Jerez de la Frontera, die kleine Stadt in Spaniens andalusische Provinz Cádiz, ist Wiege eines besonderen Weines, des Sherry. Die DO Jerez / Xèréz / Sherry y Manzanilla de Sanlúcar Barrameda hat rund 10.500 Hektar Rebfläche. Genaugenommen handelt es sich folglich um eine „Doppel-DO“. Im östlichen Bereich des Anbaubereichs wird Sherry erzeugt, hier passt also das „ Jerez / Xèréz / Sherry“. Im Westen des andalusischen Anbaubereichs wird eine ganz besondere Variante des Sherrys erzeugt: Manzanilla. Hier passt also „ Manzanilla de Sanlúcar Barrameda“. Viele Sherry-Erzeuger in der Region Jerez erzeugen auch Brandy, der unter dem Namen Brandy de Jerez vermarktet wird.
Die in diesem Teil Andalusiens vorherrschenden Kreideböden (hier Albariza genannt) schaffen zusammen mit dem Klima, den ausgesuchten Rebsorten und der immensen Erfahrung der Winzer die Grundlage für einen gelungenen Sherry. Die für den Sherry bestimmten Trauben, der Sorten Palomino, Pedro Ximénes und Muscat of Alexandria werden nach der Lese tagsüber noch mindestens 48 Stunden der Sonne ausgesetzt und nachts abgedeckt. Nach der Gärung werden die Weine verkostet und nach 4 Klassen eingeteilt. Minderwertigere Partien werden für die Destillation verwendet.
Nach diesen ersten Schritten erfolgt die Arbeit, die den Sherry schließlich so einzigartig macht. Zunächst wird ein trockener Weißwein gekeltert. Dieser Grundwein wird mit Brandy aufgespritet und reift zunächst für ein Jahr im Tank. Anschließend folgt die Solera. Dabei wird der Wein aus dem Tank in kleine Holzfässer umgefüllt, die klassischerweise aufgestapelt werden, aber nicht wild durcheinander, sondern klar geordnet: Die neuen Fässern werden immer ganz oben angefügt. In der untersten Lage lagern die ältesten Sherrys, aus diesen Fässern wird einmal im Jahr etwa ein Drittel entnommen und in Flaschen gefüllt. Anschließend werden die Fässer aus der eine Lage höher geschichteten Fässern aufgefüllt – dieser Prozess setzt sich bis zur obersten Lage fort. Auf diese Weise entsteht der klassische Sherry: ein Verschnitt verschiedener Jahrgänge.
Die DO Jerez ist übrigens die erste ihrer Art, die in Spanien eingeführt wurde. Im Jahr 1933 war es soweit. Damit wurde einem der über die Jahrhunderte für Spanien wichtigsten Wein Rechnung getragen. In Andalusien, in der Region rund um die Städte Jerez de la Frontera, Sanlucar de Barrameda und El Puerto de Santa Maria werden seit Jahrhunderten aufgespritete Weine erzeugt, die als Sherry weltbekannt wurden. Die Bezeichnung Sherry leitet sich von der englischen Aussprache der Heimatstadt des Weines ab, die inzwischen Jerez heißt, aber in der Anfangszeit dieses Weines noch den Namen „Xerez“ trug, was als „Scherez „oder „Scherish“ ausgesprochen wurde.