Östlich des Schwarzen Meeres ist die Republik Georgien gelegen, eine der ältesten Weinbaunationen der Welt. Dank der günstigen klimatischen und geologischen Verhältnisse bietet Georgien beste Bedingungen für den Weinbau. Auf einer Rebfläche von rund 60.000 Hektar werden in ganz unterschiedlichen Regionen des Landes vor allem autochthone Rebsorten kultiviert.
Georgien ist vor allem für Rotwein bekannt, der zu Sowjetzeiten als der beste Wein in der gesamten Union anerkannt war. Bis heute sind daher zwischen 60 und 70% der georgischen Rebfläche mit roten Rebsorten bestockt.
Die Varianz der Rebsorten ist enorm groß: Es gibt mehr als 500 autochthone in diesem Weinbauland, von denen allerdings nur wenige Sorten für den Weinbau zugelassen sind. Winzer, die ihren Wein international vermarkten möchten, greifen in der Regel auch auf international bekannte Rebsorten wie Cabernet Sauvignon, Chardonnay, Malbec, Merlot, Pinot Noir und Riesling zurück. Hin und wieder verwenden sie aber auch die wohl bekanntesten Rebsorten Georgiens: Rkaziteli (weiß) und Saperawi (rot).
In Georgien selbst werden neben trockenen Weinen sehr gerne süße Likörweine und gespritete Weine getrunken. Auch der heimische Weinbrand erfreut sich großer Beliebtheit, der bei uns auch unter der Bezeichnung „grusinischer Kognak“ bekannt ist.
Georgien ist eines der ältesten Weinbauländer der Welt und wird als Herkunftsland der kultivierten Weinrebe angesehen. Archäologische Funde deuten darauf hin, dass im Bereich des heutigen Staates Georgien bereits um 3000 v.Chr. Weinbau betrieben wurde. Es gibt noch viele weitere archäologische Belege, die zeigen, welche Bedeutung Wein und Weinbau für die georgische Kultur haben. Daher ist es nicht sonderlich verwunderlich, dass der Weinbau über die Jahrhunderte hinweg immer große Bedeutung für die Wirtschaft des Landes hatte. Während der osmanischen Besatzung, die vom 15. bis zum 18. Jahrhundert andauerte, brach die Weinwirtschaft des Landes zusammen, erholte sich anschließend aber sehr gut. Durch die Reblaus, die auch hier wütete, gab es einen erneuten Einbruch. Während der Sowjetzeit war georgischer Wein dann wieder sehr gefragt und die Anbaufläche wurde stetig erweitert. Durch die Anti-Alkohol-Kampagne Gorbatschows wurde der Weinbau in Georgien allerdings hart getroffen und nach der Unabhängigkeit Georgiens im Jahr 1991 wurde es nicht viel besser, denn der Hauptabnehmer des georgischen Weins Russland, verhängte ein Importverbot. Bis heute hat sich an dieser Situation nicht viel verändert, sodass georgische Winzer nach immer neuen Absatzmärkten suchen.