Das Weinbaugebiet Lothringen im Nordosten Frankreichs gelegen, ist auch unter der Bezeichnung Lorraine bekannt. Innerhalb Lothringens gibt es zwei bedeutende Anbaugebiete: die Côtes de Moselle und die Côtes de Toul.
Die Rebfläche in Lothringen umfasst nicht einmal 200 Hektar, obwohl rein rechtlich betrachtet viel mehr möglich wäre, denn insgesamt sind in diesem Teil Frankreichs 1600 Hektar klassifiziert und damit für den Weinbau zugelassen. Das ist zwar eine viel kleinere Fläche als zu den Hochzeiten dieser Weinbauregion im 19. Jahrhundert als in Lothringen knapp 50.000 Hektar unter Reben standen, aber immerhin ist es ein Anfang. Nachdem der Weinbau rund um Metz und Nancy, die beiden Zentren der Region Lorraine, lange Zeit stark vernachlässigt wurde und schon beinahe in Vergessenheit geriet, gibt es nun wieder eine langsam wachsende Gruppe engagierter Winzer, die die Weinbauszene wieder mit Leben füllen.
Die Rebfläche in Lothringen kann nicht als zusammenhängend bezeichnet werden, sondern teilt sich im wesentlichen in die zwei genannten Bereiche Côtes de Moselle in der Nähe von Metz und Côtes de Toul in der Gegend von Nancy auf.
Während im Bereich Moselle vor allem weiße Rebsorten kultiviert werden, vor allem Gewürztraminer, Grauburgunder, Riesling und Silvaner, dominieren im Bereich Toul die roten Reben Gamay, Pinot Meunier und Pinot Noir.
Eine Spezialität aus Lothringen ist der Vin Gris, der im Bereich Côte de Toul gekeltert wird. Es handelt sich um einen sehr hellen Rosé, der aus Gamay mit kleinen Anteilen von Pinot Noir gekeltert wird. Zulässig ist auch die Zugabe von maximal 15% weißer Rebsorten. Die blasse Farbe dieses Weins entsteht durch die sehr kurze Kontaktzeit von Most und Maische, sodass nur wenig Farbstoffe extrahiert werden können.
Die klimatischen Bedingungen in diesem Weinbaugebiet in der nordöstlichen Ecke Frankreichs sind als semi-kontinental zu bezeichnen. Die Winter sind kalt und in den meisten Jahren gibt es reichlich Niederschläge zu dieser Jahreszeit. Die Sommer sind nicht lang, aber es kann zeitweilig hohe Temperaturen geben, der Herbst setzt früh ein, ost aber oft sehr sonnig. Insgesamt sind die Bedingungen aber recht wechselhaft, sodass es die Winzer in den meisten Jahren nicht leicht haben.