Vor der Südküste Australiens befindet sich die Insel Tasmanien, bei der es sich um die südlichste Weinbauzone des Kontinents handelt.
Lange Zeit wurde der Weinbau in Tasmanien eher stiefmütterlich behandelt, lediglich um Launceston an der Nordküste der Insel und rund um Hobart an der Südostküste wurden Reben kultiviert. Inzwischen haben aber viele Winzer erkannt, dass das recht kühle Klima, das in Tasmanien vorherrscht, durchaus für den Weinbau geeignet ist und vergrößern ihre Rebflächen kontinuierlich.
Die ersten Reben wurden bereits im Jahr 1823 gesetzt, sodass Tasmanien zu den traditionsreichsten Weinbauregionen in Australien zählt. Doch nach einem ersten Aufschwung kam der Weinbau auf der Insel komplett zum Erliegen. Ende des 19. Jahrhunderts gab es kaum noch Rebstöcke auf der Insel. Erst Mitte des 20. Jahrhunderts sollte sich dies ändern, als Jean Miquet, ein Franzose, die Region für den Weinbau wiederentdeckte und eine wahre Renaissance einleitete.
Die gesamte Insel ist seit 1994 als Geographical Indication eingetragen. Unterregionen gibt es laut dieser Einstufung nicht. Inoffiziell wird Tasmanien aber durchaus in verschiedene Anbaubereiche gegliedert. Dies sind Coal River, Derwent Valley, East Coast, North West, Pipers River, Southern und Tamar Valley. In all diesen Bereichen herrschen unterschiedliche Anbaubedingungen vor, sodass sich auch die Weine voneinander unterscheiden.
Tasmanien als Rotwein- oder Weißwein-Region einordnen zu wollen, wäre falsch, denn es gibt sehr gute Vertreter beider Varianten. Pinot Noir hat sich zur wichtigsten Rebsorte der Insel gemausert, ist aber bei weitem nicht die alles bestimmende Rebe. Große Bedeutung hat auch Chardonnay. Beide Sorten werden auch gerne zur Schaumweinerzeugung verwendet.
Auf Grund der recht kühlen Anbaubedingungen kommen Rebsorten wie Sauvignon Blanc, Riesling oder auch Pinot Grios hier sehr gut zurecht. Aber auch rote Sorten wie Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Merlot oder auch Shiraz vermögen es zu überezugen.
Längst nicht alle Trauben, die in Tasmanien gelesen werden, werden auch vor Ort zu Wein gekeltert. Größere Mengen des Leseguts werden nach South Australia und Victoria gebracht und dort zu Wein verarbeitet.