Alentejo, weitläufiges Weinbaugebiet in der gleichnamigen größten Provinz Portugals, das sich seit geraumer Zeit auf dem Vormarsch befindet. Die Region Alentejo erstreckt sich zwischen Lissabon im Norden bis zur Algarve im Süden, im Westen wird Alentejo durch den Atlantik begrenzt, im Osten durch das Nachbarland Spanien.
Die Rebfläche dieses Weinbaugebiets mit DOC-Status umfasst rund 20.000 Hektar und ist in diverse Sub-Bereiche untergliedert, die früher selbnständige DOCs waren, jetzt aber unter der DOC Alentejo zusammengefasst sind. Die Sub-Zonen Borba, Evora, Granja-Amarela, Moura, Portalegre, Redondo, Reguengos und Vidigueira dürfen auf dem Etikett angegeben werden – ein Recht, von dem aber längst nicht alle Winzer Gebrauch machen.
Insgesamt ist die Region deutlich im Aufschwung und hat inzwischen einige wirkliche Top-Weine zu bieten, sodass sie in Fachkreisen auch immer wieder als „Kalifornien Portugals“ bezeichnet wird.
Die Region ist in erster Linie für ihre Rotweine bekannt. Typische Vertreter werden aus Aragonez (= Tempranillo), Castelao oder Trincadeira, oftmals auch als Cuvée, gekeltert. Einige Weinerzeuger dieser portugiesischen Region setzten inzwischen auch auf internationale Sorten wie Cabernet Sauvignon und Syrah, zum Teil auch im Verschnitt mit autochthonen Sorten. Auf diese Weise entstehen moderne Weine, die einen ganz neuen Stil prägen, der zum Markenzeichen der Region werden könnte.
Es werden auch einige Weißweine gekeltert, fast ausschließlich aus einheimischen Sorten, wie Arinto und Roupeiro. Hier kommt es vor allem auf die Fähigkeiten des Winzers an sowie die sorgfältige Auswahl der Lagen, damit die edlen Tropfen trotz der großen Hitze eine gewissen Frische und Spritzigkeit bewahren.
Das trockene, heiße Klima mit langen niederschlagsfreien Perioden erschwert die Arbeit der Winzer - nicht nur bei der Erzeugung von Weißweinen – viele Weingärten müssen künstlich bewässert werden, damit sie überhaupt bewirtschaftet werden können. Ein Vorteil der intensiven Sonneneinstrahlung ist die vollkommene Reife der Trauben, die häufig schon ab Mitte August gelesen werden können.
Alentejo ist übrigens nicht nur für seine Weine bekannt, sondern vor allem auch für den von dort stammenden Kork sowie für Olivenhaine und die großen Weizenfelder, die der Region den Beinamen „Kornkammer Portugals“ einbrachte. Neben der Algarve ist Alentejo der größte Korkerzeuger Portugals.