Friuli-Grave ist der größte DOC-Bereich innerhalb des Friaul. Es handelt sich um eine weitläufige Kiesebene in den beiden Provinzen Pordenone und Udine, die sich vom Isonzo im Osten bis fast nach Venedig im Südwesten erstreckt. Seit 1985 ist dieser Anbaubereich in der großen Region Friaul-Julisch-Venetien in den Stand einer DOC erhoben worden, die für Rotwein, Roséwein und Weißwein gilt. Etwa 6000 Hektar stehen im Bereich Fiuli Grave unter Reben, von denen gut die Hälfte für die Erzeugung von DOC-Weinen verwendet wird, der übrige Teil für einfachere Tropfen.
Der Name dieser Denominazione di origine controllata „Grave“ leitet sich von den regional vorherrschenden Kiesböden ab.
Die Region ist klimatisch in zwei Bereiche geteilt, den Osten, in dem es kühler ist und den Westen wo mediterranes Klima vorherrscht.
Der Untergrund, auf dem die Reben im Friuli-Grave gedeihen besteht fast überall aus Kies oder Geröll auf Schwemmlandböden. Im äußersten Süden und Westen gibt es auch lehmhaltige Böden. Vor allem im Tal des Flusses Tagliamento, der mitten durch den Anbaubereich fließt, finden die Reben sehr gute Bedingungen vor. Hier entstehen einige der besten Weine der DOC.
Im DOC-Gebiet Friuli-Grave werden reinsortige Rotweine und Weißweine sowie ein Roséwein gekeltert, die aus zumindest 90% der angegebenen Rebsorte gekeltert werden müssen. Zugelassen sind hier für den Rotwein die Sorten Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Merlot, Pinot Nero und Refosco. Für den Weißwein dürfen die Sorten Chardonnay, Pinot Bianco, Pinot Grigio, Riesling, Sauvignon Blanc, Friulano, Traminer und Verduzzo verwendet werden. Für Rosé wird Merlot verwendet.
Neben diesen reinsortigen Weinen gibt es Bianco Grave und Rosso Grave, dabei handelt es sich um Cuvées für die eine beliebige Mischung der zugelassenen Rebsorten der entsprechenden Farbe verwendet werden dürfen.
Außerdem werden im Bereich Firuli-Grave auch schäumende Weine erzeugt: Frizzante und Spumante.
Üblicherweise werden die Weine trocken ausgebaut, es gibt aber auch halbtrockene und liebliche Varianten.
Im Norden Italiens wird in zunehmenden Maße wieder auf einheimische Rebsorten gesetzt. In den Bestimmungen für die DOC schlägt sich dieser Trend bisher nur in geringem Umfang nieder, doch auch im Bereich Friuli-Grave gibt es einige Versuchsweingärten, in denen fleißig mit autochthonen Rebsorten experimentiert wird. Ob sich die dort kultivierten Sorten als tauglich für den Qualitätsweinbau erweisen, wird die Zukunft zeigen.