Wichtige Rebe für Portwein
Synonyme für Tinta Cao Castellana Negra, Farmento, Teinta Cam, Tinta Cam, Berühmte Weine aus Tinta Cao
Die rote Rebsorte Tinto Cao oder auch Tinta Cao gehört zu den ältesten Reben Portugals. Die Rotweinrebe wurde im 17. Jahrhundert erstmals schriftlich erwähnt, wurde aber vermutlich schon weit früher auf der iberischen Halbinsel kultiviert.
Die autochthone Rebe Tinto Caio zählt zusammen mit Tinta Amarela, Tinta Barroca, Tinta Roriz, Touriga Francesca und Touriga Nacional zu den besonders wichtigen Rebsorten für die Portwein-Erzeugung und wird dementsprechend vor allem in der Region Douro angebaut. Aber auch in Dao sind größere Bestände zu finden.
Die Tinto Cao wird immer wieder mit der Sorte Padeiro verwechselt, da diese verwirrenderweise unter dem Synonym Tinto Cao bekannt ist. Eine Verwandtschaft dieser beiden Rebsorten konnte aber bis heute nicht nachgewiesen werden.
DNA-Untersuchungen deuten darauf hin, dass die Tinta Cao mit den beiden Resborten Tinta Francisca und Viosinho verwandt sein könnte. Es bedarf aber tiefergehender Analysen, um dies mit Bestimmtheit sagen zu können.
Sicher ist allerdings, dass die Tinto Caio als Elternrebe zusammen mit der Alicante Ganzin an der Neuzüchtung Rubired beteiligt war. Außerdem ist es sehr wahrscheinlich, dass sie Elternrebe der Malvarisco ist, die bei einer natürlichen Kreuzung entstanden ist.
Die portugiesische Rebe ist spätreifend und ertragsarm. Sie bringt sehr dickschalige Beeren hervor, die widerstandsfähig gegen Botrytis sind.
Wein aus dieser Sorte ist von dunkelroter Farbe, alkoholbetont und körperreich. Die Aromen sind fruchtig und blumig.
Die beste Aromatik erbringt die Tinto Caio in den nicht ganz so sonnigen Anbaubereichen in Dao und Douro. Hier, im etwas kühleren Mikroklima kommen die floralen Noten besser zum Ausdruck, außerdem ist der Säuregehalt ausgeprägter, wodurch die Weine einen wichtigen Beitrag zur Langlebigkeit des Portweins beitragen.
Nicht nur in Dao und Douro ist die Tinto Cao zu finden. In Portugal ist ihr Anbau außerdem in den Regionen Beira Interio, Beira Litora und Tras-o-Montes empfohlen. Zugelassen ist sie darüber hinaus auch in Minho, Oeste und Ribatejo.
Insgesamt sind in Portugal Weinberge mit einer Fläche von mehr als 350 Hektar mit Tinta Caio bestockt. Im Jahr 1990 stand die Rebe in Portugal noch auf mehr als 1000 Hektar. Sie befindet sich zurzeit ganz deutlich auf dem Rückzug. Dies hat verschiedene Gründe. Zum einen setzen portugiesische Winzer immer mehr auf internationale Reben, vor allem auf Cabernet Sauvignon, zum anderen geht die Nachfrage nach Portwein weltweit zurück, sodass entsprechend weniger Rebflächen für die Erzeugung des gespriteten Likörweins benötigt werden.
Außerhalb Portugals ist die Tinta Cao kaum zu finden. Lediglich in Australien, Kalifornien und in der Schweiz gibt es offiziell ausgewiesene Flächen für diese Rebsorte. Allerdings handelt es sich dabei um wirklich kleine Parzellen. In der Schweiz sind es lediglich 0,1 Hektar, in Australien rund 5 Hektar, die mit Tinta Caio bestockt sind. In Kalifornien steht die Rebe auf einer Fläche von rund 20 Hektar, von denen ein Teil auf Versuchsanpflanzungen der University of California in Davis entfällt.
Der Name Tinto Cao bedeutet übrigens „roter Hund“. Es gibt keine wirklich überzeugende Erklärung für diesen Namen. Allerdings handelt es sich nicht um die einzige Sorte, deren Name einen Bezug zu Hunden hat. Auch Mourvedre, die auch unter dem Namen Etrangle-Chien (zu Deutsch: Hundewürger) und Sercial, die mit einem Synonym Esgana Cao (zu Deutsch: Hundekot) genannt wird, weisen im Namen Anspielungen auf den felligen Vierbeiner auf.