Auch als Durif bekannt
Synonyme für Petite Sirah Bas Plant, Durif, Dure, Duret, Gros Noir, Mondet, Petite Syrah, Pinot de l'Ermitage, Plant Durif, Plant Fourchu, Serine, Syrah Forchue
Um kaum eine andere Rebsorte gab es so viel Verwirrung wie um die Petite Sirah. Die rote Rebsorte stammt aus Frankreich und ist unter einer Vielzahl von Synonymen bekannt. Eines dieser Synonyme lautet Durif und hat sich in den letzten Jahren als Bezeichnung für diese Rotweinrebe weitestgehend durchgesetzt, wohl auch, um die vielen Verwechslungen zu vermeiden.
Die unterschiedlichen Schreibweisen Petite Sirah / Petite Syrah haben Verwirrung aufkommen lassen, das größte Durcheinander ist Ende des 19. Jahrhunderts in Kalifornien entstanden. Aber der Reihe nach.
Im 19. Jahrhundert arbeitete der französische Landarzt Francois Durif mit verschiedenen Reben-Kreuzungen. In den 1860er Jahren selektionierte er Sämlinge einer roten Rebsorte, die er für Abkömmlinge der Perlousin hielt. Der Ampelograph Victor Pulliat erwähnte 1868 eine Sorte des Züchters Durif, die er Plant du Rif nannte. Dieser Sorte bescheinigte er die Resistenz gegen Falschen Mehltau – eine Eigenschaft, die die Durif (Petite Sirah) auszeichnet. Sehr wahrscheinlich ist die Plant du Rif heute als Durif bekannt.
Wenige Jahre später, genauer im Jahr 1884 importierte Charles McIver, ein Winzer aus Kalifornien französische Reben. Es handelte sich mit großer Wahrscheinlichkeit um folgende Sorten: Durif, Perlousin, Pinot Noir und Syrah. Ende des 19. Jahrhunderts schlug dann die Reblaus in den kalifornischen Weinbergen zu und in der Folge wurden die Weingärten neu bepflanzt, häufig im Mischsatz. All die genannten Sorten gerieten dabei durcheinander und standen teilweise im gemischten Satz direkt nebeneinander. Häufig war eine Unterscheidung nicht möglich und das Chaos damit perfekt.
Seit den 1970er Jahren wurden immer wieder Vermutungen geäußert, dass die Durif und die Petite Sirah in den Weinbergen Kaliforniens identisch seien. Andere Thesen gingen in die Richtung, dass es in Kalifornien mehrere verschiedenen Sorten gäbe, die alle als Petite Sirah bezeichnet wurden.
Ordnung in dieses Chaos brachten erst DNA-Analysen, die ab Mitte der 1990er Jahre vorgenommen wurden. Zunächst wurde bewiesen, dass es in den kalifornischen Weingärten tatsächlich mehrere unterschiedliche Sorten gab, die als Petite Sirah bezeichnet wurden. Weitere Untersuchungen ergaben dann, dass die Durif eine Kreuzung aus Perlousin x Syrah ist und in der Folge stellte sich dann heraus, dass die in Kalifornien als Petite Sirah bezeichneten Reben in erster Linie Durif-Reben waren, in selteneren Fällen auch Perlousin, Pinot Noir und Perlousin. Das Chaos war endlich geordnet und seither sind die Weine aus Kalifornien auch exakt bezeichnet.
Kalifornien ist das Anbaugebiet Nummer eins dieser Rotweinrebe. Auch in Australien gibt es erwähnenswerte Bestände, hier verdient insbesondere der rot leuchtende Schaumwein Beachtung, der aus dieser Rebe gekeltert wird. Weitere Bestände gibt es natürlich in der Heimat der Durif, in Frankreich sowie in einigen anderen Weinbauländern wie Chile und Südafrika.
Wein aus der Durif ist farbkräftig und tanninreich, außerdem verfügt er über gutes Alterungspotenzial. Die Aromen dieses Rotweins erinnern in erster Linie an dunkle Beeren, an Schokolade und Pfeffer, oft zeigen sie auch einen Hauch von getrockneten Kräutern.
Die Widerstandsfähigkeit der Durif gegen Falschen Mehltau wurde bereits erwähnt. Dahingegen ist sie anfällig für Botrytis und Schwarzfäule, außerdem reagiert sie empfindlich auf Frost.