Weit im Osten Kroatiens liegt das Weinbaugebiet Slawonien. Hier wird seit langer Zeit Weinbau betrieben, vor allem in Hanglagen des Papuk, eines Mittelgebirges, das sich in diesem Kroatiens erhebt.
Das Klima in Slawonien ist kontinental, weist aber eine Besonderheit auf: im Herbst ist es in der Regel wärmer als im Frühjahr. Für die Qualität des Leseguts ist dieser Aspekt von großer Bedeutung, denn so können die Trauben ungestört ausreifen und die Konzentration von Aromen und Zucker in den Weinbeeren fällt sehr hoch aus.
Der Weinbau in Slawonien wurde wohl durch die Römer ins Leben gerufen, allerdings scheint es, dass er mit dem Niedergang des römischen Reiches auch wieder verschwunden ist, denn die nächsten Belege für die Erzeugung von Wein in dieser Region stammen aus dem 13. Jahrhundert. Zu dieser Zeit und auch im weiteren Verlauf des Mittelalters waren es die Klöster, insbesondere der Zisterzienserorden, die die Landwirtschaft und auch die Weinerzeugung in diesem Teil Kroatiens vorantrieben.
Durch die Reblaus erlitt der Weinbau in Slawonien einen herben Rückschlag, konnte sich aber in der Folge doch wieder recht gut erholen, allerdings mit verändertem Gesicht: Viele vormals verbreiteten autochthonen Rebsorten wurden vernichtet, andere durch Neuauspflanzungen deutscher Sorten wie Welschriesling, Silvaner und Riesling verdrängt. Ab Mitte des 20. Jahrhunderts hielten auch französische Sorten Einzug in die slawonischen Weingärten, vor allem Chardonnay, Weißburgunder und Grauburgunder erfreuten sich großer Beliebtheit. Aber auch rote Sorten wie Merlot, Pinot Noir und Cabernet Sauvignon kamen in diesen Teil Kroatiens.
Neben trockenen Weinen, vor allem Weißweinen, werden Slawonien auch edelsüße Weine erzeugt. Vor allem die höheren Lagen sind die Voraussetzungen für Süßweine unterschiedlicher Art sehr gut.