Die Zukunft des kanadischen Weinbaus liegt ganz sicher nicht in Nova Scotia im Osten des Landes. Die wenigen Winzer, die in Nova Scotia Weinbau betrieben, bewirtschaften kleine Rebflächen, die in erster Linie mit wenig bekannten frostresistenten Rebsorten bestockt sind, von denen sie sich eine kurze Wachstumszeit versprechen. Früh reifende Reben sind hier in diesem für den Weinbau eigentlich ungeeigneten Landstrich sehr gefragt, denn die Wachstumsperiode ist kurz.
Bisher hat noch niemand eine ideale Lösung gefunden, sodass weiter auf französische Hybridreben wie Baco Noir, De Chaunac, Marechal Fock und Seyval Blanc sowie auf einige russische Reben gesetzt wird.
Kleine Teile, der insgesamt rund 100 Hektar Rebfläche von Nova Scotia sind mit Riesling und Muskateller bestockt, aus denen recht ansprechende Eisweine gekeltert werden.
In Nova Scotia gibt es vier Anbaubereiche: Malagash Peninsula, Annapolis Valley, LaHave River Valley und Bear River Valley. Keiner dieser Bereiche ist weiter als 20 Kilometer vom Atlantischen Ozean entfernt, der das Klima auf dieser kanadischen Halbinsel wesentlich beeinflusst.
Die lokal gekelterten Weine gelangen nur selten über die kanadische Staatsgrenze hinaus. Der überwiegende Teil der Weine wird direkt vor Ort konsumiert und harmoniert recht gut mit den lokalen Spezialitäten, die überwiegend aus Fisch und Meeresfrüchten bestehen. Die regionale Winzergenossenschaft bringt diese passende Kombination in ihrem Logo sehr gut zum Ausdruck: Ein Hummer, der mit einer seiner Scheren ein Weinglas hält.