Im Herzen Italiens liegt die Weinbauregion Umbrien. Es handelt sich um eines der wenigen Weinbaugebiete des Landes, das über keinen Küstenabschnitt verfügt, da es im Landesinnern gelegen ist. Umgeben ist Umbrien von der Toskana, Marken, Abruzzen und Latium.
Der Weinbau in diesem Teil Italiens geht auf die Etrusker zurück, die hier bereits vor den Römern Weinbau betrieben. Im Laufe der Jahrhunderte wurde in Umbrien immer Weinbau betrieben, doch solche Bekanntheit wie einige edle Tropfen aus den Nachbarregionen konnte ein umbrischer Wein dabei nicht erlangen. Seit etwa Mitte des 20. Jahrhunderts hat eine Neustrukturierung und Wiederbelebung der örtlichen Weinbaus begonnen, die dazu geführt hat, dass inzwischen knapp 14.000 Hektar unter Reben stehen und immer mehr beachtenswerte Weine erzeugt werden. Seit etwa 1980 treten immer mehr kleinere bis mittelgroße Weinbaubetriebe mit ihren eigenen Weinen in Erscheinung, die Bedeutung der großen Genossenschaften nimmt dementsprechend immer weiter ab, was einen zusätzlichen Qualitätsschub zur Folge hat.
Umbrien ähnelt der Toskana in vielerlei Hinsicht, dies gilt auch für die klimatischen Bedingungen und die Bodenverhältnisse. Die Region ist recht hügelig und wird von kalkhaltigen Lehm- und Sandböden geprägt.
Das Klima ist von kühlen, regenreichen Wintern und trockenen Sommern mit reichlich Sonnenschein geprägt.
Durch die Vorherrschaft des Orvieto bedingt, ist Umbrien eher ein Weißweingebiet. Vor allem die weißen Rebsorten Grechetto Bianco, Trebbiano Toscanao (auch als Procanico bekannt) und Verdello sind in den Weinbergen der Region in Mittelitalien zu finden. In zunehmendem Maße sind aber auch internationale Sorten, allen voran Chardonnay, zu finden.
Bei den roten Reben ist Sangiovese von großer Bedeutung, gefolgt von Sagrantino, Montepulciano, Canaiolo und Ciliegiolo. Auch hier sind Sorten wie Cabernet Sauvignon, Merlot und Pinot Noir erkennbar auf dem Vormarsch.
In Umbrien gibt es aktuell zwei DOCG-Bereiche und elf DOC-Zonen. Sagrantino di Montefalco und Torgiano Rosso Riserva sind jeweils als DOCG klassifiziert.
Der namentlich in Deutschland recht bekannte Orvieto ist ein weißer DOC-Wein, der in den Provinzen Terni in Umbrien und Viterbo im Latium erzeugt wird. Er macht etwa zwei Drittel der Weinproduktion in Umbrien, die auf die Qualitätsstufe DOC entfällt, aus.