Sehr alte Sorte
Synonyme für Gänsfüßer Argant, Blauer Gänsfüßer, Bockshorn, Buchser, Erlenbacher, Espagnol, Margillien, Rouillot
Die Gänsfüßer ist eine rote Rebsorte, die ihren Namen von ihrer Blattform hat, die Ähnlichkeit mit einem Gänsefuß aufweist. Die sehr alte Rebsorte ist je nach Region auch unter den Namen Argant, Buchser oder Erlenbacher bekannt, um nur einige der häufigsten Synonyme zu nennen.
Der Ursprung der Gänsfüßer-Rebsorte konnte bisher nicht abschließend geklärt werden. Eine wohl nie zu beweisende Hypothese geht sogar davon aus, dass es sich bei der Gänsfüßer um die Biturica-Rebe handle, die bereits von Columella im 1. Jahrhundert n.Chr. erwähnt wurde.
So stehen sich gegenwärtig drei Ansichten zur Herkunft dieser Sorte gegenüber. Die eine These geht davon aus, es handle sich um eine südeuropäische Sorte, die aus dem Grenzgebiet Frankreich / Spanien stamme. Dafür spricht, dass die im Burgund vorhandenen Sorte César aus der Kreuzung Pinot x Gänsfüßer hervorgegangen ist. Allerdings wurde durch DNA-Analysen inzwischen widerlegt, dass die Barbaroux identisch mit der Gänsfüßer ist.
Die andere These sieht den Ursprung in Deutschland und belegt dies mit einer Nennung aus dem Jahr 1504. 1546 erwähnt der Botaniker Hieronymus Bock die Rebsorte Genssfüssel in seinem „Kreütter Buch“ im Zusammenhang mit Neustadt an der Weinstraße. 1584 gab es eine Anordnung Johann Casimirs (Kurfürst von der Pfalz), die besagte, dass kein Weinberg, in dem Gänsfüßer angebaut wird, gerodet werden dürfe, wenn nicht ein neuer mit dieser Sorte bepflanzt würde.
Die dritte Theorie geht davon aus, dass der Ursprung dieser roten Rebsorte in der Schweiz liegt. Dort gibt es am Zürichsee die Gemeinde Erlenbach, in der es Weinberge mit Gänsfüßer-Reben gibt, die hier allerdings Erlenbacher genannt werden.
Vielleicht wird die Zukunft zeigen, aus welcher Region die Rebe nun wirklich stammt.
Die Gänsfüßer ist eine spätreifende Rebsorte, die unregelmäßige Erträge liefert und im Weingarten nur bei weitem Stand regelmäßige Trauben erbringt. In den deutschen Weingärten ist diese Rotwein-Rebe daher nur noch selten zu finden. Sie wird aber gerne als Zierrebe für Hauswände verwendet.