Kampanien ist die Weinbauregion im Hinterland Neapels und zählt zu den ältesten Weinbaugebieten Italiens. Von hier stammt der in der Antike sehr beliebte Falerner.
Das Klima in dieser Region an der Westküste des Landes ist mediterran. Der Einfluss des Mittelmeeres im Zusammenspiel mit der schützenden Wirkung der Berge bieten den Winzern der Region Kampanien ideale Bedingungen für den Rebanbau. Die Weingärten befinden sich überwiegend auf sonnenüberfluteten Berghängen, die überwiegend vulkanischen Ursprungs sind und so sehr gute Voraussetzungen für den Weinbau bieten.
In der Zeit der Römer trug Kampanien auch den Beinamen „Campania Felix“ = glückliches Land. Eine Anspielung auf die guten Bedingungen für den Weinbau in dieser Region.
In Kampanien stehen rund 40.000 Hektar unter Reben. Kleine Teile dieser Rebanlagen befinden sich auf den beiden Insel Capri und Ischia vor der italienischen Küste, der überwiegende Teil aber ist auf dem Festland gelegen.
In der Region wird eine Vielzahl traditioneller Rebsorten kultiviert, allen voran die rote Sorte Aglianico. Für die Rotweinerzeugung, die in diesem Teil Italiens eindeutig überwiegt werden auch die Sorten Barbera, Greco Nero, Piedirosso, Primitivo und Sangiovese angebaut.
Die wichtigsten weißen Sorten Kampaniens sind Asprinio, Coda die Volpe, Falanghia, Fiano und Greco die Bianco.
Aus dem überwiegenden Teil des Leseguts werden einfache Weine gekeltert, nur etwa fünf Prozent der Rebfläche in der Gegend von Neapel werden für die Erzeugung von DOC- und DOCG-Weinen verwendet. Dennoch sind vor allem die DOCG-Weine Taurasi und Greco di Tufo in den letzten Jahren auch außerhalb Italiens zu einigem Ansehen gelangt.
Die rote Rebsorte Aglianico ist die Top-Rebsorte Kampaniens. Vor allem in Lagen auf vulkanischen Böden gedeiht diese Rebe hervorragend und liefert körperreiche, sehr aromatische Weine.
Sie bildet die Grundlage für zwei der kampanische DOCG-Weine: Taurasi und Aglianico del Taburno.
Vor allem der Taurasi, der rund um Avellino gekeltert wird, ist ein sehr langlebiger Wein mit wuchtiger Struktur und intensiven Aromen, die an Pflaumen, Veilchen und Gewürze denken lassen. Dieser Wein zählt neben dem Barolo und dem Brunello di Montalcino zum Besten, was Italien in Sachen Rotwein zu bieten hat und wird von immer mehr Kritikern als gleichwertig zu diesen beiden äußerst bekannten Weinen aus dem Piemont und der Toskana angesehen.