Eine der DOs im spanischen Weinbaugebiet Aragonien ist Campo de Borja. Dieser Anbaubereich im Westen der Provinz Saragossa verfügt über eine Rebfläche von gut 7000 Hektar, auf denen in erster Linie rote Rebsorten kultiviert werden.
Großen Einfluss auf den Weinbau in Campo de Borja hatte das Adelsgeschlecht der Borgia, die es vor allem in Italien zu einigem Ruhm brachten, aber auch die Geistlichen, in diesem Fall vor allem die Mönche des Klosters Veruela, das heute allerdings außerhalb der DO-Grenzen liegt.
Die Borgias begründeten den Weinbau in diesem Teil Spaniens allerdings nicht, sie führten ihn allerdings zu einer Blütephase. Den Grundstein für den Weinbau in Campo de Borja legten – wie in vielen Teilen Spaniens - die Römer. Sie brachten Reben aus der Heimat mit auf die iberische Halbinsel und legten erste Weingärten an.
Im Jahr 1980 erhielt die Region im Nordosten Spaniens den Status einer DO. Die Hauptrebsorte der Region, ist wie überall in Aragonien, die Garnacha. Sie gedeiht in den hügeligen Lagen auf den Lehm- und Kalkböden der Region besonders gut. Auch mit dem Klima, das von heißen, trockenen Sommern und sehr kalten Wintern geprägt ist, kommt diese Sorte gut zurecht, auch wenn es häufig Frostschäden gibt. Viele Rebbestände in Campo de Borja sind zwischen 30 und 50 Jahre alt und erbringen Trauben von sehr hoher Qualität mit äußerst konzentrierten Aromen. In Spanien wird die Region daher auch „El Imperio de la Garnacha“, also „Das Reich des Garnacha“ genannt.
Ergänzt wird die Garnacha um die roten Sorten Mazuela, Tempranillo und seit einiger Zeit auch um Cabernet Sauvignon, Merlot und Syrah. Aus diesen Sorten wird nicht nur Rotwein, sondern auch Rosé gekeltert.
Weißwein wird nur in geringem Umfang gekeltert, vorwiegend werden dazu die beiden Rebsorten Moscatel und Macabeo (Viura) verwendet.
In dieser DO gibt es außerdem Süßweine und Rancios, allerdings nur in geringem Umfang.
Die Qualität der Weine aus der DO Campo de Borja hängt nicht allein vom Können des Winzers ab, sondern auch von der Lage, in der die Trauben heranreifen. Zwar herrschen in der gesamten Region recht ähnliche klimatische Bedingungen vor, die als kontinental zu bezeichnen sind. Allerdings hat die Seehöhe einen entscheidenden Einfluss. In den niedrigsten Lagen (350-450 Meter über dem Meeresspiegel) ist es besonders warm, sodass die Trauben früh reifen und strukturierte Weine, mit zum Teil recht hohem Alkoholgehalt, ergeben. In den mittleren Lagen (450-550 Meter), wo die Reben vor allem in Hanglagen, die zum Teil terrassiert sind, gedeihen, werden charaktervolle, extraktreiche und intensiv-aromatische Weine gekeltert. In den höchsten Lagen (bis zu 700 Metern) werden sehr elegante Rotweine erzeugt, die durch ihren Finessenreichtum und ihre Balance überzeugen.