Sehr seltene Sorte
Synonyme für Räuschling Brauner Nürnberger, Drutsch, Frankentraube, Großer Räuschling, Melon Blanc, Offenburger, Ruschling, Weißer Räuschling, Zürirebe
Früher war Räuschling eine weit verbreitete Weißweinrebe, die insbesondere in Franken, der Pfalz und Württemberg sowie im Elsass und in der Schweiz angebaut wurde. Inzwischen hat sich dies sehr verändert und die Räuschling ist in den Weingärten kaum noch zu finden. In Deutschland wird sie in äußerst geringem Umfang in Baden kultiviert, Bestände von rund 20 Hektar gibt es in der Schweiz. Dort ist sie in erster Linie am Zürichsee zu finden.
Im Laufe der Jahre wurden die Bestände fast überall durch Müller-Thurgau ersetzt, in der Folge dann auch durch andere Sorten.
Der Ursprung der weißen Rebsorte Räuschling liegt vermutlich in Deutschland, eventuell aber auch in der Schweiz. Obwohl die Weißweinrebe heute kaum mehr vorkommt, ist sie unter einer Vielzahl an Synonymen bekannt. Einige führen zu Verwechslungen. Vor allem mit der Knipperle (auch bekannt als Kleiner Räuschling) kommt es immer wieder zu Verwechslungen oder es wird angenommen, dass beide Sorten verwandt wären, was aber nicht der Fall ist. DNA-Untersuchungen haben ergeben, dass diese Rebsorte mit großer Wahrscheinlichkeit aus einer natürlichen Kreuzung der Sorten Heunisch x Traminer hervorgegangen ist.
Über die Herkunft des Namens gibt es zwei Theorien: Entweder leitet sich der Name vom robusten Laub dieser Rebsorte ab, das im Wind sehr stark rauscht oder er kommt vom dunklen Holz der Rebe, dann wer der Name durch die Verballhornung des Wortes Ruß oder Rußling entstanden. Sicher ist, dass die Bezeichnung Räuschling erst im 17. Jahrhundert auftauchte, die Rebe aber bereits vorher bekannt war. Die früheste bekannte Erwähnung stammt aus dem Kräuterbuch des Hieronymus Bock aus der Mitte des 16. Jahrhunderts, dort wird sie als „Drutsch“ bezeichnet.
Räuschling ist eine früh bis mittel reifende Rebe, die resistent gegen Frost ist und hohe Erträge liefern kann. Weine aus dieser Sorte sind sehr hell, teils sogar blass, sie verfügen über viel Säure und feine Zitrusaromen.