Traditonelle Sorte der Alpen
Synonyme für Reze Blanc de Maurienne, Gelber Reze, Petit Prie Tardif, Rees, Resi Berühmte Weine aus Reze
Die weiße Rebsorte Reze stammt aus der Schweiz, oder genauer gesagt aus dem Grenzgebiet zwischen der Schweiz und Italien. Es handelt sich um eine der traditionellen Sorten der Alpen, die es nur in diesem Gebiet gibt und die über lange Jahre in nahezu unveränderter Form erhalten geblieben sind. Zu diesen Reben aus den Alpen gehören neben der Reze auch Sorten wie Fumin, Petit-Rouge, Vien de Nus, Completa, Himbertscha, Petit Arvine und Prie Blanc.
Die Reze ist trotz ihres begrenzten Verbreitungsgebietes unter zahlreichen Synonymen bekannt. Es gibt zwei Spielarten, die sich im Großen und Ganzen nur durch die Größe ihrer Trauben unterscheiden. Diese Spielarten tragen die Namen Petit Reze und Grosse Reze. Außerdem gibt es eine farbliche Mutation mit roten Beeren.
Zu Beginn der 2000er Jahre wurden diverse DNA-Untersuchungen vorgenommen, die ergeben haben, dass zwischen der Reze und den Sorten Arvine Grande, Diolle, Gropello di Revo und Nosiola eine Eltern-Nachkommen-Beziehung besteht. Des Weiteren konnte bei dieser Gelegenheit ein verwandtschaftliches Verhältnis zur roten Rebsorte Freisa, die im Piemont vorkommt.
All dies deutet auf ein hohes Alter der Rebsorte Reze hin.
Es gibt die These, dass die Reze ein direkter Abkömmling der Uva Raetica sein könne, die von Plinius dem Älteren erwähnt wurde. Einen Beleg für diese These gibt es natürlich nicht. Ein hohes Alter kann der Reze aber dennoch bescheinigt werden, denn sie wird bereits im Jahr 1313 erwähnt.
Heute kommt die Reze vor allem im Wallis vor, wo sie zu den Grand Crus zählt. Vor der Reblauskatatstrophe war die Weißweinrebe im Wallis sehr weit verbreitet, heute ist sie nur noch selten in den Weingärten zu finden. Früher wurde sie hier auch in größerem Umfang für den Gletscher Wein (Vin de Glacier) verwendet, der sortenrein aus Reze gekeltert wurde (teils auch als Cuvee aus Reze und Humange Blanche). Heute wird diese Spezialität aus der Schweiz nur noch in geringem Umfang hergestellt und dazu meist aus Chasselas (Fendant) gekeltert.