In den Provinzen Treviso und Venezia im Osten der italienischen Weinbauregion Ventien befindet sich die DOC-Zone Piave. Benannt ist dieser Anbaubereich nach dem gleichnamigen Fluss, der die Region zwischen dem bekannten Prosecco-Ort Conegliano im Norden und er Adriaküste im Süden durchfließt.
In der DOC Piave stehen rund 2000 Hektar unter Reben, die vor allem mit französischen Sorten bestockt sind. Dies ist im Gegensatz zu vielen anderen Anbaubereichen kein neumodischer Trend, sondern schon eher eine gut gepflegte Tradition, die ihren Ursprung im 19. Jahrhundert hat. Es werden aber auch einheimische Sorten kultiviert, allen voran Raboso, Verduzzo und Friulano.
Aus dieser sehr fruchtbaren Region stammen sowohl reinsortige Weine als auch Cuvées, die unter der Bezeichnung Piave Bianco bzw. Piave Rosso auf den Markt kommen, je nach Farbe der verwendeten Rebsorten.
Zum reinsortigen Ausbau sind zugelassen: Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Friulano, Merlot, Pinot Pianco, Pinot Grigio, Pinot Nero, Raboso und Verduzzo. Die Weine müssen mindestens 95% der angegebenen Rebsorte enthalten.
Seit 2011 gilt der Raboso Superiore als DOCG-Wein und wurde in Piave Malanotte umbenannt. Für diesen Wein muss ein Anteil zwischen 15-30% an getrocknete Trauben verwendet werden. Die Reife dauert 36 Monate in Fass und Flasche, erst danach wird dieser trockene Rotwein auf den Markt gebracht.
Dieser Wein zeigt, zu was diese in Ventien heimische Rebsorte Raboso in der Lage ist. Lange Zeit war sie nur bei der lokalen Bevölkerung geschätzt und galt gemeinhin als wenig geeignet für den Qualitätsweinbau. Doch das Engagement einiger Winzer zeigt, welches Potenzial in dieser Sorte steckt. Inzwischen ist der Piave Melanotte das Flagschiff der Region geworden und überzeugt auch die letzten Skeptiker.