Madeira - Weinbau und Wein auf der portugiesischen Insel

Weinbau auf Madeira

Madeira, die Insel des ewigen Frühlings, liegt rund tausend Kilometer vom portugiesischen Festland entfernt im Atlantischen Ozean. Die Insel verdankt ihren Namen "Insel des Holzes" den dichten Wäldern.
Die gebirgige Insel mit ihrem Hauptort Funchal ist für außergewöhnliche Flora und Fauna bekannt, ebenso wie für hervorragende aufgespritete Weine, die unter der Bezeichnung Madeira weltberühmt geworden sind.

Ein Blick in die Weinbaugeschichte

Bekannt ist die Insel Madeira seit den Phöniziern, die sie entdeckten. Doch nach und nach geriet die Insel vor der afrikanischen Küste in Vergessenheit, sodass sie zu Beginn des 15. Jahrhunderts durch den portugiesischen Seefahrer Joao Goncalves Zarco im Prinzip wiederentdeckt wurde. In Folge dieser Wiederentdeckung besiedelten Portugiesen vom Festland die Insel und machten sich den fruchtbaren, vulkanischen Boden der Insel zunutze. Vor allem Reben, aber auch Zuckerrohr wurden in größerem Umfang angebaut. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts war der Weinbau zu einem wichtigen Wirtschaftszweig geworden. Seefahrer steuerten den Hafen in Funchal häufig an, um sich mit Proviant, darunter auch Wein, für ihre langen Reisen zu versorgen. Leider war der Wein nicht sehr haltbar und verdarb auf den langen Seefahrten.
Aus diesem Grund setzte sich das Spriten des madeirischen Weins mit Weinbrand aus Zuckerrohr durch. Durch diese Methode wurde der Wein haltbarer und konnte ohne Probleme mit auf Seereisen genommen werden.
Trotz der recht isolierten Lage im Atlantik blieb Madeira im 19. Jahrhundert nicht von Reblaus und Mehltau verschont, sodass große Teile der Weinberge vernichtet wurden und der Weinbau einen herben Rückschlag hinnehmen musste.

Wichtige Rebsorten auf Madeira

Der Boden, auf dem die Reben gedeihen, ist vulkanischen Ursprungs und die Anbauflächen befinden sich häufig in Steillagen, die zum Teil terrassiert sind.
Es dominiert ganz eindeutig der Madeira, Rotwein, Weißwein und Roséwein gelangt nur in seltenen Fällen in den Export.
Vier traditionelle Rebsorten gelten als besonders edel: Boal, Malmsey, Sercial und Verdelho. Aus diesen Sorten werden die besten Madeiras erzeugt. Sehr selten ist die Sorte Terrantez zu finden. Am weitaus häufigsten ist die rote Sorte Tinta Negra Mole zu finden. Es handelt sich um eine vielseitige Sorte, die im 18. Jahrhundert auf der Insel eingeführt wurde und inzwischen zur Standardsorte für Madeira geworden ist.
Auf dem Etikett ist die Sortenangabe nur bei den erstgenannten Reben zu finden, sonst wird in der Regen nur der Süße-Grad des Weines angeführt, ergänzt durch die Angabe für hellen (pale) oder dunklen (dark) Wein.

Der Madeira

Madeira ist die Bezeichnung für aufgespriteten Wein von der gleichnamigen portugiesischen Insel. Sein Alkoholgehalt liegt je nach Sorte zwischen 17 und 22 Vol.%.
Der Most, der nach dem Pressen entstanden ist, wird teilweise vergoren und anschließend fortifiziert. Das bedeutet, dass der Gärprozess durch die Zugabe von Branntwein unterbrochen wird. Der Zeitpunkt der Unterbrechung richtet sich dabei nach dem angestrebten Süßegrad, sodass der Winzer exakt steuern kann, ob er einen trockenen, halbtrockenen oder süßen Wein erzeugt.
Anschließend erfolgt die Wärmebehandlung des Weins, entweder nach dem Estufagem-Verfahren oder nach der Canteiro-Methode. Je nach Methode lagert der Wein während oder nach diesem Prozess in Eichenholzfässern, ehe er schließlich in Flaschen gefüllt und vermarktet wird.

Übersicht über die Qualitätsstufen

  • Seleccionado – Ein mindestens drei und maximal fünf Jahre alter Madeira.
  • Rainwater – Ein leichter,, maximal 5 Jahre alter Wein, der sich gut als Aperitif eignet.
  • 5, 10, 15, 20 Years old Reserve – Der jeweils jüngste Wein gibt das Alter der Cuvée an.
  • Solera – Bezeichnung für einen Wein, der im für Sherry typischen Soleraverfahren erzeugt wurde.
  • Colheita – Bezeichnung für einen Jahrgangsmadeira, die ursprünglich zwischen 12-18 Jahre im Fass reiften, neuerdings allerdings nur noch für 6-10 Jahre reifen.
  • Vintage – Ein Jahrgangsmadeira, der mindestens 20 Jahre im Fass gereift ist und anschließend zwei weitere Jahre in der Flasche gelagert wurde, ehe er auf den Markt gebracht wird.
  • Harvest Vintage – Ein neuerer Madeiratyp, der 5-10 Jahre im Fass gelagert wurde und für den direkten Trinkgenuss gedacht ist.

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