Weinbau und Weinbaugebiete in Rumänien

Weinbaugebiete in Rumänien

Karte Weinbaugebiete in Rumänien

Weinbau in Rumänien

Rumänien hat eigentlich sehr gute Voraussetzungen für Weinbau. Kontinentales Klima mit warmen Sommern, trockenen Herbstmonaten und regelmäßigen Niederschlägen geben den Herstellern alle Möglichkeiten. Zudem hat der rumänische Weinbau eine Tradition, wie sie nur die wenigsten europäischen Länder aufweisen können. Dennoch haben die Weine bis heute nicht die Qualität erreicht, die sie international hervorheben würden. Doch dieser letzte Tatsache ändert sich gera

Klimatische Bedingungen und Bodenverhältnisse in Rumänien

Grundsätzlich liegt Rumänien in der gemäßigten Klimazone auf demselben Breitengrad wie auch Frankreich, doch durch einige geographische Besonderheiten, weicht das Klima in einigen Landesteilen etwas ab. Die Karparten bilden eine Art Wetterscheide. In der Region westlich der Karparten, also in Siebenbürgen, ist das Klima maritim beeinflusst, während das Klima östlich der Berge als kontinental zu bezeichnen ist. Südlich der Kaparten, in der Walachei, gibt es deutliche mediterrane Einflüsse.

Die Böden, auf denen die Reben in Rumänien gedeihen, weisen ein breites Spektrum auf. Sanfige Schlammerde ist vor allem in Nähe von Flussufern zu finden. In denen Ebenen vor allem Braun- und Schwarzerde sowie Löß, dort wo es hügeliger wird eher Kalkstein.

Wichtige Rebsorten

Alle Weinbauregionen Rumäniens zusammengenommen bilden eine Rebfläche von etwa 250.000 Hektar. Rund drei Viertel dieser Fläche ist mit weißen Rebsorten bestockt, sodass der Aussage „Rumänien ist ein Weißweinland“ zugestimmt werden kann, auch wenn es durchaus einige ansprechende Rotweine gibt.
In Rumänien gibt es rund 60 einheimische Rebsorten, die auch bis heute gerne und in großem Umfang von den Winzern und Weinbauern genutzt werden. Inzwischen finden sich in einigen Weinbergen des Landes aber auch international verbreitete Sorten, die sehr gute Ergebnisse liefern und das Rebsortenspektrum Rumäniens auf gelungene Art und Weise erweitern.

Weiße Reben

Die dominierende Rebsorte des Landes ist die Feteasca Alba, die auch unter der Bezeichnung „weiße Mädchentraube“ bekannt ist. Es folgt die Sorte Feteasca Regala (auch als Königsast oder Königstochter bekannt).
Weitere wichtige weiße Rebsorten sind Francusa, Grasa, Kramposie und Tamaioasa Romaneasca. Auch Chardonnay, Chasselas (Gutedel), Grauburgunder, Riesling, Sauvignon Blanc und Traminer werden in größerem Umfang kultiviert.

Rote Reben

Zwei rote Rebsorten haben für den Weinbau in Rumänien besondere Bedeutung: Babeasca Neagra und Feteasca Neagara (schwarze Mädchentraube).
Daneben werden diverse andere rote Sorten kultiviert, seit einiger Zeit auch Cabernet Sauvignon, Merlot und Spätburgunder.

Wein aus Rumänien

Drei Viertel aller in Rumänien erzeugten Weine sind Weißweine. Die breite Masse der Weine entspricht bisher nicht den Ansprüchen der kritischen Weinfreunde in Westeuropa, aber es gibt sehr positiv stimmende Entwicklungen im rumänischen Weinbau.
So hält auch in diesem Land in immer größerem Umfang moderne Kellertechnik Einzug, dazu kommen Fortschritte bei der Arbeit im Weingarten sowie Neuregelungen durch die EU – zusammengenommen ergeben diese Tatsachen eine gute Grundlage für die Qualitätssteigerung. Sind bisher Weine auf internationalem Top-Niveau eher eine Seltenheit, werden sie in Zukunft sicherlich immer häufiger zu finden sein.

Cotnari

Die „Perle Moldaus“ oder auch die „Blume Moldaus“ lauten die wohlklingenden Beinamen, die dieser berühmte rumänische Süßwein erhalten hat. Es stammt aus dem Weinbaugebiet Moldau im Nordosten des Landes und wird aus weißen Reben gekeltert. In sehr guten Jahrgängen werden edelfaule Trauben verwendet, um den goldgelben Wein zu keltern.
Lange Zeit konkurrierte der Cotnari mit dem ungarischen Tokajer um die Gunst der Adeligen an den europäischen Fürstenhöfen. Inzwischen ist der Dessertwein etwas in Vergessenheit geraten, aber nie ganz von der Bildfläche verschwunden.

Qualitätsstufen für rumänischen Wein

Im Jahr 1972 wurden in Rumänien Richtlinien für den Weinbau erlassen, die erst auf Betreiben der EU verändert und dem geltenden Standard in den anderen Mitgliedsländern der Europäischen Union, der Rumänien seit 2007 angehört, angepasst wurden.
Es gibt seither drei Qualitätsstufen für rumänische Weine: Vin de Masa (Tafelwein), Vin cu Indicatie Geografica (IGP) und Denumire de Origine Controlata (DOC).

Ein Blick in die rumänische Weinbaugeschichte

Die Weinbautradition in Rumänien ist rund 6000 Jahre alt, womit das heutige Rumänien zu einem der ältesten und traditionsreichsten Weinbauländern Europas zählt. Bereits der berühmte griechische Dichter Homer erwähnte die thrakischen Weine und auch der Geschichtsschreiber Herodot berichtet vom Weinbau an der Schwarzmeerküste.
Vom Mittelalter an waren es vor allem deutsche Siedler, die den Weinbau in dieser Region vorantrieben, ab dem 18. Jahrhundert kamen dann die Schwaben, die von Kaiserin Maria Theresia ins Land geholt wurden, hinzu.
Seit Beginn des 20. Jahrhunderts gibt es deutliche Einflüsse aus dem französischen Weinbau und seit dem Zerfall des Ostblocks gibt es immer mehr moderne Betriebe in privater Hand, die sich auf das Keltern von Wein konzentrieren.

Überblick über die Weinbauregionen in Rumänien

  • Banat – An der Grenze zu Serbien und Ungarn, im Südwesten des Landes gelegen.
  • Crisinien – Auch bekannt als „Kreischgebiet“ mit Anbaubereichen für Rotwein und Weißwein.
  • Dobrogea – Von hier stammt unter anderem der Dessertwein Murfatlar.
  • Moldau – Das größte Anbaugebiet Rumäniens mit einer Vielzahl von Weintypen.
  • Mutenien – Die große Walachei ist bekannt für ihre Rotweine.
  • Oltenien – In der kleinen Walachei werden vor allem liebliche Weine gekeltert.
  • Transsylvanien – In der Region Siebenbürgen wird in erster Linie Weißwein erzeugt.

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