Der ein Weingut bezeichnende Begriff Château wurde im Rahmen der Weltaustellung im Jahre 1855 in Paris für die damals bekannten teuren Médoc Weine übernommen. Dazu erhielten sie eine eigene Qualitätsbezeichnung, die Grand Cru Classé. Als Maßstab für die Einstufung wurden der von den entsprechenden Weingütern in den letzten 100 Jahren durchschnittlich erzielte Preis für den erzeugten Wein herangezogen. Seit dem wurde die Klassifikation nur ein einziges Mal geändert. Dies geschah im Jahr 1973, als das Château Mouton-Rothschild von der Deuxiéme Classe zum Premier Cru aufgewertet wurde. Die entsprechende Verordnung wurde von Jaques Chirac, der damals Landwirtschaftsminister war, unterschrieben.
Daher sind die Weine aus dem Médoc entweder ein Grand Cru Classé der entsprechenden Abstufung oder ein Cru Bourgeois. Änderungen sind nur dann möglich, wenn ein Weingut veräußert wird. Die Klassifizierung ist an den Besitz gebunden und daher können Cru Bourgeois Anbauflächen von einem Weingut der Klassifikation Grand Cru Classé gekauft werden und umgekehrt.
Diese Klassifizierungen sagen nicht direkt etwas über die Qualität des Weines, der zum Beispiel als 3eme Grand Cru Classé eingestuft ist, da das Klassifizierungssystem sehr starr ist. Was aber auf der anderen Seite schade ist, da sich die einzelnen Weingüter keinerlei Mühe mehr geben müssen, um in eine höhere Klasse aufzusteigen. Dagegen ist bei der Verschlechterung der Weinqualität des einzelnen Weingutes kein Abstieg in eine niedrigere Qualitätsstufe vorgesehen.
Als 4eme Grand Cru Classé sind die Weine folgender Weingüter eingestuft:
Château Beychevelle, Saint-Julien
Château Branaire-Ducru, Saint-Julien
Château Duhart-Milon-Rothschild, Pauillac
Château La Tour-Carnet, Saint-Laurent
Château Lafon-Rochet, Saint-Estèphe
Château Marquis-de-Terme, Margaux
Château Pouget, Cantenac-Margaux
Château Prieuré-Lichine, Cantenac-Margaux
Château Saint-Pierre, Saint-Julien
Château Talbot, Saint-Julien