Edel und elegant sind wohl zwei Attribute, die Schaumweinen besonders häufig zugeschrieben werden. Dementsprechend stoßen wir zu besonderen Anlässen mit einem Glas Champagner oder Sekt an.
Die Welt der Schaumweine ist extrem vielfältig und erscheint daher manchmal etwas unübersichtlich.
Im weitesten Sinne gibt es unter den Qualitätsschaumweinen zwei Kategorien. Als Grundlage für alle Schaumweine dient immer ein Stillwein. Bei der einen Variante geht es darum, die Aromen des Weines durch die Kohlensäure besonders hervorzuheben. Diese Weine werden in der Regel im Tankgärverfahren erzeugt. Die andere Variante erweitert dieses Aromenspektrum um komplexe Noten, die während der Flaschenreifung und der Lagerung auf der Hefe herrühren.
Schaumwein kann im Prinzip in jeder Weinregion der Welt erzeugt werden. Doch im Laufe der Zeit haben sich einige Regionen als besonders geeignet erwiesen. Allen voran diese drei Gebiete:
Hier, im nördlichen Frankreichs, hat der weltberühmte Champagner seinen Ursprung. Die Gegend ist rund 150 Kilometer östlich von Paris gelegen. Herz der Region ist Reims, doch auch Epernay und Chalons-sur-Marne sind von Bedeutung.
Insgesamt stehen hier knapp 35.000 Hektar unter Reben. Der kreidehaltige Boden und das lokale Klima sind zusammen mit der Méthode champenoise das Erfolgsrezept.
Katalonien ist die Heimat des spanischen Schaumweins Cava. Rund 90% der Cavas stammen aus Katalonien, der übrige Teil aus Penedes und anderen Weinregionen Spaniens.
Auf rund 32.000 Hektar Rebfläche werden die weißen und roten Sorten, die für den Cava zugelassen sind, angebaut.
In Norditalien, in den Weinbauregionen Venetien und Friaul-Julisch-Venetien ist die Heimat der Prosecco gelegen. Der italienische Schaumwein wird im Gegensatz zu seinen berühmten Kollegen Cava und Champagner fast ausschließlich aus einer Rebsorte gekeltert. Dementsprechend dominierend ist die Glera in den Weinbergen dieser beiden Anbaubereiche.
Viele, oder sogar die meisten Schaumweine der Welt sind Cuvées. Sie werden folglich nicht aus einer einzigen Rebsorte, sondern aus mindestens zwei Sorten gekeltert. Eine wichtige Ausnahme bildet hier allerdings der Sekt, der grundsätzlich nur aus einer Rebsorte erzeugt wird, in Deutschland vor allem aus Riesling, in Österreich auch aus Grünem Veltliner, Chardonnay oder Welschriesling.
Eine der Hauptreben für Champagner ist Chardonnay. Dementsprechend ist die weiße Rebsorte in der Champagne weit verbreitet. Sie wird hier für Blanc de Blancs verwendet, aber auch gemeinsam mit Pinot Noir und Pinot Meunier.
Auch in anderen Regionen der Welt, in denen Schaumweine erzeugt werden, greifen die Winzer gerne auf Chardonnay zurück.
Neben Chardonnay eine der Hauptsorten für Champagner. Oft wird Pinot Noir in der Champagne weiß gekeltert (Blanc de Noirs). Mit dem Aufschwung der Rosé-Champagner wird aber auch immer öfter ein roter Grundwein aus Pinot Noir erzeugt, der dann mit Chardonnay oder weiß gekeltertem Rotwein verwendet wird.
In Deutschland und Österreich ist Riesling die klassische Rebsorte für Sekt.
Früher war Glera unter dem Namen Prosecco bekannt, damit ist klar, für welchen Schaumwein die Glera von Bedeutung ist. Hauptverbreitungsgebiet der Weißweinrebe ist dementsprechend Venetien und das angrenzende Anbaugebiet Friaul-Julisch-Venetien.
Macabeo, Parellada & Xarello
Aus diesen drei Rebsorten wurde der erste Cava erzeugt. Bis heute haben diese Sorte große Bedeutung für die spanischen Schaumweine. Zugelassen für den Cava sind inzwischen allerdings weitaus mehr Sorten, so dürfen neben den drei Klassikern auch Alarije, Chardonnay, Garnacha, Monastrell und Pinot Noir verwendet werden.
Anders als beim Stillwein gibt es beim Schaumwein eine große Bandbreite an Süßegraden. Dementsprechend stimmen sie auch nicht zu 100% mit den gewohnten Bezeichnungen „trocken“, „halbtrocken“ und „lieblich“ überein. Dies liegt unter anderem daran, dass ein Schaumwein wegen der enthaltenen Kohlensäure in der Regel trockener erscheint als ein Stillwein.