zum Zwiebelkuchen.

Klima und Bodenbeschaffenheit in der Pfalz

Das Klima in der Pfalz ist sehr warm und daher für den Weinbau ideal geeignet. An einigen Stellen sind die Bedingungen beinahe mediterran, wodurch die Pfalz hin und wieder auch als „deutsche Toskana“ bezeichnet wird, neben Wein gedeihen hier auch Feigen, Mandeln und Tabak.
Die Böden variieren je nach Bereich. An der Haardt, dem Bereich zwischen Bad Dürkheim und Neustadt an der Weinstraße sind Böden zu finden, die aus einer Mischung aus Lehm, Mergel, Sand und Ton in unterschiedlicher Zusammensetzung bestehen. An der Südlichen Weinstraße herrschen Lehm- und Lössböden vor.

Bekannte Lagen in der Pfalz:
Deidesheimer Herrgottsacker – die klassische Lage in Deidesheim in der Pfalz, die vor allem für Riesling bekannt ist. Die Böden on dieser Lage, die rund 120 Hektar Rebfläche umfasst, sind lehmig, teils sandig mit Geröll- und Kalksteineinschlüssen.

Deidesheimer Hofstück – eine der Großlagen in der Pfalz ist die Lage Deidesheimer Hofstück. Der Boden in dieser Lage besteht aus Lehm, Sand, Kies und sandigem Lehm.

Deidesheimer Leinhöhle – die recht kleine Einzellage Deidesheimer Leinhöhle in der Pfalz umfasst knapp 18 Hektar Reben. Geprägt ist die Deidesheimer Leinhöhle durch ihre südliche Ausrichtung und dem Lehmboden.

Forster Elster – die Weinlage Forster Elster in der Pfalz umfast rund 8 Hektar Reben. Vor allem Riesling und Spätburgunder werden in dieser Lage kultiviert. Der Boden besteht aus Geröll und Sand mit Toneinschlüssen.

Forster Mariengarten – die Großlage rund um die Orte Deidesheim, Forst und Wachenheim in der Pfalz. Forster Mariengarten umfasst klapp 350 Hektar Rebfläche. Die Böden in diesem Bereich bestehen aus Lehm, Kalk, Sand und Basalt.
 
Forster Musenhang – eine der bekanntesten Lagen für Riesling in der Pfalz. Der Boden in diesem Bereich besteht aus lehmigem Sand mit Anteilen von kalkhaltigem Geröll. Die Lage Forster Musenhang umfass eine Rebfläche von 8,6 Hektar, die von verschiedenen Weingütern bewirtschaftet werden.

Forster Pechstein – der Name dieser Weinlage in der Pfalz leitet sich vom Basaltsteingehalt im Boden ab. Die Lage Forster Pechstein ist 15 Hektar groß und in erster Linie mit Riesling-Reben bestockt.

Forster Stift – die Weinlage Forster Stift in der Pfalz umfasst rund 56 Hektar Rebfläche, die mit den Rebsorten Riesling, Silvaner und Weißburgunder bei den weißen Sorten sowie Dornfelder und Spätburgunder bei den roten Sorten bestockt ist.
Der Boden in der Lage Forster Stift besteht aus Lehm und Sand.

Forster Ungeheuer – die Lage umfasst 29 Hektar Reben und befindet sich im Weinbaugebiet Pfalz. Die Böden im Bereich Forster Ungeheuer sind von Sandstein geprägt, der mit Basalt und Kalksandsteingeröll durchsetzt ist. In dieser Lage wird vorwiegend Riesling kultiviert.

Wichtige Rebsorten

Im Weinbaugebiet Pfalz sind 45 verschiedene weiße Rebsorten und 22 rote Reben zugelassen. Die dominierende Rebsorte ist ganz eindeutig Riesling, die auf mehr als 20% der Rebfläche angebaut wird.
In den letzten Jahren ist allerdings auch in der Pfalz ein Trend in Richtung Rotwein zu erkennen. Vor allem die rote Rebsorte Dornfelder hat deutlich an Fläche hinzugewonnen. Aber auch einige weiße Sorten, wie zum Beispiel Sauvignon Blanc und Grauburgunder erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, während die Rebfläche für Müller-Thurgau deutlich zurückgeht. Auch die Rebsorte St. Laurent genießt bei den Pfälzer Winzern hohe Wertschätzung und wird in zunehmendem Umfang angebaut.

Ein Blick in die Weinbaugeschichte der Pfalz

Archäologische Funde deuten darauf hin, dass in der Pfalz bereits zur Zeit der Kelten, um 500 v.Chr. Weinbau betrieben wurde. Sicher ist, dass die Römer hier Reben kultivierten und Wein kelterten. Mit dem Aufkommen der Klöster im frühen Mittelalter erlebte der Weinbau in dieser Region einen Aufschwung, der einige Jahrhunderte anhalten sollte. Infolge des Dreißigjährigen Kriegs im 17. Jahrhundert gab es auch in der Pfalz großflächige Verwüstungen, sodass der Weinbau stark zurückging. Um etwa 1850 gab es einen erneuten Aufschwung, der allerdings unter anderem wegen der Reblaus bis zum Ende des 19. Jahrhunderts wieder zum Erliegen kam. In der Folge ging es mit diesem Weinbaugebiet, das bis 1993 unter der Bezeichnung Rheinpfalz bekannt war, immer wieder auf und ab. Etwa ab Mitte der 1980er Jahre haben immer mehr innovative, oft junge Winzer, das Heft des Handelns in die Hand genommen und für einen stetigen Anstieg der Qualität gesorgt. Hochwertiger Riesling, Spätburgunder oder auch Dornfelder aus der Pfalz sind seither keine Seltenheit mehr.

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